Nach Zitat eines Israel-Russland-Vergleichs: Kritik an ESC-Kommentator Thorsten Schorn
Schorn wird vorgeworfen, Propaganda unkommentiert zu reproduzieren
Beim diesjährigen Finale des Eurovision Song Contest am vergangenen Samstag (11. Mai) trat Thorsten Schorn zum ersten Mal in die Fußstapfen der ESC-Kommentatorenlegende Peter Urban. Trotz zahlreicher positiver Rückmeldungen im Internet hagelt es auch Kritik für den Kölner Fernseh- und Radiomoderatoren, nachdem dieser in einer Bemerkung zu Israels Teilnehmerin Eden Golan den Gaza-Konflikt mit dem russisch-ukrainischen Krieg verglich.
Thorsten Schorn wegen Kommentar zu Israel in der Kritik
„Der Song musste mehrfach überarbeitet werden, bis er nun den Regeln des Wettbewerbs entspricht, wo keine politischen Statements zugelassen sind. Jubel für Israel – aber nicht nur. Es hat hier in Malmö in dieser Woche mehrere Demonstrationen gegeben, an der vorgestern laut Polizei mehr als 10.000 Menschen teilgenommen haben. Es wird kritisiert, dass Russland nach dem Angriff auf die Ukraine vom ESC ausgeschlossen wurde, Israel aber ungeachtet seines Vorgehens im Gazastreifen nicht“, ließ Thorsten Schorn während der Live-Übertragung verlauten.
Damit bezog sich der Moderator auf den Ausschluss Russlands im Jahr 2022 durch die Europäische Rundfunkunion (EBU) aufgrund des Überfalls auf die Ukraine. Seitdem ist das Land nicht mehr Teil des Wettbewerbs. Die Situation mit dem Nahostkonflikt zu vergleichen, kam bei vielen Zuschauer:innen jedoch nicht gut an. Unabhängig davon, dass Schorn hier nur zitiert hat, was andere kritisieren – aber allein, dass er die Kritik an Israel wiedergab, schien manchen als schlimm genug.
„Warum gibt man dem antisemitischen Mob eine Stimme?“, heißt es auf X
Zahlreiche Nutzer:innen in den sozialen Netzwerken äußerten ihre Kritik zu dem Kommentar von Thorsten Schorn und gingen dabei auf die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender ein. Ein:e User:in schreibt: „Der Kommentar bei der ARD nach dem Lied von #EdenGolan ist unerträglich! Warum gibt man dem antisemitischen Mob eine Stimme und wiederholt unkommentiert deren Propaganda“?
Ein weiterer Post lautet: „Sehr geehrter Herr Schorn (ARD-Kommentator ESC), falls Sie es nicht wissen: Russland ist ausgeschlossen worden wg seines Überfalls auf die Ukraine, während Israel Krieg im GazaStreifen führt nach einem bestialischen Überfall der Hamas auf israelische Familien +Jugendliche.“
Auch beim ESC-Televoting wurde Israels Act Solidarität entgegen gebracht. Eden Golan erhielt mit ihrem Song „Hurricane“ 323 Punkte. Mehr hatte nur der ESC-Favorit Baby Lasagna aus Kroatien mit dem Lied „Rim Tim Tagi Dim“ (337 Punkte). In der Gesamtwertung landete die Sängerin auf Platz fünf.