Mehr Spaß als auf der Wiesn – Anders Wendin alias Moneybrother kann fast nichts falsch machen

ELSERHALLE, MÜNCHEN.

Ein Schelm, dieser Anders Wendin. Weiß genau, wie er die Zuschauer einfängt, und gibt dann den Überraschten, weil ihm gleich beim ersten Stück so viel Begeisterung entgegenschlägt. „Guess Who’s Gonna Get Some Tonight“ vereint eben alle Qualitäten von Moneybrother. Es ist eingängig, aber nicht auf banale Art. Es feiert das Leben, aber schon lauert da die Ahnung, dass der Spaß bald wieder zu Ende sein könnte. Heute abend allerdings nicht. Zwar setzt die Band gern mal zu kleinen Improvisationen an, doch der Sänger hat die Zügel in der Hand. Nur das melancholische Duett „It Might As Well Be Now“ gerät zum allzu lustigen Spektakel, weil jetzt Gitarrist und Saxofonist die hohen Töne singen. Bei den meisten anderen Songs – wie „Just Another Summer“ – kann Moneybrother nichts falsch machen. Da sitzt jede Zeile, jedes Riff.

Ich hätte wetten können, dass Wendin am Ende überlegte, ob er sein Handtuch jetzt wie ein Rockstar ins jubelnde Publikum werfen sollte. Später erzählt er allerdings, dass es bei seinem nachmittäglichen Oktoberfest-Besuch „zu diesen Riesen-Bieren so komische Riesen-Hähnchen“ gab, und gesteht, dass ihm mehrmals schlecht war. Vielleicht war er also auch nur froh, dass er nicht auf die Bühne spucken musste.

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