Neil Young erzählt, weshalb er am liebsten bei Vollmond Musik macht
Außerdem: Wieso der Songwriter denkt, dass seine Musik den Leuten direkt in die Seele fährt.
Neil Youngs musikalische Entwicklung erinnert bisweilen an den unberechenbaren Lauf einer Flipperkugel. Von Folkrock zu Country, über Hardrock und New Wave-Pop bis hin zu Rockabilly und Bar-Band-Blues. Zwischendurch ist der Songwriter auch literarisch unterwegs und versucht sich an einem Science-Fiction-Roman. Am 10. Dezember veröffentlicht Young mit seinen Weggefährten von Crazy Horse auch ein neues Album: „Barn“.
Der Titel stammt von einer Scheune in den Rocky Mountains, wo das Werk aufgenommen wurde. „Wir lieben die Scheune. Es ist eine tolle, alte Scheune […] Wir haben sie originalgetreu restauriert. Wir hatten Skizzen und ein Foto. Der Klang im Gebäude war wirklich gut.“, verrät Young dazu in einem Interview mit der amerikanischen Ausgabe des „ROLLING STONE“.
Aufgenommen wurde das Album im Juni, bei Vollmond. Das war Young wichtig und er erklärt, wieso er genau dann aufnehmen wollte: „Ich mache das gerne, weil es für mich gut klappt. Ich weiß nicht, ob es bei jedem funktioniert, aber bei mir funktioniert es, weil man die Energie spüren kann, wenn sich die Mondzyklen ändern. Das ist etwas, dessen sich die Leute seit Jahren bewusst sind – manche Kulturen mehr als andere. Gerade am Tag des Neumonds fühlt man sich anders, als ob man eine neue Seite aufschlägt. Man spürt einfach eine Energie. Und dann, vielleicht eine Woche später, fängt man wirklich an, etwas zu fühlen, und es ist normalerweise sehr positiv und kreativ, einfach gut“.
„alles passierte gleichzeitig – Musik, Filmen, alles“
Begleitend zum Album wird auch eine gleichnamige Dokumentation erscheinen. Regie dabei führte Youngs Frau, die Schauspielerin Daryl Hannah. Zu sehen ist der Entstehungsprozess des Albums. „Sie ist einfach ein Naturtalent. Sie wollte Filme machen, seit sie alt genug war, um Turnschuhe zu tragen.“, erzählt Young, „Ich meine, sie liebt es einfach. Sie ist unglaublich talentiert und involviert. Sie lässt sich von der Musik bewegen und lässt sich richtig ein. Also haben wir diese Scheune gebaut und alles passierte gleichzeitig – Musik, Filmen, alles. Die Ideen kamen wirklich schnell“.
Barn ist mittlerweile das 41. Album des Songwriters. Aber an Aufhören ist noch lange nicht zu denken, erzählt Young: „Ich liebe Musik einfach. Wenn man die Reaktionen von Leuten zu Songs wie ‚Welcome Back‘ sieht, genau deswegen machen wir weiter. Es fährt den Leuten direkt in die Seele“.