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Neu im Plattenregal: Die Alben vom 14. September 2012
Die Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal mit dabei: Mumford & Sons, Green Day und EfterklangHier können Sie in die entsprechend gekennzeichneten Alben im rdio-Player reinhören .
Wie jede Woche reisen wir in unserer Albenvorschau wieder durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch bei VoPo Records, Danziger Straße 31 in 10435 Berlin. Weitere Infos zum Laden gibt's hier .
Foto:
Vopo.
All rights reserved.
Animal Kingdom – „The Looking Away“ (Vertigo/UDR/Universal)
Ist es eigentlich ein Kompliment, wenn man von einem Punkfanzine als „the lovechild of Coldplay, Snow Patrol and classic brit pop“ beschrieben wird? Ist Animal Kingdom jedenfalls passiert. Und es trifft die Musik der Londoner auch ganz gut. Während ihr Debüt „Signs And Wonders“ noch von Phil Ek (The Shins, Fleet Foxes) produziert wurde, wählte man nun David Kosten, der unter anderem das tolle Bat For Lashes-Album „Two Suns“ mitproduzierte. Kosten verpasst der Band um Sänger Richard Sauberlich (ja, der heißt wirklich so) einen glatten aber vollen Sound, der langsame Songs wie „Get Away With It“ und „Straw Man“ ein wenig zu weichgespült klingen lässt, in den hymnisch angelegten Stücken wie „The Wave“ und „Everything At One“ aber vorzüglich funktioniert. Das Album läuft im rdio-Player.
Band Of Horses – „Mirage Rock“ (Columbia/Sony Music International)
Drei Sterne gibt es für das neue Album der Band of Horses. Warum, kann man in der Review nachlesen. Das Album läuft im rdio-Player.
Clock Opera – „Ways To Forget“ (Moshi Moshi/Rough Trade)
„Once And For All“ von Clock Opera schwirrt schon seit Monaten durch diverse Blogs und wurde allerorts gefeiert. Vor allem Guy Connellys wundervolle Stimme und der catchy Refrain, der pathetisch und unpeinlich zugleich daherkommt, bissen sich in vielen Ohren fest. Auch ihre Gigs auf diversen Festivals zeigten, dass die Londoner mit einem Sound zwischen Bloc Party und den frühen Editors in offenen Herzen stoßen. Nun erscheint endlich via Moshi Moshi das Debüt – und beginnt standesgemäß mit dem Hit. Natürlich kann nicht jeder der folgenden Songs an diese Qualität anknöpfen, aber das herrlich hallende „Man Made“ und das poppige „Move To The Mountains“ sind ihm dicht auf den Versen.
Dinosaur Jr. – „I Bet On Sky“ (PIAS/Rough Trade)
Das neue Album von Dinosaur Jr. ist schon seit Anfang der Woche hörbar. Wie es klingt, erfährt man in der Review.
Emanuel And The Fear – „The Janus Mirror“ (HaldernPop/Rough Trade)
Im Interview mit unserer Website sagte Bandleader Emanuel Ayvas viel wirres und euphorisches Zeug über das neue Album. Zum Beispiel das: „Als ich die Songs für das Album schrieb habe hatte ich diese Vision eines zweiköpfigen Monsters.“ Wenn es weiter nichts ist. „Ja, das Monster hatte einen Pferdekopf, mit ganz jungen Augen. Der andere Kopf war der eines Babys, aber das Gesicht des Babys war alt, grau und faltig – trotzdem blieb es ein Baby. Verstehst du?“ Tja, genau so klingt auch diese Musik in ihren guten Momenten: Zwar sind einige Passagen ein wenig fahrig geraten, aber wenn das zweiköpfige Monster mit dem Rauschebart-Folksänger-Gesicht liebevoll dem zweiten Kopf mit Progrock-Sympathisanten-Brille zuzwinkert, entstehen komplexe Songperlen, die genauso wirr und euphorisch sind wie Emanuel Ayvas.
Ben Folds Five -„The Sound Of The Life Of The Mind“ (Legacy/Sony Music)
Vier Sterne gibt es im kommenden Oktoberheft – und dieses Fazit von Jörn Schlüter: „Für das neue Werk mit den alten Kumpels Robert Sledge und Darren Jessee galten die Regeln von damals: Rein ins Studio und dann mal sehen. ‚The Sound Of The Life Of The Mind‘ ist eine ungehobelte, an vielen Stellen wilde Platte. Das Explosive gehörte ja immer zu den Live-Shows von Ben Folds Five, nun gehört es auch zu den Alben. Hold that thought: Ben Folds ist ein großartiger Songwriter, seine Band hat’s drauf.“ Das Album läuft im rdio-Player
Nelly Furtado – „The Spirit Indestructible“ (Interscope/UID/Universal)
In den ersten Sekunden ihres neuen Albums erschrickt man sich fast ein wenig. Man hatte trotz all ihrer Hits in den letzten Jahren ein wenig vergessen, wie seltsam sägend und zugleich schön die Stimme von Nelly Furtado klingen kann. Vor allem im Opener, der zugleich das Titelstück von „The Spirit Indestructible“ ist, wird einem das bewusst. Leider macht der ruhige Anfang schon bald großmäuligen Beats platt, die etwas gewollt tough klingen. Ein Effekt, der sich durch das ganze Album zieht und sich in Stücken wie „Parking Lot“ und „Big Hoops“ ins Unerträgliche steigert. Schade: Eine Nummer dezenter und man hätte wieder Freude an dieser Stimme haben können. Das Album läuft im rdio-Player.
The Gaslamp Killer – „Breakthrough“ (Brainfeeder/Rough Trade)
In den Ziemerbeats der kommenden Ausgabe heißt es: „Für The Gaslamp Killer hätte Manfred Eicher sicher keine Verwendung: zu irre, zu krachaffin. Deshalb erscheint sein Debüt ‚Breakthrough‘ auf Brainfeeder, dem Label, das sich Flying Lotus als liebenswerten Luxus leistet. Während der schöngeistige Labelboss eher in der Tradition der esoterischen Black Music der Früh-Siebziger steht, ist der Gaslampen-Mann ein echter Killer: B-Movie-Atmosphäre, verzerrte Sixties-Orgeln und jede Menge kranke Drogen-Soundtracks. Der Rest wird aufgefüllt mit orientalischen Samples, übersteuertem Noise und zwei magischen Klageliedern, gesungen von Gonjasufi, dessen Debüt nicht ohne Grund ‚A Sufi And A Killer‘ heißt.“ Dazu gibt es dreieinhalb Sterne.
Grizzly Bear – „Shields (Limited Edition/Digipack)“ (Warp/Rough Trade)
Vier Sterne gibt es in unserer kommenden Ausgabe von u0008Ralf Niemczyk. Grund: „Neigte das Brooklyner Quintett in der Vergangenheit dazu, sich vor lauter tollen Ideen zu zerfasern, so herrscht nach der Kreativpause durchgängig der Wille zum ausgefeilten Arrangement. Weniger Gegniedel, mehr Byrds-Beatles mit einer guten Prise Van Dyke Parks –das Faszinierende ist die Leichtigkeit dieser Platte bei aller Komplexität.“ Die Vorabsingle „Yet Again“ läuft im rdio-Player. Den Albenstream finden Sie in unserem Interview.
Lisa Hannigan – „Sea Sew“ (PIAS/Rough Trade)
Natürlich kein neues Album der Irin, sondern der Re-Release ihres Debütalbums. Nach dem tollen Zweitling „Passenger“ dürfte das Interesse an Miss Hannigan inzwischen ein größeres sein. Wundervolle Stimme, charmantes Songwriting – was will man mehr…
The Helio Sequence – „Negotiations“ (Sub Pop/Cargo)
Das mittlerweile fünfte Album des Duos aus Portland ist wieder einmal eine hallfreudige Angelegenheit geworden. „Negotiations“ hält den Blick auf die Schuhspitzen, liefert aber eine sehr harmoniefreudige Spielart des Shoegaze. Manches wünscht man sich eine Prise schmissiger, aber Songs wie „Downward Spiral“ und „When The Shadows Fall“ passen von vorn bis hinten.
How To Dress Well – „Total Loss“ (Domino/GoodToGo)
Jens Balzer widmet sich in seiner aktuellen Kolumne „Balzerblues“ auch dem neuen Album von How To Dress Well. So schreibt er: „Mit leidenschaftlich drängendem Falsettgesang schmachtet und barmt er darauf im Stil des jungen R. Kelly zu zärtlich zusammengefitzelten Beats und knisternden Klangpanoramen. Fortgeschrittene Soundbastelei trifft auf virtuose Vokalakrobatik: Die Kunst des erotisierten Uk-a-tschuck-Stoßatmens beherrscht Tom Krell in ebenso begeisternder Weise wie die Vervielfachung der eigenen Stimme zu einem vollwertigen Call-and-Response-Gospelchor. Im herzzerreißenden Eröffnungsstück versinkt ein Mollmotiv vom Piano samt verzweifeltem Mutter-warum-hast-du-mich-verlassen-Gesang allmählich in knirschendem Noise; später gibt es dann aber auch dramatisch sich emporschwingende Synthie-Streicher zu Rhythmen aus Micky-Maus-Gequieke zu hören.“
Ich kann fliegen – „Ich kann fliegen“ (Island/UDP/Universal)
Deutschsprachiger Weltumarmungs-Pop aus Hannover, der am 28. September für die Niedersachsen beim Bundesvision Song Contest antreten werden. Fett produziert kommt das daher, mit viel Pathos aber zu weicher Stimme für diese Mischung. Die großen Melodien mögen sie drauf haben, aber das alles klingt einfach zu sehr nach heimischen Pop-Act von der Stange, deren Sound dank Major-Label-Deal ein wenig aufgepumpt wird. Dass die jungen Herren mal mit Revolverheld auf Tour waren passt wie der berühmte Arsch auf den Eimer … Wer sich traut, kann das Album im rdio-Player hören.
Cosmo Jarvis – „Think Bigger“ (25th Frame/AL!VE)
Klingt recht größenwahnsinnig, sein Album „Think Bigger“ zu nennen. Aber bei dem in England lebenden amerikanischen Songwriter und Filmemacher Cosmo Jarvis ist das wohl eher als charmante Selbstmotivation zu lesen. Sein drittes Album klingt jedenfalls recht geerdet und mäandert wieder irgendwo zwischen Indie, Pop und Folk. Sehr gelungen ist der vermeintliche Herbst-Hit-Kandidat „Sunshine“ mit dem herrlich britisch gedachten Refrain: „I’m so sick of the sunshine, tell me when the storm comes.“ Das Album läuft im rdio-Player.
King Charles – „LoveBlood“ (Republic/UID/Universal)
Irgendwie ein wenig ungünstig, die tolle Single „The Brightest Lights“ von King Charles, die er mit Mumford & Sons einspielte, zur gleichen Zeit rauszubringen, wie die erste Single des neuen Mumford & Sons Albums. So wird der Freundschaftsdienst nicht zum gewünschten Karriere-Kickstart, sondern geht irgendwie ein wenig unter. Was schade ist, denn der exzentrisch anmutende Songwriter aus London debütiert hier mit einem vorzüglichen Album, das ähnlich wie seine Mumfords-Kumpel einen modernen, mitreißenden Folkentwurf anklingen lässt.
The Killers – „Battle Born“ (Island/UID/Universal)
Die digitale Killers-Vollversorgung zum neuen Album finden Sie unten im Link. Wer das gedruckte Wort bevorzugt, darf sich auf die große Killers-Story im Oktoberheft von Birgit Fuß freuen. Das Album läuft im rdio-Player.
Kyla La Grange – „Ashes“ (Ariola/SMARIS/Sony Music)
„Ashes“ erschien schon vor einigen Wochen in Österreich, nun erfährt das Debüt von Kyla La Grange auch hierzulande seinen offiziellen Release. Die junge Dame begann im vergangenen Jahr unsere Reihe „Artist To Watch“ – weil wir dem Charme ihre Single „Vampire Smile“ erlegen waren. Nun also das Major-Debüt, das man durchaus als gelungen bezeichnen kann. Zwar reibt man sich gelegentlich an dem lasziv herausgestellten Goth-Charme, aber ihr dunkler, melodischer, oft verhallt produzierter Pop überzeugt. „Vampire Smile“ ist natürlich die Vorzeigesingle, aber auch „Been Better“ und der Opener „Courage“ spielen in der gleichen Liga. Im November ist Kyla La Grange auf Tour – mal schauen, wie das alles dann live funktioniert. Das Album läuft im rdio-Player.
Auf ihrer sechsten LP schaffte es Pink wieder einmal, ihr emotionales Chaos in energetisch-aufgeladenes, keine Gefangenen machendes Pop-Gold zu verwandeln. „Selbst in meinen dunkelsten Stunden, wenn ich mir nicht sicher bin, ob in meinem Leben alles wieder in Ordnung kommen wird, weiß ich,… dass diese Momente Material für meine nächste Aufnahme liefern werden,“ fasst Pink ihre Arbeit mit einem Lächeln auf den Lippen zusammen, als sie mit unseren US-Kollegen sprach. Nun ja – die Problemzone bleiben: Auch wenn sie aus ihrem Leben heraus schreibt, wirkt ihre Musik oft so betont perfekt auf Pop getrimmt, dass die Seele, die sie dort angeblich reinschreibt, auf der Strecke bleibt. Das Album läuft im rdio-Player.
Sizarr – „Psycho Boy Happy“ (Four Music/Sony Music)
Drei Sterne gibt es in unseren Kurzreviews: „Sizarr aus Landau kreieren ihre Lieder aus komplexen Beat-Strukturen und dunklen Synthielinien, die ins UK der 80er-Jahre führen. Doch das Trio betreibt keine Retromusik, sondern vermählt mit Laptop-Ästhetik, Neo-Wave und Dance-Elementen viel Gegenwartsmusik zu einem guten Album.“ Alle Songs gibt’s im rdio-Player.
Skunk Anansie – „Black Traffic“ (earMUSIC international)
Zwei Sterne gibt es in unseren Kurzreviews: „Unermüdlich prügeln die Briten ihren poppigen Hardrock weiter nach vorn. Wie der Albumtitel schon andeutet, geht es auf ‚Black Traffic‘ vor allem schnell und dunkel zu. Quasi ein Highspeed-Darkroom, aus dem unterdrücktes Geschrei wie ‚I Will Break You‘ oder ‚Spit You Out‘ dringt.“
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