Mund abwischen und weitermachen!
Die von der Kritik verschmähten Stereophonics üben sich in grimmigem Behauptungswillen.
In schweren Zeiten haben Beständigkeit und Verlässlichkeit stets Konjunktur. Die Stereophonics sind eine Band, die dieses Bedürfnis hervorragend befriedigt. Seit „Word Gets Around“, dem Debüt von 1997, liefern die vier Waliser in regelmäßigen Abständen exzellent produzierte Rockmusik ab. Sie wurden nie Teil einer Massenhysterie wie Britpop, sie sorgen nicht für Skandale und verändern ihren klassischen whiskygetränkten Sound von Album zu Album nur marginal.
Fürs neue Album zogen sie den Produzenten Jim Abbiss hinzu, der schon mit Massive Attack, Kasabian und den Arctic Monkeys gearbeitet hat. „Das Album wurde aus Einzelstücken zusammengefügt, weil wir meistens einzeln und nicht als Band im Studio waren. Der Gesang bekam mehr Raum, die Gitarren dominieren weniger“, erklärt Sänger Kelly Jones „Keep Calm And Carry On“. Der Titel – ein Slogan, der die Engländer während des Zweiten Weltkrieges moralisch aufbauen sollte – und das Cover-Foto stehen für Behauptungswillen. „Wir bleiben dem treu, was uns ausmacht. Ich glaube, dass Rockmusik die beste Art ist, um seine Botschaft rüberzubringen“, sagt Jones. Nur: welche Botschaft?