Nach MGM-Kauf durch Amazon: Bond-Filme sollen weiterhin im Kino anlaufen
„Wir sind entschlossen, weiterhin James-Bond-Filme für das weltweite Kinopublikum zu drehen“ so die Bond-Produzentin Barbara Broccoli und Drehbuchautor Michael G. Wilson.
Am Donnerstag (26. Mai) wurde bekannt, dass Amazon das Hollywood-Studio Metro Goldwyn Mayer (MGM) für 8,45 Milliarden US-Dollar gekauft hat und sich damit die Rechte an Klassikern wie „Rocky“ oder Serien wie „Fargo“ sichert. Seither ist vielen unklar, was dieser Deal für die Zukunft der Filmbranche bedeutet. Zukünftige James-Bond-Filme, die zu MGM gehören, sollen jedenfalls weiterhin auch in Kinos Premiere feiern und nicht, wie von vielen befürchtet, nur via Stream. Laut „The Hollywood Reporter“ wurde dies nun von der Produzentin Barbara Broccoli und dem Drehbuchautor Michael G. Wilson persönlich versichert.
Wie das Branchenblatt „Deadline“ bereits berichtete, soll für 2021 noch an allen vor dem Deal geplanten Kinoveröffentlichungen festgehalten werden. Das betrifft auch den neuen Bond-Film „No Time To Die“ („Keine Zeit zu sterben), dessen Deutschland-Premiere für den 30. September 2021 angesetzt ist. Daniel Craig wird darin zum letzten Mal als 007 zu sehen sein. Wie es mit Filmveröffentlichungen in Zukunft ablaufen könnte, ist noch unklar.
Mehr Macht für Amazon
Mit dem Kauf von MGM könnte Amazon bald Zugang zu allen Bond-Filmen erhalten, die der Konzern dann auch für seinen eigenen Streaming-Service anbieten kann. Vorerst muss aber geklärt werden, wie es um die Streamingrechte älterer Bond-Filme steht. Fest steht außerdem, dass Amazon zukünftig entscheiden kann, mit welchem Star die Rolle des James Bond besetzt wird. Broccoli und Wilsons besitzen aber nach wie vor die Rechte an bestehenden Bond-Filmen und kontrollieren auch das Recht, zukünftige Bond-Bilder zu produzieren. Auch kreative Entscheidungen sollen weiterhin von dem Duo gefällt werden.
Broccoli und Wilson hatten in Vergangenheit stets dafür gesorgt, dass das Bond-Imperium ein reines Franchise-Unternehmen bleibt. Wichtig dabei: Die Filme sollen sich um den Hauptprotagonisten drehen. Als 2002 der Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“ erschien, wurde anschließend aber versucht, einen darauf aufbauenden Film mit dem damaligen Bond-Girl Jinx (gespielt von Halle Berry) zu produzieren. Doch weil Broccoli und Wilson das Projekt aber zu teuer war, wurde es nie realisiert.