Nach Aussage über Paralympics: Nächste Show-Absage für Luke Mockridge

Wer wird jetzt noch mit Mockridge zusammenarbeiten wollen?

Luke Mockridge steht stark in der Kritik. In einem Podcast sorgte er mit Aussagen über die Athlet:innen der Paralympics für Empörung. Die kontroversen Äußerungen haben weitreichende Konsequenzen für seine Karriere: Ein geplanter Auftritt bei Comedy-Show „Nightwash“ wurde kurzfristig abgesagt und auch seine neue TV-Show bei Sat.1 wird nicht wie geplant ausgestrahlt.

Eine der Bemerkungen, die der 35-Jährige im „Die Deutschen“-Podcast brachte, lautete: „Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen.“ Es gab viel Gegenwind danach für den vermeintlichen Comedian. Auch Olympiasiegerin Kristina Vogel, die querschnittsgelähmt ist, kritisierte ihn öffentlich. Auf Instagram schrieb die 33-Jährige: „Unfassbar, dass es immer noch Menschen gibt, die so eine menschenverachtende Sch*** erzählen und behinderte Menschen niedermachen.“

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Auftrittsabsage und TV-Show-Stopp

Die unmittelbare Reaktion auf seine Bemerkungen ließ nicht lange auf sich warten. Für den 8. September war ein Auftritt von ihm bei der Comedy-Veranstaltung „Nightwash“ in Paderborn geplant, die im Neuhäuser Schloss- und Auenpark stattgefunden hat. Doch der Veranstalter strich ihn kurzfristig aus dem Line-up. Der Geschäftsführer der Schlosspark- und Lippesee-Gesellschaft, Christian Stork, bestätigte dies im Vorfeld gegenüber der lokalen Presse.

Auch der Fernsehsender Sat.1 zog Konsequenzen. Der Start der geplanten TV-Show „Was ist in der Box?“, die Luke Mockridge moderieren sollte, wurde verschoben. Die Sendung sollte am 12. September erstmals ausgestrahlt werden, doch der Sender entschied, die Show vorerst nicht zu starten.

Ein Sprecher von Sat.1 äußerte sich zu der Entscheidung: „Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, passen nicht zu unseren Werten.“

Auch der Präsident des Behinderten- und Rehasportverbands Berlin, Özcan Mutlu, verurteilte die Äußerungen scharf. Er bezeichnete sie als „Entgleisung sondergleichen“ und forderte eine ernsthafte Entschuldigung. „Das kann weder als Comedy noch als bloße Dummheit abgetan werden“, so Mutlu in einer Erklärung. Er sagte, dass Luke Mockridge sich „zutiefst schämen“ sollte.

Entschuldigung und Einladung zum Perspektivwechsel

Inmitten der Kritik veröffentlichte Luke Mockridge eine Entschuldigung auf seinen Social-Media-Kanälen. Er erklärte, dass es niemals seine Absicht war, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen. Dies galt insbesondere während der Paralympischen Spiele in Paris. In seinem Statement betonte er: „Aus meiner eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen habe ich immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt, den ich gefeiert habe. Dass es mir nicht gelungen ist, das richtig zu vermitteln, und dass ich Menschen verletzt habe, tut mir wirklich leid.“

Er nahm die Einladung des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) an. Ziel ist es, sich persönlich von den Leistungen der Para-Sportler:innen zu überzeugen.

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Der DBS begrüßte seine Bereitschaft, sich näher mit dem Para-Sport auseinanderzusetzen, betonte aber auch die Wichtigkeit des Perspektivwechsels. In einer offiziellen Stellungnahme hieß es: „Wir möchten dazu ermuntern, sich Para-Sport live anzuschauen, um zu erleben, zu welch beeindruckenden Leistungen Menschen mit Behinderungen in der Lage sind – und, um zu verstehen, welche Bereicherung sie für unsere Gesellschaft sind.“

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