Neu im Plattenregal: Die Alben vom 16. Dezember 2011
Die Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos, und simfy-Streams. Diesmal u. a. mit dabei: Marit Larsen, Gotye, und unser Artist To Watch Stealing Sheep.
In unserem beliebten Überblick der Alben der Woche reisen wir weiterhin durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir Ihnen einen Besuch bei der Plattenkiste, Poststr. 7 in 53474 Bad Neuenahr. Alle Infos unter www.plattenkiste.info.
Hier wieder eine Auswahl der neuen Alben im simfy-Player (die Songs sind ca. zwei Wochen hörbar):
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Birds Of Passage – „Winter Lady“ (Denovali/Cargo)
Die Neuseeländerin Alicia Merz tritt auf ihrem zweiten Album wieder leise und langsam voran. Ihre Songs wirken dabei, als hätte man sie für eine nächtliche Moorwanderung oder für die Überfahrt der Elben mit dem Schiff Mornië geschrieben: Überall Nebel, geheimnisvolles Wimmern im Hintergrund, leise Klangwellen, die über die fröstelnde Haut streichen – und dazu Merz‘ Stimme, dunkel und schön. Sicher nur was für Vollblutmelancholiker. Hightlight ist übrigens die Zusammenarbeit mit dem Kanadier Aidan Baker, „Forbidden Love“, die natürlich so gar nix mit dem Titelsong zur deutschen Daily-Soap zu tun hat. Die Songs laufen im simfy-Player.
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Diverse – „Rubbeldiekatz“ O.S.T.
Den neuen Buck mit Matthias Schweighöfer in der weiblichen Hauptrolle haben wir ja schon vorgestellt und für (recht) gut befunden. Heute erscheint der Soundtrack dazu, und der funktioniert so, wie Soundtracks zu deutschen Mainstream-Romcoms eben so funktionieren: Man gibt ein paar schlimmen deutschen Popstars die Chance sich zu profilieren, streut ein paar Klassiker ein und lässt auch den geschmackssicheren Label- und/oder Filmproduktionsfirmapraktikanten ein paar tatsächlich kredibile Songs anschleppen. Heraus kommt ein Kessel Buntes, der einen etwas unangenehmen Geruch verströmt, weil sich die Zutaten beißen. Da hat man dann zum Beispiel das wunderbare „I’m Sorry“ von Ex-Miles-Sänger und Jetzt-Thees-Uhlmann-Produzent Tobias Kuhn alias Monta und muss sich nur wenig später Rea Garvey geben, der zum Streicherschmock „Strangers In The Night“ nachhechelt. Fyve Dangerfields grandiose Elton John-Coverversion „She’s Always A Woman“ wird derweil genötigt, den Tonträger mit The BossHoss und Nena zu teilen, die sich durch „L.O.V.E“ buchstabieren und so tun, als wären sie plötzlich die großen Sänger – nur weil sie bei einer TV-Show über die Sangesqualitäten der Teilnehmer urteilen dürfen. Und Zarah Leander, hier vertreten mit „Er heißt Waldemar“ würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüsste, dass direkt nach ihr die R&B-Schmalzbacke von der Stange Maxwell „Lifetime“ kieksen darf. Nun ja – zu Anschauungszwecken haben wir den Sampler mal in den simfy-Player gepackt.
>>>> Video: Monta – „I’m Sorry“
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Diverse – „ZZ Top – A Tribute From Friends“ (Universal Records/)
Rund 42 Jahre haben die bärtigen, mit dunklen Sonnenbrillen und Cowboyfilzhüten bestückten Texaner als Band schon auf dem Buckel – Zeit für eine Runde Tribut, dachte sich da jemand,vielleicht auch weil das neue Album noch auf sich warten lässt – und hat mal eben eine bunte Palette aus musikalischen Gratulanten zusammengesucht. Mit Namen wie Nickelback, Wcylef Jean, Mastodon und Wolfmother gestaltet sich die Zusammenkunft – eigentlich – durchaus abwechslungsreich, aber irgendwie wird man beim Hören das Gefühl nicht los, dass sich hier keiner wirklich Mühe gegeben hat. Die Songs klingen eigentlich genau wie immer, es scheint niemand ernsthaft den Versuch unternommen zu haben, etwas vom eigenen Stil oder eine neue Note miteinzubringen. Und selbst das Cover wurde wohl kreativ- und lieblos in letzter Minute irgendwie zusammengeklatscht. Da holt man wahrlich besser die alten Originale aus dem Schrank. Der Sampler läuft ebenfalls im simfy-Player. (Miriam Mentz)
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Gotye – „Making Mirrors (Digipack)“ (Vertigo Berlin/UDR/Universal)
Zwanzig Millionen Abrufe des Clips „Somebody That I Used To Know“ auf Youtube, souveräner Einstieg in die Top 10-Single-Charts – es läuft gut für den Australier Gotye (sprich: Gauthier), der für die Arbeit an diesem, seinem dritten Album zu Mutti gezogen ist – oder vielmehr: in eine Scheune auf das Anwesen seiner Eltern. Die zurückgezogene Arbeit des Multiinstrumentalisten hört man „Making Mirrors“ nicht an, den souveränen Charterfolg allerdings ebensowenig. Gotye präsentiert hier zwar Popmusik, aber eben nicht die anbiedernde Variante, sondern die versponnene, feine, bisweilen psychedelische. Dass es Musik dieser Art so hoch in die Charts schafft, könnte man ja ganz optimistisch als gutes Zeichen werten.
>>>> Clip zu „Somebody That I Used To Know“
>>>> Kurzdokumentation über die Entstehung von „Making Mirrors“
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King’s Daughters & Sons – „If Not Then When“ (Chemikal Underground/Rough Trade)
Neues aus dem Hause Chemikal Underground wird ja immer gerne gehört. King’s Daughters & Sons kommen allerdings nicht aus Glasgow sondern aus Kentucky. Die Band um Sänger und Gitarrist Joe Manning serviert hier düstere Balladen und pechschwarzen Folk, der von wuchtigen, tiefen Drumschlägen angetrieben wird. Mal zaghaft, mal grantig, mal wuchernd ergeben diese acht Songs ein überzeugendes Debüt. Besonders schön wird es, wenn Pianistin und Sängerin Rachel Grimes für die kurzen sonnigen Momente sorgt, zum Beispiel in „Arc Of The Absentees“. Das Album läuft im simfy-Player.
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Marit Larsen – „Spark“ (Columbia SevenOne/Sony Music)
Frank Lähnemann war nicht wirklich überzeugt vom neuen Album der (zu) niedlichen Norwegerin: „Marit Larsen kann machen, was sie will: Verzweiflung, Tragik, Glück, Euphorie – alles führt zum gleichen musikalischen Ergebnis und wird von ihrer mädchenhaften Disney-Channel-Stimme angeglichen, selbst bei den Balladen.“ So schreibt er in seiner Rezension, die bereits hier online zu finden ist. Das Album läuft im simfy-Player.
>>>> Video: „If A Song Could Get Me You“
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Stealing Sheep – „Noah & The Papermoon EP“
Wir stellten die jungen Damen schon im August vor und führten ein Interview im Rahmen unserer Reihe „Artist To Watch“. Cooperative Music hatten die Band da bereits ebenfalls im Auge und bringt nun die ersten beiden EPs zusammen auf den deutschen Markt. Auf „Noah“ und „The Papermoon EP“ sind acht Songs vertreten. Ein warmer Folksound, verspielte Twee Pop-Melodien, Krautrock-inspirierte Keyboards, klöppelnde Percussions und drei weiche Frauenstimmen – eine Klangmischung, der man nur schwer widerstehen kann.
>>>> Feature: Stealing Sheep als unser Artist To Watch im Interview