Michael Jackson: Regisseur von „Leaving Neverland“ verspricht „dramatisches Ende“
Dritter Teil der Missbrauchs-Doku angekündigt. Zweite Folge steht vor kurz der Veröffentlichung

Fast 16 Jahre ist der „King of Pop“ jetzt tot, und noch immer wird um sein Vermächtnis mit harten Bandagen gekämpft. In der Dokumentation „Leaving Neverland“ von 2019, die den amerikanischen TV-Preis „Emmy“ im Segment „Non Fiction“ gewann, geht es um den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an zwei (heute erwachsenen) Opfern: Wade Robson und James Safechuck.
Im Branchenblatt „Variety“ wird nun ein dritter und letzter Teil der Enthüllungs-Saga von Regisseur Dan Reed angekündigt. Dabei ist ein „dramatischen Ende“ vorgesehen. „Leaving Neverland 2: Surviving Michael Jackson” wiederum wird am 18. März erstmals in Großbritannien und auf YouTube in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt. Ein deutscher Termin ist noch nicht benannt. Folge Eins lief seinerzeit groß aufgemacht bei Pro 7.
Im Zentrum des Mehrteilers steht das Schicksal von Robson und Safechuck, die Jackson vorwerfen, dass er sie als Kinder auf seiner Fantasy-Ranch „Neverland“ missbraucht hat. Nach einem endlosen End und Her im US-Rechtssystem hatte ein Berufungsgericht in Kalifornien gegen den Widerstand der Jackson-Erblasser 2023 entschieden, dass der gemeinsame Fall der beiden Kläger vor den Richter gehen muss. Eine Hauptverhandlung ist derzeit für das kommende Jahr geplant.
„Vielleicht wird die Gerechtigkeit siegen“
„Es hat furchtbar lange gedauert, nur um zu diesem Prozesstermin zu kommen, der nun tatsächlich stattfinden soll“, sagte Dan Reed gegenüber „Variety“. Der Regisseur plant, im Gerichtssaal zu filmen, obwohl er weiterhin glaubt, dass der Jackson-Nachlass “alles versuchen wird, die ganze Sache zu umgehen. Man will dafür sorgen, dass dieser Fall niemals vor Gericht kommt… Doch wer weiß? Vielleicht wird die Gerechtigkeit siegen und es wird einen Prozess geben, wie angekündigt. Und wenn es einen Prozess gibt, will ich dabei sein.“
Reed ist sich bewusst, dass der Richter keine Kameras im Gerichtssaal zulassen könnte. „Das liegt in seinem Ermessen“. Reed durfte für „Leaving Neverland 2“ im Gerichtsgebäude von Santa Monica bei mehreren Anhörungen filmen, die sich hauptsächlich auf den Kampf konzentrieren, ob Robson und Safechuck ein Prozess gewährt wird.
Jackson wurde 2005 in einem Strafprozess freigesprochen
„Teil Zwei ist ein Brückenfilm zwischen einem aufsehenerregenden Anfang und einem hoffentlich sehr dramatischen Ende“, sagte Reed. „Wir hätten dieses Material auch mit der Hauptverhandlung kombinieren können. Doch ich denke, der Prozess wird so dramatisch sein, dass man dann keine Aufmerksamkeit für das Material dazwischen haben wird.“
Jacksons Nachlass hat eine Reihe von Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs immer wieder zurückgewiesen und darauf hingewiesen, dass Jackson 2005 in einem Strafprozess freigesprochen wurde und nie für derartige Vorwürfe verurteilt oder haftbar gemacht wurde. Man behauptet weiterhin, dass es den Anklägern einzig und allein um hohe Entschädigungen von einem Künstler gehen würde, der sich nicht mehr verteidigen kann.