Metronomy: Sänger Joseph Mount über das Scheitern
Er kann genauso heiter sein wie mürrisch. Doch angetrieben wird Metronomy-Frontmann Joseph Mount vor allem von Selbstzweifeln.
Warum so mürrisch? Joseph Mount, der Kopf hinter Metronomy, beschwert sich, dass alle immer reden, glotzen, fummeln, während er doch nur seine Ruhe haben will.
Dabei spielt „Whitsand Bay“, einer der Songs ihrer neuen Platte „Metronomy Forever“, im wunderschönen Cornwall. Auch die Musik klingt mürrisch, auf eine einfache, fast rockige Melodie reduziert. Erst das fluffige „Salted Caramel Ice Cream“ hüpft heiter über die Tanzfläche, meint eine „she“ und gibt sich angemessen schlüpfrig.
AmazonMetronomy begann Mitte der Nullerjahre als clubbegeistertes Bedroom-Project, erreichte seinen Höhepunkt mit dem superben, die New Wave neu erfindenden Album „The English Riviera“, wurde in der Folge wieder experimenteller, teilte sich in Popband („Love Letters“) und Club-Act („Summer 08“).
Hier nun verbindet Mount beide Enden. Vielleicht wirkt „Forever“ deshalb etwas unentschlossen. Immer wenn er in Popharmonien schwelgt („Lately“, „The Light“), blitzt Klasse auf. Und wenn der mürrische Grundton zugunsten fiepsiger, bassiger Clubseligkeit weggefiltert wird („Lying Low“, „Miracle Rooftop“), auch.
Für den International Music Award presented by ROLLING STONE sprach Metronomy-Sänger Joseph Mount exklusiv über das Scheitern als Künstler und Musiker.