Nach Millionen-Vergleich: James Franco ist zurück – und macht jetzt Kunst

James Franco will sich von einer neuen Seite präsentieren – hat er aus seinen Fehlern gelernt?

Der Schauspieler James Franco hat sich in den vergangenen Jahren nach einer Klage wegen sexueller Belästigung aus dem Rampenlicht der Filmindustrie zurückgezogen. Stattdessen widmet er sich nun verstärkt seiner Kunst. Aktuell stellt er seine Werke in einer eigenen Ausstellung „Hollywood is Hell“ in Zürich aus.

Vom Workaholic zum reflektierten Künstler?

Franco, der in seiner Karriere sowohl als Darsteller als auch als Regisseur und Drehbuchautor Erfolge feierte, hat sich jetzt zu seiner jüngsten Vergangenheit geäußert. „Ich war ein Workaholic“, gesteht der 46-Jährige der „Bild“. „Ich trug meinen Lebensstil wie eine Medaille. Du versuchst damit, Ängste und Unsicherheit zu überdecken. Ruhm und Anerkennung waren wie eine Droge für mich“. Dieser Lifestyle führte 2019 zu einem Zusammenbruch, als der US-Amerikaner wegen sexueller Ausbeutung von ehemaligen Schülerinnen seiner Schauspielschule verklagt wurde. Im darauffolgenden außergerichtlichen Vergleich soll er laut mehrerer Medien rund 2,2 Millionen Euro gezahlt haben. 

Eine Zeit, die ihn auch wegen des medialen Backlashs offenbar geprägt und ihn zu einer Verhaltensänderung motiviert hat. „Ich hatte verlernt, wie man echte Beziehungen führt“, sagte er „Bild“. Doch heute habe Franco „seine Balance gefunden“. Mediation, Tagebuchschreiben und regelmäßige sportliche Betätigung würden inzwischen zu seinem Alltag gehören.

„Manchmal ist Hollywood wie der Himmel, manchmal wie die Hölle“

In einem anderen Interview sprach der James-Dean-Darsteller jetzt auch über seine Entwicklung als bildender Künstler. „Schon als Teenager habe ich mit Malerei und Kunst gearbeitet“, erklärte er gegenüber „Blick“. „Meine Familie war immer mit Kunst verbunden, und ich habe schon früh davon geträumt, Künstler zu sein.“ Diese Leidenschaft, die lange im Schatten seiner erfolgreichen Schauspielkarriere stand, habe er in den letzten Jahren wieder intensiver verfolgt. Besonders die aktuelle Ausstellung „Hollywood is Hell“ in Zürich, bei der er seine Werke zeigt, spiegele seine ambivalente Haltung zu der „Traumfabrik“ wider. Für den Darsteller sei Hollywood mehr als nur ein Ort des Ruhms. Es sei auch ein Symbol für Oberflächlichkeit und Verfall. „Manchmal ist Hollywood wie der Himmel, manchmal wie die Hölle“, beschrieb er „Blick“ seine Gefühle gegenüber der Filmindustrie.

„Es gefällt mir hier sehr“

James Franco, der in den letzten Jahren vermehrt Zeit in Europa verbracht hat – unter anderem auch durch Filmprojekte in Italien und Engagements im Modebereich – lebe gerne auf dem Kontinent, weit weg von Zuhause. In der Schweiz, wo er zur Zeit seine Kunst präsentiert, genieße er seine Zeit besonders. „Es gefällt mir hier sehr“, sagte er über seinen Aufenthalt in Zürich in „Blick“.

Trotz seines Rückzugs aus Hollywood bleibe Franco der Filmwelt verbunden, ohne sich jedoch von ihr definieren zu lassen. „Für mich ist es ein Bonus, dass ich immer noch in der Lage bin, Filme zu machen und Kunst zu schaffen. Aber mein inneres Gleichgewicht ist nicht mehr von dieser Arbeit abhängig“, erklärte er weiter.

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