Netflix will mit 100 Millionen US-Dollar in mehr Vielfalt investieren
Grund hierfür ist eine von Netflix in Auftrag gegebene Studie, die offenlegte, dass in puncto Vielfalt noch einige Luft nach oben ist.
Netflix hat in einem Statement angekündigt, Talente aus „unterrepräsentierten Gruppen“ mit einem 100-Millionen-US-Dollar-Fonds unterstützen zu wollen, um so für mehr Vielfalt in Filmen, Serien sowie hinter der Kamera zu sorgen. Grund für diese Entscheidung sei eine kürzlich veröffentlichte Studie, die offenlegte, dass in puncto Diversity trotz bisheriger Bemühungen noch deutlich Luft nach oben sei.
Wie der Netflix-CEO Theodore Sarandos erklärte, will der Streaming-Riese die angekündigte Herausforderung in den kommenden fünf Jahren in Angriff nehmen. Ziel sei es, verstärkt Formate zu fördern, in denen bislang unterrepräsentierte Gruppen wie LGBTQ, People of Color sowie Menschen mit Behinderungen zu sehen sind. Netflix bezog sich hierbei auf die von ihnen in Auftrag gegebene Annenberg-Studie der Wissenschaftlerin Dr. Stacy L. Smith von der University of Southern California.
Smith untersucht Ungleichheiten in der Unterhaltungsbranche
Smith konzentriert sich in ihrer Forschung auf die mediale Darstellung von unterrepräsentierten Gruppen sowie Beschäftigungsmuster, die sich hinter der Kamera abzeichnen. In über hundert Berichten konnte Smith somit bereits auf verschiedenste Ungleichheiten der Unterhaltungsbranche aufmerksam machen. Für die kürzlich erschienene Studie untersuchten Smith im vergangenen Jahr, wie es um die Vielfalt bei Netflix-Teams vor und hinter der Kamera steht.
Sarandos erklärte nun, was Smith mit der Studie herausfinden konnte: „Bei der Untersuchung von 22 Indikatoren für Inklusion in Filmen und Serien zeigten 19 eine deutlich positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Wir sind der Branche voraus, wenn es darum geht, Frauen und Women of Color als Schöpferinnen, Showrunnerinnen und Regisseurinnen von Serien zu engagieren, und wir haben eine Gleichstellung der Geschlechter in den Hauptrollen unserer Filme und Serien erreicht.“ Zudem habe sich gezeigt, dass „die proportionale Repräsentation von schwarzen Schauspielerinnen und Schauspielern über die beiden untersuchten Jahre hinweg“ übertroffen wurde.
Studie machte auch Lücken sichtbar
Doch darauf ausruhen will sich Netflix offenbar nicht, denn die Studie zeige zwar grundlegend eine positive Entwicklung, aber nicht in allen Bereichen. Hierzu erklärte Sarandos: „Beispielsweise gibt es im Vergleich zur US-Bevölkerung immer noch beträchtliche Lücken bei der Repräsentation von Communitys mit Wurzeln in Lateinamerika, Nahost/Nordafrika, den indigenen Völkern Amerikas/Alaskas/Hawaiis und dem pazifischen Raum. Und auch bei der stärkeren Repräsentation der LGBTQ-Community und Personen mit Behinderungen gibt es noch Einiges zu tun.“ Netflix hat angekündigt eine solche Diversity-Studie ab sofort alle zwei Jahre durchführen zu wollen.