Nach Kritik: Netflix veröffentlicht erklärendes Video zu „Tote Mädchen lügen nicht“

Es ist ein heikles Thema, mit dem sich die Erfolgsserie „Tote Mädchen lügen nicht“ auseinandersetzt: Im Anschluss an den Suizid des Teenager-Mädchens Hannah werden 13 besprochene Kassetten entdeckt, auf welchen sie die Gründe und die Mitverantwortlichen für ihren Selbstmord klar benennt – und anklagt.

Romantisierung des Suizids?

Das Publikum ist hin- und hergerissen: Es ist wichtig zu porträtieren, was sozialer Ausschluss für junge Menschen bedeuten kann, darüber sind sich alle einig – aber ist es wirklich nötig, den Akt des Suizids filmisch darzustellen? Immer mehr Kritiker schreiben, dass die Serie Selbstmord romantisieren und insbesondere junge Mädchen dazu anstiften könnte; zudem könnte die explizite Darstellung von Suizid und Vergewaltigung Menschen mit psychischen Problemen triggern.

In Neuseeland beispielsweise soll die Serie von Minderjährigen nur im Beisein eines Erwachsenen gesehen werden dürfen, und eine Schule in Kanada verbot ihren Schülern jüngst, während ihrer Präsenzzeiten über Hannah und Co. zu reden.

Ausgiebige Erklärungen

Streaminganbieter Netflix, der „Tote Mädchen lügen nicht“ produziert und ausstrahlt, hat bereits auf die Vorwürfe reagiert, indem er ankündigte, in Zukunft vor jeder Folge einen Warnhinweis einblenden zu wollen. Zusätzlich wurde ein knapp 30-minütiges Video realisiert, in welchem die Serienproduzenten (unter anderem Pop-Sängerin Selena Gomez) sowie die Schauspieler erklären, weshalb es wichtig für die Message ist, dass filmische Mittel auf diese Art eingesetzt werden – auch Jay Fisher, auf dessen Romanvorlage die Verfilmung basiert, erzählt ausgiebig, warum die Geschichte so ist, wie sie ist.

Das komplette Video mit dem Titel „13 Reasons Why | Beyond The Reasons“ wurde von Netflix bereits bei YouTube veröffentlicht. Hier kann man es sich in voller Länge ansehen:

https://www.youtube.com/watch?v=ry-TOaM2Kfk