Nach anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten herrscht heim Drei-Nationen-Trio LORIEN Harmonie
Treffen sich ein Italiener, ein Isländer und ein Brite. Kommt aber kein Witz heraus, sondern eine Band: Lorien heißt sie, und ihr Debüt „Under The Waves“ schickt sich an, den anderen zarten Jungs von Coldplay bis Remy Zero Konkurrenz zu machen. Schlagzeuger Carlo, bei Bristol zu Hause, ist sich jedenfalls sicher, dass es jetzt klappt mit der großen Karriere: „Nachdem wir Demos verteilt hatten, gab es gleich Angebote von mehreren großen Labels – das gibt einem schon viel Selbstvertrauen.“
Die anfänglichen Kommunikationsstörungen hat das Trio inzwischen auch überwunden. Sänger/Gitarrist und Italiener Fabio sprach zu Zeiten der Bandgründung noch ein „sehr seltsames Englisch“, über den isländischen Akzent Einars musste Carlo auch manchmal lachen. Aber dann siegte die gemeinsame Liebe zur Materie: „Wir trafen uns ja ganz zufällig in Camden, weil wir alle Musik studieren wollten – und in einer Stadt leben, wo es eine Musikindustrie gibt.“ Trotz seiner mangelnden Sprachkenntnisse schrieb Fabio schon zu Beginn den Großteil der Lorien-Songs – inklusive Texte. „Da war viel Nonsense dabei, aber mit der Zeit wurde es leichter. Ich habe immer nur englischsprachigen Pop gehört und den Klang geliebt“, erklärt Fabio. Deshalb wollte er auch immer nach London, dem „Herzen der europäischen Musik“.
Nach fünf Jahren dort hat er allerdings schon wieder genug und möchte demnächst an die Küste ziehen. Die Musik Loriens passt dort auch besser hin, schließlich soll sie „so natürlich und instinktiv wie möglich“ sein, Stadtlärm stört da nur. In seinen besten, ungekünstelten Momenten schafft „Under The Hvres“, was Fabio sich so sehr gewünscht hat, in all den Nächten im Studio: „Unterm Wasser ist alles ruhig, absolute Stille. Ich finde das nicht beängstigend, sondern fühle mich dort sicher, wenngleich schutzlos. Diese seltsame Kombination von Gefühlen soll Lorien auch hervorrufen.“