Mick Jagger: Darum ging seine Autobiografie wieder in die Hose
Mick Jaggers Ghostwriter Barry Coleman packte nun über die reichlich schwierige Zusammenarbeit aus.
Seit Jahren ist bekannt, dass der Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger auf bereits geschriebenen Memoiren sitzt, doch nachdem erst die Verlage wegen zu viel „Sex und Drogen“-Inhalten eine Veröffentlichung ablehnten, berichtet nun der zuletzt engagierten Ghostwriter Barry Coleman von einer „schrecklichen“ Zusammenarbeit – und diese habe wieder zu nichts geführt.
Gegenüber „The Guardian“ berichtete Barry Coleman, dass er von dem britischen Verlag „Weidenfeld & Nicolson“ beauftragt wurde, ein Manuskript zu liefern, nachdem der ursprüngliche Ghostwriter ausgestiegen sei. Doch auch die Zusammenarbeit mit Coleman war nicht von Erfolg gekrönt. Wie der Autor berichtet, habe Mick Jagger plötzlich seine Meinung geändert, ihm seinen Vorschuss von mehr als einer Million US-Dollar gezahlt und anschließend das Projekt abgebrochen.
Jagger empfindet es als „dumpf und beunruhigend“, in seiner Vergangenheit zu graben
Mick Jagger enthüllte vor wenigen Monaten gegenüber der BBC selbst, dass er es als „dumpf und beunruhigend“ empfinde, in seiner Vergangenheit zu graben. Doch laut Barry Coleman gibt es weitere Gründe, warum das Projekt kein Ende findet. „Die Geschichte, die mir erzählt wurde, war, dass [der erste Autor] viele Promi-Partys und Leute wie Michael Jackson mit einbezog und dann die Fäden verloren hatte“, so Coleman.
Weiter sagte er: „Ich weiß nicht, ob es vielleicht auch der Druck hinter dem Buch war. Wir hatten ein Gespräch, dann antwortete er nicht mehr. Dann sagten mir die Verlage, dass sie jetzt einen Deal für den US-Markt hätten, aber das fertige Buch innerhalb von zwei Wochen brauchen oder der Deal würde platzen.“
Über den aktuellen Stand des Werks verriet er, dass „zwei Kapitel mehr oder weniger vorzeigbar waren.“ Der Rest sei „ein Haufen Interviewtranskripte“ gewesen und habe „nichts mit den letzten Jahren zu tun.“ Dies alles zu einer Geschichte zusammenzufügen sei laut Coleman „eine schreckliche Erfahrung“ gewesen. Weiter verriet er, dass all die großen Themen in dem Buch angesprochen wurden, aber eben nicht auf spannende Art und Weise. „Es gab immer dieses Gefühl in den Transkripten, dass Mick sich zurückhielt oder versuchte, niemandem weh tun zu wollen.“
Nichts Gewöhnliches über ein außergewöhnliches Leben
Dennoch sei die Zusammenarbeit mit Jagger friedlich auseinander gegangen, so Coleman. Weiter sagte er: „Wir hatten viel darüber gesprochen, ob er noch weitermachen oder es noch einmal anders machen sollten – aber er wollte es einfach nicht machen. Ich denke, er hat sein Publikum respektiert, indem er ihnen nichts Gewöhnliches über ein außergewöhnliches Leben gab.“
Laut Coleman würde diese Tatsache sogar mehr über Mick Jagger aussagen als ein mittelmäßig gutes Buch. Wie es nun weitergeht und ob ein neuer Ghostwriter engagiert wurde, ist unklar.