Mundraub: Die Rolling Stones verklagen deutsche Bekleidungskette ‚New Yorker‘
Die Rolling Stones werfen dem deutschen Bekleidungsunternehmen "New Yorker" vor, ihr bekanntes Zungen-Logo für eine Werbekampagne geklaut zu haben. Durch eine einstweilige Verfügung soll die Firma nun umgehend alle Plakate entfernen, sowie eine Summe von über 250.000 Euro bezahlen.
Die Rolling Stones verklagen die deutsche Bekleidungskette „New Yorker“ wegen Markenrechtsverletzung. Vorwurf: Das Unternehmen soll das berühmte Zungen-Logo der Stones für sein aktuelles Sommerschlussverkauf-Plakat widerrechtlich kopiert haben. In einem Anwaltsschreiben der prominenten Kläger heißt es, „New Yorker“ habe mit seinen Plakaten die derzeit hohe Popularität der Band „parasitär“ für sich ausgenutzt.
Fritz Knapp (62), Chef von „New Yorker“, bestreitet die Vorwürfe. „ Die Zunge gehört nicht den Stones allein. Die Plakate hat unsere Kreativabteilung selber gemacht. Ich lasse mir von den Stones doch nicht meine Zunge verbieten.“
250.000 Euro plus 20.000 Euro Vertragsstrafe soll Knapp nun bezahlen. Der Unternehmer wittert Raffgier: „Die Anwälte wollen sich hier mit den Gebühren ordentlich bereichern. Und dann lassen die Stones ihre Markenrechte auch noch im Steuerparadies Amsterdam verwalten. Die greifen dem Mittelständler einfach steuerfrei in die Tasche. Eine Frechheit, die ganze Angelegenheit!“
Durch eine einstweilige Verfügung müssen nun umgehend alle 3.000 Schilder in den 800 Filialen von „New Yorker“ entfernt werden. „Das ist doch der totale Irrsinn. Allein der Druck hat mich 150.000 Euro gekostet. Meine Anwälte sind bereits eingeschaltet“, so Knapp.
Die Stones hatten im April die gesamte USA mit „Zungen-Postern“ tapeziert um ihre „50 & Counting“-Tour anzukündigen, siehe Galerie. Nächster möglicher Schritt wäre, das Kopie-Verbot auch auf die Körper der Fans auszuweiten – das sogenannte „Tongue & Lips“-Logo ist eines der beliebtesten Tätowier-Motive weltweit.