Neu im Plattenregal: Die Alben vom 08. April 2011
Hier der Blick auf die Alben, die seit Freitag im Regal stehen, wie immer mit simfy-Albenstreams, Videos und unseren Rezensionen. Mit dabei: Foo Fighters, L/O/N/G, Okkervil River u. v. a.
Hier eine Auswahl der neuen Album im simfy-Player:
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Architecture In Helsinki – „Moment Bends“ (Cooperative Music/Universal)
Jörn Schlüter und Birgit Fuß sind in unseren Rezensions-Quickies eher skeptisch über die neue Ausrichtung der Band: „Die Australier sind nun nicht mehr die Indie-Band, die man kannte: Dance-Pop, 80s-Disco, Kindermelodien, Prince-Falsett – eine Art von Auslöschung.“ Gibt’s im simfy-Player zum Anhören. Hier der aktuelle Clip zu „Contact High“:
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Travis Barker – „Give The Drummer Some“ (Interscope/Universal)
Es war ja klar, dass man früher oder später mit einem Album von Travis Barker belästigt wird. Der Drummer der leider wieder zusammen musizierenden Punk-Pennäler Blink 182 war immerhin medial dauerpräsent – dank eigener MTV-Show und einem daraus resultierenden Medieninteresse. Nun also macht er Musik und lebt hier nicht etwa seine Pop-Punk-Berufstätigkeit aus, sondern widmet sich mit namhaften Gaststars dem HipHop. So sind zum Beispiel am Start: Ludacris, Snoop Dogg, Cypress Hill, Lil Wayne, Busta Rhymes, Pharrell, Lupe Fiasco, Raekwon, Kid Cudi und Corey Taylor. Liest sich amtlich, klingt aber, als hätte ein Blink 182-Drummer namhaften HipHop-Stars weiß gemacht, irgendjemand würde sich heute noch für holprigen Crossover interessieren. Wer sich traut, der höre sich das Album im simfy-Player an. Hier kann man sich das Grauen mal anschauen – „we wanna rock and roll!“ Ja, aber bitte mit Leuten, die’s können:
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Daedelus – „Bespoke“ (Ninja Tune/Rough Trade)
Neues aus dem Hause Ninja Tune kann nicht so schlecht sein. Und tatsächlich: Der Soundbastler und Produzent aus Los Angeles bringt auf seinem neuen Album recht überzeugend Electronica mit Pop zusammen. Dabei bezirzt er mal rein instrumental wie auf dem tollen „Sew, Darn, Mend“, das klingt, als hätten Belle And Sebastian gemeinsam mit dem Drummer der Battles einen Song eingespielt. Dann wieder mit Gastsängern wie im Opener „Tailor Made“, den man hier im Stream hören kann:
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The Dears – „Degeneration Street“ (Dangerbird/V2/Soulfood)
Düsterer, orchestraler Pop aus Kanada ist ja heutzutage hoch im Kurs und kann sogar zum Grammy führen. Ob The Dears davon profitieren werden? Man weiß es nicht. Dabei ist ihre Musik spätestens seit dem 2006er-Album „Gang Of Losers“ auch hierzulande in gut informierten Kreisen präsent. Leider meist nur da. Dennoch sind auf dem grandios betitelten „Degeneration Street“ wieder Songs, die sich mit ihrer guten Mische aus Pathos und Pop schnell ins schwermütige Herz spielen: „5 Chords“ zum Beispiel, das schmissig voranstampfend beginnt und im Coldplay’esken Größenwahn ausklingt. Oder „Yesteryear“, das schrottiger produziert auch ein Twee-Pop-Hit sein könnte. Oder der Titelsong, der das Album in Twilight Singers-Manier beendet. Das Album läuft im simfy-Player. Hier noch ihr Auftritt bei Letterman:
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Foo Fighters – „Wasting Light“ (RCA/Sony Music)
Wir haben schon viel über die Herren um Dave Grohl geschrieben und trafen ihn kürzlich auch zu einem wahrlich ausführlichen Interview. Ab heute ist die Review online. Das Album läuft im simfy-Player.
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L/O/N/G – „American Primitive“ (Glitterhouse/Indigo)
Auch hier gab es bei uns schon die Review online zu lesen – sogar mit exklusiven Remixen. Den Artikel gibt’s hier, das Album komplett im simfy-Player.
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James Vincent McMorrow – „Early In The Morning“ (Believe Digital/Indigo)
Ein Songwriter, der sich in ein abgeschiedenes Haus an der Küste zurückzieht, um alleine sein Debüt einzuspielen – das hätte auch in fürchterlicher Jaulerei münden können. Der Ire James Vincent McMorrow hat sich dennoch für diesen Weg entschieden, und sich zudem vorgenommen, nur die simpelsten Akkorde zu verwenden, um so musikalisch das Auf und Ab des Meeres nachzustellen. Auf diese Weise entstanden zwar simple, aber bisweilen wunderschöne Songs wie das ergreifende „We Don’t Eat“ oder „Breaking Hearts“, die beide vor allem funktionieren, weil McMorrows heisere aber helle Stimme etwas ganz eigenes hat, das einem das Einordnen à la „Klingt wie…“ sehr schwer macht. Das Album läuft im simfy-Player. Hier der Clip zu „This Old Dark Machine“:
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Cass McCombs – „Wit’s End“ (Domino/GoodToGo)
Drei Sterne gibt es in unseren Rezensions-Quickies: „Für sein drittes Album ist McCombs quer durch die USA gereist und hat überall dort aufgenommen, wo er sich wohl fühlte. Obwohl er nie so klingt, als würde er sich jemals wirklich wohl fühlen. Seine Schmerzensstücke changieren immer noch zwischen lieblich zart und schleppend schwermütig.“ Hier gibt’s den „Saturday Song“:
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Alexi Murdoch – „Towards The Sun“ (City Slang/Universal)
Satte vier Sterne gibt es in unseren Rezensions-Quickies: „Nach dem Soundtrack für Mendes‘ ‚Away We Go‘ wurde Murdoch zum Darling der Indie-Songwriter-Zuhörerschaft. Mit diesem sehr intimen, fantasievoll arrangierten Album kommt der hochbegabte Nick-Drake-Epigone seinem Vorbild noch einen Schritt näher. Sehr gut!“ Das Album gibt’s im simfy-Player. Hier eine schöne Live-Aufnahme von „The Light“:
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The Raveonettes – „Raven In The Grave“ (Rykodisc/Warner)
Dreineinhalb Sterne vergeben wir in unseren Rezensions-Quickies: „Mutig und schön: The Raveonettes lassen den Surf und die White-Noise-Klangwände sein und machen eine dunkle Platte mit blassen Drumbeats, kühlen 80s-Pop-Synthies und dunkel ätherischen Liedern.“ Das Album läuft im simfy-Player. Hier schon einmal der vielleicht beste Song des Albums:
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Robbi Robertson – „How To Become Clairvoyant“ (Fontana/Universal)
Die amerikanischen Kollegen sind voll des Lobes, vergeben vier Sterne (bei den US-Kollegen fast eine Seltenheit) und kommen zu diesem Schluss: „‚How to Become Clairvoyant is Robertson’s first record in more than a decade and a return to the ambitious aural cinema and textural explorations of 1987’s Robbie Robertson and 1991’s ‚Storyville‘.“ Jörg Feyer sieht in unserer Ausgabe die Sache anders: „Der schönste dieser mit spitzer Gitarre und beschwörendem Gestus intonierten, aber auch eher keimfrei produzierten Retro-Songs ist ‚When The Night Was Young‘. Da verdichtet Robertson mit dieser genuin feierlichen Wehmut noch einmal alle Träume und Ideale seiner Generation. So weit, so gut. Doch dann macht es puff, und die Luft ist raus aus diesem Album. Wobei nur böse Menschen behaupten, es könne kein Zufall sein, dass genau an dieser Bruchstelle Eric Clapton seine Stimme erhebt.“ Die vollständige Review gibt’s im kommenden Heft. Das Album gibt’s im simfy-Player.
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Paul Simon – „So Beautiful Or So What“ (Concord/Universal)
„Das organischste und schönste Simon-Werk seit Langem“ – so lautet das Fazit von Joachim Hentschel in unserer aktuellen Ausgabe. Dreieinhalb Sterne gibt es dafür. Das Album gab es bei uns bereits vorab zu hören und ist natürlich auch in unserem simfy-Player. Hier das Video zum Titelsong:
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Stankowski – „Torres Vol. 01“ (Haute Areal/Cargo)
Sonst mit seinem Kollegen als Werle & Stankowski unterwegs, legt der Kölner nun sein Solodebüt vor, das überhaupt nicht so schrecklich ist, wie das prollige Cover vermuten lässt. Eine kleine Lobeshymne gab’s bei Willanders Wochentipps. Hier der Clip zur ersten Single „Light & Clear“:
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Timber Timbre – „Creep On, Creepin‘ On“ (Full Time Hobby/Rough Trade)
In unserem Forum wurde es schon beschwärmt, nun ist es offiziell draußen: Das zweite Album der Kanadier um Taylor Kirk. Auf „Creep On, Creepin‘ On“ zelebriert Kirk wieder einmal seinen bluesigen Folk und steigt musikalisch noch tiefer in die Nacht herab. Das Instrumentalstück „Obelisk“ etwa, darf man sich nicht bei einsamen Spaziergängen anhören. Das Album läuft komplett im simfy-Player, hier der aktuelle Clip zu „Woman“: