Messerscharfe Filmtipps: Das sind die zehn beliebtesten Slasher-Filme
Wir haben für Sie die zehn beliebtesten Slasher-Filme aufgelistet, die nicht nur an Halloween Spaß machen, sondern auch darüber hinaus. Aber Achtung: Unsere Tipps sind nichts für schwache Nerven.
Slasher-Filme sind nichts für schwache Nerven: Das Subgenre des Horrorfilms widmet sich (Serien-)Mördern, die, oftmals pünktlich zu einem Jahrestag einer früheren Gewalttat oder an einem Feiertag, ihren blutigen Killerinstinkt (wieder-)entdecken. Zu den Charakteristika des Genres zählen ebenfalls, dass die Körper der Opfer vom Film-Bösewicht mit scharfen Gegenständen aufgeschlitzt werden; daher auch der Name „Slasher-Film“. Oft ist in Slasher-Filmen das letzte Opfer des Killers eine junge Frau, das sogenannte „Final Girl“, was dem Genre vor allem einen oft kritisierten misogynen Unterton verleiht.
Auch wenn es einigen Filmen des Genres oft an logischen Handlungssträngen fehlt, gibt es innerhalb des Slasher-Films auch einige gute bis herausragende Werke. ROLLING STONE stellt zehn Filme vor, die beim Filmportal IMDb besonders gut abgeschnitten haben.
Übersicht beliebter Slasher-Filme
Augen der Angst (Originaltitel: „Peeping Tom“) (1960)
In „Augen der Angst“, besser bekannt unter dem Originaltitel „Peeping Tom“, spielt Karlheinz Böhm den psychopathischen Voyeur, Hobbyfilmer und Frauenmörder Mark Lewis, der seine Opfer vor laufender Kamera quält und tötet, während er dabei ihre Gesichtsausdrücke filmt. Eines Tages freundet sich Lewis mit seiner Nachbarin Helen (Anna Hassey) an, die er zuvor ausspähte und für die er sich unerwartet öffnet. Für Böhm, der kurz zuvor noch mit den „Sissi“-Filmen zum Publikumsliebling aufstieg, führte der kontrovers aufgenommenene „Peeping Tom“ zum Karriereknick in Deutschland, genau wie für Regisseur Michael Powell im Vereinigten Königreich. Inzwischen wurde der Film seitens der Kritik rehabiliert; auch Regisseure wie Martin Scorsese werten den Film als absolutes Meisterwerk.
Blutgericht in Texas (OT: „The Texas Chain Saw Massacre“) (1974)
Sally Hardesty (Marilyn Burns) ist zusammen mit ihrem Bruder Franklin sowie drei weiteren Freunden unterwegs durch das texanische Hinterland. Die Gruppe ist auf der Suche nach dem Grab von Sallys und Franklins Großeltern, das offenbar geschändet wurde. Auf dem Weg dorthin geht ihnen der Sprit aus. Die Tankstelle hat auch gerade einen Lieferengpass, daher geht die Gruppe zu Fuß zu einem abgelegenen Haus, um nach Benzin zu fragen. Dort erwartet sie jedoch die Kannibalen-Familie des Killers Leatherface, der sein Gesicht mit einer Maske aus Menschenhaut bedeckt, samt seiner berühmt-berüchtigten Kettensäge. In seiner Brutalität und seiner berauschenden Ästhetik war der Film von Regisseur Tobe Hooper, der später mit „Poltergeist“ noch einen weiteren Horrorklassiker drehen sollte, bahnbrechend für das Slasher-Genre. 2003 erschien ein gleichnamiges Remake des Films.
Dressed to Kill (1980)
Kate Miller (Angie Dickinson) ist eine sexuell frustrierte Hausfrau, die regelmäßig einen Psychologen (Michael Caine) aufsucht. Nach einem Seitensprung in einem Hotel wird sie in einem Aufzug von einer großen, blonden und Sonnenbrille tragenden Frau mit einer Rasierklinge getötet. Das Luxus-Callgirl Liz (Nancy Allen) beobachtet die Tat und kann in einer Spiegelung auch das Tätergesicht erkennen. Doch gerät sie nun aufgrund ihres Berufs und der Anwesenheit zur Tatzeit auch selbst unter Polizeiverdacht. Es entfesselt sich ein Vexierspiel. Für die Suche nach dem Täter holt sich Liz Hilfe bei Kate Millers Sohn Peter (Keith Gordon), der eine große Faszination für Videokameras hegt. Der Erotik-Thriller wurde seinerzeit für sage und schreibe drei Goldene Himbeeren nominiert, gilt inzwischen aber als einer von Brian De Palmas besten Filmen – und das zurecht: „Dressed to Kill“ ist fulminant gefilmt, visuell atemberaubend und überzeugt mit unerwarteten Wendungen.
Freitag der 13. (OT: „Friday the 13th“) (1980)
Zwanzig Jahre, nachdem sich im Ferienlager Camp Crystal Lake zwei blutige Morde ereigneten, soll es erstmals wieder für ein Sommercamp eröffnet werden. Als sich eine Gruppe vor Ort für die Arbeiten zur Wiederaufbereitung der Camp-Anlagen trifft, kommt es zu einer Mordserie, vor der sich Alice Hardy (Adrienne King) gerade noch retten kann. Sie erfährt, dass einst im Camp nicht nur zwei Kinder ums Leben kamen, sondern auch ein Junge im nahegelegenen See ertrank. Er hieß Jason Voorhees – und die Information hat sie von dessen Mutter (Betsy Palmer). Aus „Freitag der 13.“ entwickelte sich ebenfalls eine lange Filmreihe mit zahlreichen Fortsetzungen zum Original.
Halloween – Die Nacht des Grauens (1978)
Es ist wohl der Slasher-Klassiker schlechthin: John Carpenters „Halloween“. Der Film zeigt nicht nur Jamie Lee Curtis in ihrer ersten Film-Rolle, sondern wurde auch Grundlage zahlreicher Fortsetzungen sowie einer Neuverfilmung. Zur Handlung: Michael Myers flieht, exakt 15 Jahre nachdem er als Kind seine Schwester in einer Halloweennacht ermordete, aus der Haft und somit der Obhut seines Psychiaters Dr. Sam Loomis (Donald Pleasance). Er kehrt wieder ins Vorstadtidyll von Haddonfield zurück, wieder an Halloween, wo Myers dieses Mal die junge Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) samt ihrer Freunde und Freundinnen ins Visier genommen hat. In Carpenters atmosphärisch dichtem Horrorfilm ist die Gefahr omnipräsent: „Halloween“ ist ein Meisterwerk, das den Slasher-Film-Hype, der bis in die 80er Jahre andauern sollte, begründete und Curtis nebenbei noch den Titel der „Scream Queen“ einbrachte.
Jessy – Die Treppe in den Tod (OT: „Black Christmas“) (1974)
Während einer Weihnachtsfeier in einem Studinnenwohnheim verschafft sich ein Eindringling Zugang zum Zimmer der Collegestudentin Clare (Lynne Griffin) und tötet sie. Als die Suche nach Clare beginnt, bemerken Jess (Olivia Hussey) und ihre Freunde, dass immer mehr Frauen verschwunden sind. Parallel bedroht ein Killer die Studienfreundinnen mit einer Reihe von Telefonanrufen, seine Mordserie scheint noch nicht vorbei. „Black Christmas“ gilt als stilprägend für den Slasher-Film. Regisseur Bob Clarksetzte hier in seiner Inszenierung Maßstäbe und etablierte zudem das Motiv, dass Slasher-Filme oft an Feiertagen wie in diesem Fall Weihnachten spielen.
Nightmare – Mörderische Träume (OT: „A Nightmare on Elm Street“) (1984)
Auf der titelgebenden Elm Street wird die junge Tina Gray (Amanda Wyss) in ihren Träumen von einem Mörder mit Messerklingen heimgesucht, der sie erst verletzt und dann eines Nachts im Schlaf tötet. Tinas Umfeld glaubt, dass sie von ihrem Freund Rod Lane (Nick Corri), der in der Nacht bei ihr im Zimmer war, ermordet wurde. Doch Nancy Thompson (Heather Langenkamp) hat ebenfalls Albträume vom gleichen Messerklingen-Mörder und glaubt, dass die Person in ihren Träumen auch für Tinas Tod verantwortlich ist. Es entfaltet sich eine Jagd nach dem zurückgekehrten Kindermörder Freddy Krueger (gespielt von Robert Englund), die Horrormeister Wes Craven als Slasher-Film mit supernatürlichen Anleihen inszeniert. Craven kreierte damit ein Horror-Universum, das noch zahlreiche Sequels und Remakes nach sich ziehen sollte. Fun-Fact am Rande: Johnny Depp ist hier als Freund von Nancy in seiner ersten Filmrolle zu sehen.
Psycho (1960)
Die Mutter aller Slasher-Filme – vom Meister Alfred Hitchcock: „Psycho“ handelt von Marion Crane (Janet Leigh), einer auf Liebes- und Berufsebene frustrierten Sekretärin, die mit dem Auto und 40.000 Dollar im Gepäck, die sie von ihrem Chef unterschlagen hat, aus Phoenix verschwindet. Crane, die sich bei der Flucht sehr auffällig verhält, entscheidet sich in ein abgelegenes Motel einzuchecken. Was mit Crane dort passiert, ist genauso Filmgeschichte wie der Charakter des verklemmten Moteleigners Norman Bates (Anthony Perkins), der im Haus nebenan mit seiner Mutter lebt. Hitchcocks Schwarzweiß-Klassiker überzeugt auch fast 60 Jahre nach Veröffentlichung noch durch seine geschickte Verstrickung aus Elementen des Horrorfilms, Psychothriller und „Whodunit“.
Scream – Schrei! (1996)
Nachdem der Slasher-Film in den späten 80ern seinen Zenit weit überschritten hatte, belebte der Erfolg von „Scream“ ein totgeglaubtes Genre wieder. Regisseur Wes Craven, der mit „The Hills Have Eyes“ und bereits erwähntem „A Nightmare on Elm Street“ schon weitere Horrorklassiker verantwortete, bediente sich post-modernen Kniffen, streute in „Scream“ zahlreiche Querverweise auf andere Horrorfilme und verwebte Elemente des Horrorgenres mit solchen der schwarzen Komödien sowie des „Whodunit“. Das Endresultat ist ein spannendes, unterhaltsames sowie überaus brutales Vexierspiel, das den Zeitgeist der 90er perfekt aufgriff und das inzwischen ein Stück Popkultur geworden ist – nicht nur wegen der ikonischen „Scream“-Maske.
Terror in der Oper (OT: „Opera“) (1987)
Bei der Generalprobe zu einer Opernaufführung von Verdis „Macbeth“ in der Mailänder Scala wird die Erstbesetzung der Hauptrolle von einem Auto erfasst; die Verstretungssängerin Betty (Cristina Marsillach) springt ein. Bei der Premiere stirbt ein Bühnenarbeiter, später wird ein Freund von Betty brutal ermordet – und die Sängerin muss die blutige Tat mit ansehen. Aus dem Traum der großen Opernrolle ist für Betty der Beginn eines Albtraums geworden, dem sie so schnell nicht entfliehen kann. Dario Argentos Film war in Deutschland trotz diverser Kürzungen lange indiziert und feierte erst 2017 in neuer Fassung in Deutschland seine offizielle Kinopremiere. Argento, der mit „Rosso – Die Farbe des Todes“ auf dem Jahr 1975 bereits einen Klassiker des Slasher-Films drehte, gilt als Großmeister des Horrors – und in „Opera“ gipfelt seine ureigene Horrorvision: die fiebertraumhafte Farbgestaltung, die rastlosen Kamerafahrten, der blutgefrierende Suspense. Und weil ja Argento oft mit Hitchcock verglichen wird: Vögel, in diesem Fall Raben, spielen in „Opera“ eine wichtige Rolle.
https://www.youtube.com/watch?v=O4Eop6u4_Pw
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