Nach „Hitlergruß“-Debatte: Polizei durchsucht Melanie Müllers Zuhause
Im Zusammenhang mit dem Skandal um Nazi-Rufe auf ihrem Konzert hat die Polizei das Wohnhaus der Schlagersängerin durchkämmt.
Die Schlagersängerin und frühere Dschungelkönigin Melanie Müller stand in den letzten Wochen wegen Videos in den Schlagzeilen, in denen Besucher*innen eines ihrer Konzerte offenbar den Hitlergruß zeigen und „Sieg Heil“ rufen. Jetzt haben Polizei und Staatsanwaltschaft im Rahmen von zu dem Vorfall laufenden Ermittlungen offenbar Müllers Wohnhaus durchsucht.
Die „Bild-Zeitung“ berichtete zuerst über die Razzia in Leipzig. Demnach fand die Razzia am frühen Donnerstagmorgen um 5 Uhr statt. Beamte vom Staatsschutz hätten gewaltsam die Hintertür des Gebäudes geöffnet. Müller selbst gibt zur Zeit Konzerte auf Mallorca, aber ihr Lebensgefährte sei vor Ort gewesen. Er sagte der Zeitung, dass die Polizei Speichermedien gesucht habe, aber nichts gefunden habe.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Leipzig bestätigte der „Bild“-Zeitung, dass es bei der Durchsuchung um zwei Verfahren in Zusammenhang mit den Videos gehe. Da es sich um laufende Verfahren handle, wollte die Staatsanwaltschaft aber keine weiteren Auskünfte geben.
Müller hat sich nach dem Vorfall wiederholt von den Rufen distanziert und sagte, sie sei „zutiefst bestürzt und empört“ darüber. Ein Konzert in Dresden sagte sie ab, nachdem die Videos bekannt wurden. Schon Ende September war bekannt geworden, dass die Polizei Leipzig Ermittlungen aufgenommen hat. Es geht laut der Polizei um den Vorwurf des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.