Dies sind Neil Youngs seltsamste und schwierigste Alben

Von Synthesizern bis zu Rockabilly schlug Neil Young viele unerwartete Haken.

Everybody’s Rockin‘ (1983)

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Es war fast so etwas wie Notwehr, dass ich Geffen ,Everybody’s Rockin’ gab“, sagte Young über seine Expedition ins Rockabilly-Terrain, die er mit einer Gruppe namens Shocking Pinks unternahm. „Geffen wollte mehr Rock’n’Roll … ,Okay, wenn du mehr von dem gottverdammten Rock’n’Roll haben willst – hier ist er!‘ “

„Im Umgang mit Neil gibt es keine größere Sünde, als ihm vorzuschreiben, was er zu tun hat“, sagt Anthony Crawford, der bei der improvisierten Gruppe Background-Vocals sang.
„Er wollte, dass die Platte so authentisch wie möglich klang – als ob sie in der damaligen Ära entstanden wäre“, sagte Produzent Elliot Mazer, der die Platte auf Youngs Ranch aufnahm. Tim Drummond spielte einen Standbass und Schlagzeuger Karl Himmel saß an der Snare. „Wir spielten alles in ein oder zwei Takes ein. Es war wirklich eine prickelnde Atmosphäre.“

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Obwohl sie das Album auf einer modernen 24-Spur-Maschine aufnahmen, wurde der Lo-Fi-Aspekt der Rockabilly-Ära beibehalten. „Neil geht wie ein Nean­dertaler mit Technologie um“, meint Crawford. „Wir hatten so eine Art Wäscheleine, mit der die Leute im Aufnahmeraum und die Musiker in der Scheune kommunizierten. Die Leine war auf einen Flaschenzug gespannt, der über die Straße in ein anderes Gebäude führte. Am Ende der Leine hing ein Gummihuhn. Wurde das Huhn nach oben gezogen, hieß es: Das Band läuft. Wurde es runtergelassen, hatte man das Band angehalten.“

Auch wenn vergleichbare Alben von den Stray Cats und Billy Joel im gleichen Jahr gut verkauften, erwies sich „Everybody’s Rockin’“ in den US-Charts als Rohrkrepierer. Auf der Bühne sah es nicht besser aus: Als die Shocking Pinks auf Tour gingen, trat Young mit schwarzem Hemd, weißem Anzug und einem pinkfarbenen Schlips auf. Die langen Haare hatte er mit Pomade zurückgekämmt. „Die Zuschauer dachten wohl: Wer zum Teufel ist das denn?!“, erinnert sich Crawford. „Gleich beim ersten Gig flog mir ein Bier an den Kopf. Bis dahin hatte ich gedacht, dass die Leute alles von Neil lieben würden.“

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