Nach Sägen-Angriff auf japanische Girl-Group AKB48: Sechs Jahre Haft
Ein junger Arbeitsloser ging im Mai 2014 während einer Veranstaltung mit einer Säge auf die japanische Mädchen-Band AKB48 los. Nun wurde er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Am 25. Mai 2014 ging während einer Fanveranstaltung im nordjapanischen Iwate vor den Augen zahlreicher Teenager ein Mann mit einer Säge auf zwei der Bandmitglieder los. Die 19-jährige Rina Kawaei und die 18-jährige Anna Iriyama wurden beide von der 50 Zentimeter langen Säge an Armen und am Kopf verletzt. Die beiden Popstars kamen daraufhin ins Krankenhaus, erlitten jeweils Knochenbrüche an der rechten Hand und Schnittwunden am Kopf.
Der 24-jährige Sägen-Attentäter konnte zwar überwältigt werden, verletzte dabei aber zusätzlich einen der Ordner. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um einen arbeitslosen Täter, dessen selbsterklärtes Ziel es war zu töten, „egal wen“.
Nun ist der Angeklagte Satoru Umeta, der seine Tat und Intention gestand, zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Er habe etwas „Grausames und sehr Gefährliches, das Menschen hätte das Leben kosten können”, getan, sagte der Vorsitzende Richter Takehiko Okada am Dienstag bei der Urteilsverkündung im nordjapanischen Morioka.
Der Richter hob hervor, dass die jungen Frauen abgesehen von den körperlichen Verletzungen auch unter den psychischen Folgen der Attacke zu leiden hätten. „Die Angst, die die Opfer während der Veranstaltung hatten, bei der sie mit Fans zusammentrafen, und die mentale Beeinträchtigung waren beträchtlich”, erklärte er. Die Verteidiger des Täters hatten geltend gemacht, ihr Mandant zeige Symptome von Schizophrenie.
AKB48 ist eine der kommerziell erfolgreichsten japanischen Bands. Mehrere hundert Mädchen befinden sich hierfür in einem Talentpool und kämpfen immer wieder darum, einen Bühnenplatz zu bekommen. Wer sich an die speziellen Regeln hält, die meisten Sympathien einheimst, schafft es vielleicht – als Form höchsten Triumphes – die Wahl zur Anführerin für sich zu gewinnen. Stimmzettel werden den Alben beigelegt, so dass die Fans entscheiden, wer im nächsten Jahr die Anführerin von AKB48 sein wird. Das AKB im Bandnamen steht übrigens für den Stadtteil Akihabara in Tokio.