Metallica: Zwei Songs, an denen James Hetfield fast verzweifelt wäre

Er gilt als absoluter Meister an der Gitarre. Doch dann kam Rick Rubin und das Album „Death Magnetic“

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Metallica sitzen auf gepackten Koffern. Die „M72“-Tour geht weiter, etwas später als geplant. Das gigantische Hard-And-Heavy-Festival „Sick New World” in Los Vegas ist ja für dieses Wochenende (12/13. April) komplett abgesagt worden. Laut US-Medien sind den Veranstaltern die üppigen Ticketpreise um die 450 Dollar um die Ohren geflogen.

James Hetfield und Co starten nun am 19. April in Syracuse/New York, und rufen derweilen auf ihrer Website zum Blutspenden im Umfeld der Konzerte auf: „Donate Blood To Save Lives“.

Zeit genug, einige Spezialitäten ihrer 42-jährigen Bandhistorie noch einmal eingehend zu analysieren. Die Auswahl fiel auf das 2008er-Album „Death Magnetic“, das erstmals von Rick Rubin produziert worden ist. Gitarrist und Sänger Hetfield gab zu, dass zwei der Songs auf der Bühne wirklich superschwer zu spielen sind.

BPM-Zahl, die an Punkrock grenzt

„Da ist der Track ‚My Apocalypse‘. Der Gitarren-Rhythmus läuft dem Textvortrag extrem entgegen. Die absolute toughe Nummer. Auch die Gesangspassagen bei ‚That Was Just Your Life‘ sind schwer einzubringen. Da gibt es eine Stelle, an dem es in den Lyrics heißt: ‘I close my eyes and find it all fit into place’, während ich auf der Gitarre einen Gegenrhythmus spiele, was mich wirklich ins Schleudern bringt“, erklärte Hetfield, der seit Jahrzehnten als einer der versiertesten Metal-Instrumentalisten überhaupt gilt.

„Die meisten Gitarristen zittern in ihren Stiefeln, wenn es um ‚My Apocalypse‘ geht. Von Anfang an ist der Song unglaublich schnell, mit einer BPM-Zahl, die an Punkrock grenzt, da James Hetfield ohne mit der Wimper zu zucken schnelle Triolen einsetzt“, hieß es in der damaligen Albumbesprechung des „Metal Hammer“.

Das Gegeneinander in der Komposition, von Gesang und synkopischen Gitarrenriffs, führten den Meister der Saiten an die Grenze seines Könnens. In einem früheren Interview mit dem US-Fachmagazin „Guitar World“ hatte Hetfield erklärt, dass sie mit „Death Magnetic“ den Stil ihrer 1990er-Phase aufgreifen wollten.

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„Wir nahmen die Essenz unseres früheren Stils und spielten diesen mit unseren erweiterten Fähigkeiten“, so Hetfield. „Dabei war es unmöglich, die jungfräuliche Unschuld wiederzuerlangen. Am Anfang hatten wir Null Respekt vor Autoritäten oder Konventionen. Wir gingen ins Studio und spielten drauflos. Das war einer der Gründe, warum wir Rick Rubin als Produzent für dieses Album ausgewählten. Er hat unsere Essenz zurückgebracht. Doch wir waren eben keine Youngsters mehr.“

Akribische Metallica-Fans haben anhand der Statistik-Funktion der Livesong-Plattform „Setlist FM“ ausgewertet, wie oft Metallica sich der eigenen Song-Herausforderung gestellt haben. „My Apocalypse“ wurde live 37 Mal gespielt, das letzte Mal allerdings geraumer Zeit, im Jahr 2011.