Naomi Campbell: Tränen nach Vorwurf der Verschwendung
Ihre Organisation „Fashion For Relief" verbrannte Spendergelder für Luxushotels und dubiose Berater
Tränen rollten in Paris während der Verleihung des Kulturordens „Chevalier de l’Ordres des Arts et des Lettres“ (Orden für Kunst und Literatur). Laut einer Meldung des britischen „Mirror“ bekam das ehemalige Supermodel Naomi Campbell (54) die prestigeträchtige französische Auszeichnung genau an jenem Tag überreicht, als sie von dem Ausschluss aus dem Stiftungsrat der Wohltätigkeitsorganisation „Fashion for Relief“ erfuhr.
Der Vorwurf: Schwerwiegende Misswirtschaft.
Sie darf nun für fünf Jahre keine verantwortliche Position in wohltätigen Organisationen in England und Wales mehr einnehmen. Das verfügte die britische „Charity Commission“ nach einer eingehenden Überprüfung der Unterlagen der Fundraising-Organisation.
Die Rechtsanwältin Bianka Hellmich und die Geschäftsfrau Veronica Chou wurden ebenfalls für neun bzw. vier Jahre von ihrer Tätigkeit als Treuhänderinnen ausgeschlossen. Die Wohltätigkeitskommission stellte während der Untersuchung fest, dass zwischen April 2016 und Juli 2022 nur ein auffällig geringer Anteil für wohltätige Zwecke verwendet worden ist. Mit einer Reihe von Fashion Events wurden knapp 4,8 Millionen Pfund eingenommen, aber nur 389.000 Pfund an Partner-Wohltätigkeits-Organisationen ausgezahlt.
„Unangemessene Sonderausgaben“ von 9.400 Euro
Demgegenüber standen bei Naomi Campbell „unangemessene Sonderausgaben“ von 9.400 Euro für einen dreitägigen Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Hotel in Cannes zu Buche. Dazu kommen zusätzliche Spa-Anwendungen und Zimmerservice (7.900 Euro). Ebenfalls über das Charity-Konto abgerechnet wurden die nicht unerheblichen Kosten für Security-Personal. Andere Treuhändler haben etwa im Jahr 2018 Flugkosten von London nach Nizza in Höhe von 14.800 Euro für die Überführung von Kunst und Schmuck abgerechnet.
Protokolle über Treffen und Entscheidungen, die in Großbritannien für gemeinnützige Organisationen vorgeschrieben sind, existieren nicht. Auch Jahresabschlüsse und Rechenschaftsberichte seien mit großer Verspätung erstellt worden. Hunderttausende Pfund sind zudem unautorisiert als Beraterkosten an Mitglieder der Organisation geflossen.
In einem ersten Statement gegenüber dem „Daily Mail“ sagte Naomi Campbell, sie sei „extrem besorgt“ über die Ergebnisse der „Charity Comission“. Gleichzeitig aber auch in einer Mischung aus Überforderung und Unschuld vom Lande: „Wir ermitteln auf unserer Seite. Denn ich hatte keine Kontrolle über meine Wohltätigkeitsorganisation. Ich habe die Aufsicht in die Hände eines Anwalts gelegt. Wir untersuchen nun, dass alles, was ich tue, und jeder Penny, den ich aufbringe, an wohltätige Organisationen geht.“