Nackte, Leichen, Micky Maus: MARILYN MANSON stellt jetzt in Los Angeles seine ersten Gemälde aus
Musikalische Selbstinszenierungen reichen ihm nicht mehr. Jetzt ist Marilyn Manson auch noch Maler. Seit Mitte September stellt der Schockrocker mehr als 40 Gemälde in einer Galerie namens „Los Angeles Contemporary Exhibitions“ aus. Manson malt mit Wasserfarben; zu sehen sind Nackte, ein Kind mit Kanone, ein Selbstporträt von Marilyn als Micky Maus. „Ich habe auf jeden Fall nicht verzweifelt versucht, Anstoß zu erregen“, sagt der Debütant. „Wahrscheinlich hat man von mir erwartet, dass ich mit meinen eigenen Exkrementen male oder etwas in der Art.“
Tatsächlich zeigten sich einige Kritiker überrascht. „Die Bilder erinnern an die von Red Skelton“, urteilte „Modern Painting“-Mitarbeiter David A. Greene. „Sie sehen alle aus wie von ihm.“ Manson selbst sieht das allerdings gänzlich anders: Mal sei er von William S. Burroughs inspiriert worden, meist aber von seinen eigenen Visionen, seinen Ängsten und Träumen.
So erkennt man Manson ab Kind, Manson als alten Mann – und Manson ab den ganz normalen Brian Warner, der er war, bevor er sich als „Antichrist Superstar“ neu erfand. Die Sinnfrage stellt sich für den Künstler nicht: „Warum soll man nicht etwas malen oder zeichnen – oder meinetwegen eine Keramiklampe anzünden und das Spektakel filmen? Was immer es sein mag, du musst nur Ausdrucksformen für deine wildesten Ideen finden.“