Michael Jackson: Der Pate – Der Mann, der Michael macht
"„Michael", sagt Frank Dileo und schiebt seine Zigarre in den anderen Mundwinkel, "Michael suchte damals einen Manager. Und er suchte einen Manager, der den Kontakt zur Straße hat. Nun, ich bin 1,56 groß. Näher an die Straße konnte er doch gar nicht kommen."
Nur an der Körpergröße kann es wohl nicht gelegen haben. Als Michael Jackson vor fünf Jahren seinen Vater, der bis dahin die Geschäftsinteressen der Jacksons vertreten hatte, kurzerhand in die Wüste schickte, gab es Kandidaten wie Sand am Meer. Wer von seinen beiden letzten Alben zusammen 60 Millionen Exemplare verkauft, braucht sich über mangelndes Interesse potentieller Manager nicht sorgen – gleichgültig wie hoch die prozentuale Beteiligung letztlich ausfällt.
Die Wahl fiel auf einen 41-jährigen Italo-Amerikaner aus Pittsburgh. Frank Dileo, der Al Capone verehrt („“Man hat ihn nie eines Kapitalverbrechens überführt. Ins Kittchen kam er nur wegen Steuerhinterziehung“) und mit seinem Mafioso-Image kräftig kokettiert, hatte zuvor ausgiebig Gelegenheit, Michael Jackson mit seinen Kenntnissen der Vinyl-Branche zu beeindrucken. 1966 stieg er bei der CBS-Tochter Epic ein und arbeitete sich im Lauf von 16 Jahren zum Vice President, zuständig für Promotion, empor. In dieser Funktion war er u.a. für die Koordination aller PR-Aktivitäten für die Platten der Jacksons verantwortlich.
„Eines Abends lud mich Michael ins Westworld-Studio in Los Angeles ein, wo er gerade ‚Thriller‘ abmischte. Er fragte mich nach meiner Meinung, die ich ihm so offen sagte, wie es nun mal meine Art ist. Er muss wohl beeindruckt gewesen sein: Kurz darauf machte er mir jedenfalls das Angebot.“
Nachdem sich fünf Anwälte fünf Monate lang das Kleingedruckte um die Ohren geschlagen hatten, wurde ein Vertrag unterzeichnet, der Dileo zum mächtigsten Manager der Popmusik machte. (Der Vertrag wurde übrigens in diesem Sommer um drei weitere Jahre verlängert.)
Als er die „„Hospitality Suite“ im Münchner Hilton betritt, ist er Zoll für Zoll das Klischee eines amerikanischen Musikmanagers: schwarze Jacke, weißes Hemd, salopp aber doch classy. Dass er klein und kugelrund ist, mindert nicht im Geringsten sein selbstbewusstes Auftreten. Irritierend ist allenfalls der Pferdeschwanz, der zur Geschäfts-Fassade nicht so recht passen will. Erster Eindruck: ein heller Business-Kopf, der sich seinen Schuss Hipness bewahren oder zumindest nach außen dokumentieren will.
Dileo, so merkt man schnell, spricht gerne. Mit wohlgesetzten Worten beantwortet er jede Frage, ist dabei aber von erlesener Diplomatie, dass ihm kein Wort über die Lippen rutscht, das er später bereuen könnte.
Gesprächsbereit schiebt er seine diamantenbesetzte Piaget (ein Geschenk von Michael, ebenso wie sein 87-er Rolls Royce) den Arm hoch, parkt die Zigarre (Monte Christo No. 2, lange Version) im Aschenbecher, faltet die Hände über dem Bauch und erwartet die erste Frage…
Warum fiel die Wahl gerade auf Frank Dileo, als Michael einen Manager suchte?
„Michael weiß sehr gut, dass alles, was er künstlerisch erreicht hat, letztlich auf dem Erfolg seiner Platten basiert. Indem er mich wählte, wollte er diese Basis sichern. Er glaubte – und glaubt immer noch -, dass ich vom Plattengesehäft mehr verstehe als jeder andere.“
Mit Titeln wie „„Bad“ oder „Dirty Diana“ gab es einen radikalen Imagewechsel. Vorbei die Zeiten des geschlechtslosen Peter Pan, begraben auch der Zombie-Kasper von „Thriller“. Steht hinter dem neuen, „„erwachsenen“ Image wirklich Michael Jackson – oder spürt man da nicht die Handschrift des Managers, der seinen Schützling aus einer Sackgasse herausmanövrieren will?
Frank räuspert sich. „„Es war Zeit für einen Wechsel, aber es war eine natürliche Evolution. Ich bin nicht hingegangen und habe gesagt: ‚Hier Michael, probier das mal!‘ Der Junge ist schließlich sechs Jahre älter. Er hat sich geändert. Und wenn man sich geändert hat, sollte man nicht lange um den heißen Brei herumreden, sondern sein neues Selbstverständnis dem Publikum vor die Nase setzen. Sicher, als wir das Video zu ‚Bad‘ veröffentlichten, gingen die Wellen zunächst etwas hoch: ‚Ist das wirklich Michael Jackson? Was haben sie bloß mit ihm angestellt?‘ Aber wie gesagt: Er hat sich geändert.“
„„Bad“, so weiß man inzwischen, war ursprünglich als Duett mit Prince geplant. „„Die Grundidee hinter ‚Bad‘,“ ließ Produzent Quincy Jones unlängst verlauten, „„basierte auf dem Gegensatz zwischen Michael und Prince. Aber Prince lehnte ab. Er wollte sich nicht in ein gemachtes Bett legen und meinte, der Song würde auch ohne ihn ein Hit.“
Der geplante Schachzug scheint indes so gut in das neue Image-Konzept zu passen, dass es schwer fällt, dahinter nicht doch die lenkende Hand von Dileo zu vermuten. Aber wie Du ja schon sagtest, Frank, hast Du rein gar nichts damit zu tun …
„„Sagen wir’s so: Vielleicht hat ihn der enge Kontakt mit mir in diese Richtung beeinßusst. Ich bin nun mal nicht der typische Hollywood-Glitz-Manager, ich lege keinen Wert darauf, ob sie die Hymne abspielen, wenn ich die Polo Lounge (im Beverly Hills Hotel) betrete. Ich mache meine Arbeit mit Stil, aber ich mache keinen Kasper aus mir. Was das betrifft: Mag sein, dass ich Michael da beeinßusst habe. Als wir so überlegten, welcher Regisseur ‚Bad‘ verfilmen sollte, dachte Michael an George Lucas oder Steven Spielberg. Ich hingegen stellte mir jemanden vor, der nicht den Hollywood-Glamour personifiziert, sondern ein realistisches ’street-feeling‘. Also haben wir Martin Scorsese geholt.“
Scorsese drehte das Video – und dreht in diesen Wochen auch einen Spielfilm mit dem Titel „Wise Guy“, in dem niemand anderer als Frank Dileo eine tragende Rolle spielen wird. Wie die Rolle aussehen wird, weiß Frank selbst noch nicht.
„„Marty möchte, dass ich absolut kalt spiele und mich selbst darstelle. Ich gehe mal davon aus“ er gluckst in sich hinein -,“dass ich nicht gerade einen Gehirnchirurgen spielen soll.“
Die Unterstützung, im Windschatten von Michael nun selbst Publizität zu suchen, weist er entrüstet von sich. Er tue es „nur aus Freundschaft zu Marty, und weil Michael die Idee so lustig findet, seinen Managerin einem Mafia-Film auf der Leinwand zu sehen. Ansonsten bin ich überhaupt nicht glücklich, nun als Michaels Manager ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Mir wäre es viel lieber, man würde mich auf der Straße nicht erkennen. Aber das ist bei meinem Aussehen wohl ein Wunschgedanke.“
Respektieren wir also seinen Wunsch nach Anonymität und kehren zu dem Mann zurück, dem das eigentliche Interesse gilt: Wessen Entscheidung war es denn überhaupt, dass Michael keinerlei Interviews gibt – seine oder deine?
„„Zunächst einmal meine. Zum einen gibt es einen ganz praktischen Grund: Wenn man einmal mit Interviews anfängt, kann man nicht mehr außhören. Wenn ich (die amerikanische TV-Reporterin) Barbara Walters ranlasse, ist Dick Clark sauer, wenn ich dich ranlasse, stehen gleich 35 weitere Kandidaten in der Tür. In Michaels Situation kann man einfach nicht alle Interviewwünsche befriedigen. So was geht an die Substanz und ich bin in diesem Punkt sicher beinhärter als Michael. Der zweite Grund: Michael ist in der Vergangenheit dermaßen falsch zitiert worden, dass es jeder Beschreibung spottet. Z.B. die ganzen kosmetischen Operationen, die man ihm angedichtet hat. Kompletter Nonsense! Michael hat exakt zwei Operationen gehabt: eine an der Nase – und eine um sich ein Grübchen ins Kinn zu machen. „Warum nicht!“ Frank zuckt mit den Schultern. „„Als ich klein war, wollte ich auch so’n Ding haben. Ich wollte wie Robert Mitchum aussehen. Bis mir klar wurde, dass ich nicht größer als 1,56 wurde – Mitchum dagegen ist über 1,80. Es war also verlorene Liebesmühe. Michael hat sich den Luxus einfach gegönnt. Warum nicht!“
Wenn schon Falschmeldungen nicht völlig auszuschließen sind – versucht Dileo doch zumindest Meldungen über Michael zu steuern? Oder nimmt er’s wie es kommt?
„Wie’s kommt! Die Presse schreibt nur, was sie ohnehin seh reiben will – ob richtig oder falsch. Sie wissen nichts über Michaels Privatleben und sind deshalb furchtbar irritiert – was ich sogar perstehe. Aber das ist nun mal eine Entscheidung, die wie getroffen haben: Das Privatleben bleibt privat.“
Gibt es denn gelegentlich Situationen, in denen seine Geduld doch überstrapaziert wird?
„Michael kann über die Zeitungsenten nur lachen, ich hingegen möchte manchmal schon dem Kerl an die Gurgel, der so einen Schwachsinn verzapft. Gelegentlich greife ich auch zum Telefon und knüpfe mir den Übeltäter vor. ‚Ich bin nicht sauer‘, sage ich dann. ‚Ich will nur nicht glauben, dass ihr so bescheuert seid, diesen Schwachsinn in die Welt zu setzen.‘ Sie sind dann immer ganz kleinlaut.“
Er räumt ein, dass er und Quincy Jones sich ganz bewusst deshalb für Interviews zur Verfügung stellen, um das Informationsvakuum wenigstens halbwegs zu füllen, ärgert sich aber gleichzeitig, dass die Medien auf diesem Umweg Zugang zu Informationen suchen, die eigentlich unter das Mäntelchen des Privatlebens gehören.
„Warum in aller Welt fragen die Leute nicht nach dem, was Michael für sein Publikum bedeutet! 2,5 Millionen Zuschauer haben ihn auf dieser Europatournee gesehen – das sind mehr Tickets, als je ein anderer Musiker verkaufen wird, ob er nun Bruce Springsteen heißt oder wie auch immer. Die Zuschauer zahlen viel Geld und respektieren, was Michael ihnen bietet. Nur das zählt! Den ganzen Quark, den da irgendwelche Revolverblätter auftischen, sollte man einfach vom Tisch fegen. Nur die Show sollte zählen, nur die Qualität seiner Musik. Er singt, er tanzt, er gibt zweieinhalb Stunden alles, was er hat. Nenn mir eine Gruppe, die sich derartig schafft fürs Geld.“
„„Haha, aber die tanzen mehr, zum Glück nicht! Michael ist ein Entertainer, wie es ihn noch nie gab. Er ist ein phantastischer Musiker. Darauf sollten die Medien sich konzentrieren.“
Gut denn, zur Musik, Inwieweit ist Frank an rein musikalischen Entscheidungen beteiligt? Kommt Michael zu dir und liefert kommentarlos ein fertiges Album ab – oder greifst du auch schon im Vorfeld in die Produktion ein?
„Als es an die Arbeit für ‚Bad‘ ging, hat er mich an allen musikalischen Entscheidungen total beteiligt. Wir haben gemeinsam entschieden, was auf das Album soll. Wir hatten zunächst 62 Songs. Michael und ich haben uns dann zurückgezogen und eine Auswahl von 20 getroffen; die haben wir dann Quincy vorgespielt. In der Zwischenzeit aber hatte Michael schon sechs neue geschrieben. Und dann wollten wir noch zwei Songs von außenstehenden Songschreibern nehmen. Was die Entscheidung wiederum komplizierte. Letztlich haben wir 15 Songs komplett aufgenommen und uns für 11 entschieden. Was eine sehr emotionale Angelegenheit ist: So als ob du 15 Kinder hast, aber nur 11 mitnehmen kannst. Aber Michael ist ein großer Junge und meinte: ‚Okay, wenn ihr der Meinung seid – it’s fine with me!‘ Er hätte locker eine Doppel-LP machen können.“
Und warum hat er’s nicht gemacht?
„„Weil ich der Meinung bin, das sich Doppel-LPs nur für Greatest-Hits-Sammlungen eignen. Für eine reguläre Veröffentlichung sind sie einfach zu teuer.“
So uneingeschränkt Dileo in Punkto Platten entscheiden kann, so überraschend ist es, dass er keineswegs alle finanziellen Entscheidungen trifft. Als Jackson 1986 „Northern Songs“, den Musikverlag der Beatles, kaufte, war das ausschließlich eine Entscheidung, die von Michaels Investment-Beratern getroffen wurde.
„„Natürlich hat er mich nach meiner Meinung gefragt. ‚Greif zu‘, habe ich ihm gesagt, ‚das Verlagswesen ist eine lukrative Sache.‘ Für Michael war es eine kluge Investition.“
Dass sie klug war, wird niemand bestreiten wollen. Ob sie auch taktisch geschickt war, steht auf einem anderen Blatt. Jedenfalls waren die Beatles und auch Yoko Ono mehr als nur irritiert, als sich Michael aus heiterem Himmel den Beatles-Katalog unter den Nagel riss.
„„Yoko sieht das ganz cool, Paul ist möglicherweise etwas sauer. Aber es war nun mal kein Geheimnis, dass der Beatles-Katalog zum Verkaufstand. Jeder konnte ihn kaufen! Vielleicht hat Paul den Wert nicht so hoch eingeschätzt, vielleicht… vielleicht ist Paul auch nur sauer auf sich selbst.“
Aber Michael ist nicht verunsichert, dass sein ehemaliger Freund nun Gift und Galle spuckt?
„Ich glaube nicht, denn er ist sich keiner Schuld bewusst. Und was den Nike-Commercial angeht (in dem erstmals ein Beatles-Song für Werbezwecke genutzt wurde), denn das ist sicher deine nächste Frage: Sie alle haben dem Commercial zugestimmt – Yoko, Paul, alle! Michael haben natürlich später alle angepinkelt, obwohl der Deal längst abgeschlossen war, bevor Michael den Katalog kaufte.“
Ruft dich Michael eigentlich auch mal mitten in der Nacht an, wenn ihn der Schuh drückt?
„„Ich habe ihm gesagt, dass er mich zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichen kann. In meinem Haus gibt es ein Telefon nur für Michael. Nur er kennt die Nummer. Die Leitung soll nie besetzt sein, wenn er mich braucht. Wenn dieses Telefon klingelt, weiß ich, es ist Michael. Und wenn er mich morgens um 3 Uhr braucht, bin ich zur Stelle. Es passiert manchmal. Nicht weil er ein Problem hat, sondern weil er bei der Arbeit im Studio jedes Zeitgefühl verloren hat. In neun von zehn Fällen kann ich ihm sofort helfen. Wenn er einen Doktor braucht, hole ich einen Doktor. Hey, ich bin im Dienstleistungs-Business – und ich versuche meinen Job so gut wie möglich zu machen.“
Über mangelnde Beschäftigung braucht er jedenfalls nicht zu klagen. Ein Tag im Leben des Frank Dileo sieht etwa wie folgt aus: Aufstehen um halb sieben, dann diverse Telefonate von Los Angeles nach New York. Anschließend ein ausgedehnter Spaziergang – „„und dann bringe ich meine Kinder zur Schule. Davon kann mich nichts abhalten.“ Es folgt das Frühstück, und um zehn beginnt ein zwölfstündiger Arbeitstag – „„wenn nötig auch länger.“ Durchschnittlich sechs Telefonate mit Michael stehen auf dem Plan, vor allem aber Business, Business, Business.
So musste für die laufende Welt-Tournee natürlich auch wieder Sponsor Pepsi angezapft werden. 1984, für die „„Victory Tour“ der Jacksons, hatte Pepsi 15 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Diesmal sollte es natürlich nicht weniger sein…
„Ich rief also Roger Enrico bei Pepsi an und sagte: ‚Roger, wir planen eine Tournee. Wenn ihr dabei sein wollt: Das habe ich mir als euren Beitrag vorgestellt… Und übrigens: Mit Coca-Cola habe ich auch schon gesprochen.‘ Er musste ein bisschen schlucken angesichts der Summe, aber ich wollte nicht mit mir handeln lassen. Ich sagte ihm: ‚Roger, habt ihr je Elvis in einem eurer Commercials gehabt? Nein? Und die Beatles? Auch nicht? Wollt ihr jetzt auch noch die dritte Chance verschlafen?‘ Das sah er dann auch ein.“
Wo wir gerade bei Zahlen sind: Wieviel verdient man eigentlich, wenn man als Manager in den Diensten von Michael Jackson steht?
„„Oho! Nun, Michael ist in der glücklichen Lage zu bestimmen, wem er wie viel gibt. Viele Manager würden sicher gerne für das halbe Geld arbeiten, das ich bekomme. Nur so viel: Er ist ein sehr großzügiger Mensch.“
Es heißt, ein Veranstalter müsse rund eine Million Dollar Garantie auf den Tisch legen, wenn er ein Michael-Jackson-Konzert veranstalten will.
„„Nun, auch diese Frage ist etwas persönlich. Sagen wir’s so: Michael ist teurer als du oder ich. Wobei ich festgestellt habe, dass diejenigen Leute, die mit dicken Scheinen winken, nicht unbedingt als Veranstalter qualifiziert sind. Die finanzielle Garantie ist zweitrangig; wichtig ist die Garantie, dass sie die Show organisatorisch auf die Reihe kriegen. Ich stelle diesbezüglich sehr detaillierte Nachforschungen an, bevor ich einem Veranstalter den Zuschlag gebe. Aber diese Probleme gehören ja nun endgültig der Vergangenheit an: Es war die letzte Tournee.“
Die letzte Tournee? Ankündigungen wie dieser will der oft verschaukelte Popfan keinen Glauben mehr schenken, seit die Stones, Who und andere schon mindestens drei „„Farewell“-Tourneen absolviert haben.
Frank bleibt unbeirrt: „„Das war’s. Er will’s nicht mehr und ich schon gar nicht. Wir sind eineinhalb Jahre von zuhauseweg! Natürlich liebt Michael die Shows, natürlich liebt er die Fans, aber das Opfer ist zu groß. Er hat seine Entscheidung getroffen. Schon vor dieser Tour.“
Heißt das, dass du ihn zu dieser Tour hast überreden müssen.
„„Nicht überreden. Es war von vornherein eine klare Abmachung, dass er diesmal auf Tour gehen würde, um das Album zu promoten. Es ist wahnsinnig, wenn Popmusiker glauben, sie hätten das nicht nötig.“
Trifft diese Notwendigkeit denn auch noch auf Michael Jackson zu? Ist er nicht längst jenseits solcher Mechanismen?
„„Man darf nie etwas für gottgegeben erachten. Ich arbeite an einer Platte, als wäre es die letzte. Wenn jetzt die sechste Single aus ‚Bad‘ ausgekoppelt wird, werde ich genauso hart daran arbeiten wie an der ersten. Wenn man einen Boxkampf gewinnt, wäre es töricht, für den nächsten nicht mehr zu trainieren.“