„Mehr Freizeitpark als Kino“: Scorsese erklärt seine Marvel-Kritik

Der gefeierte Regisseur erklärt in einem offenen Brief seinen Marvel-Vergleich, die Filme seien „mehr Freizeitpark als Kino“ – und kritisiert, dass der moderne Franchise-Film „ummodifiziert wird, bis er zum Konsum bereit ist“.

Nachdem Martin Scorsese Marvel-Filme mit mehr „Freizeitpark als Kino“ verglich, fühlten sich Filmfreunde, als auch Filmemacher vor den Kopf gestoßen, die Superhelden-Filme wie „The Dark Knight“ bis „Captain Marvel“ eine weitaus größere Komplexität attestierten, als es früher der Fall war. Scorsese forderte auch die Kinobesitzer auf, sich von den Blockbustern zu emanzipieren und „narrative Filme“, wie er es nannte, über den kurzfristigen Superhelden-Erfolg zu stellen: „Wir sollten nicht von ihnen eingenommen werden“.

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Jetzt verdeutlicht der Regisseur, der für bedeutende Filme wie „Taxi Driver“, „Goodfellas“ oder „Gangs of New York“ verantwortlich ist, seine Meinung: „Dass mich die Filme nicht interessieren, liegt an meinem persönlichen Geschmack und meinem Temperament“, wie der 76-jährige in einer Kolumne für die New York Times schreibt. Scorsese bezieht sich auf seine erste Aussage, überschreibt aber den Text mit „Ich sagte, Marvel-Filme sind kein Kino. Lassen Sie mich erklären.“

„Der moderne Franchise-Film wird ummodifiziert, bis er zum Konsum bereit ist“

ROLLING STONE hat alle Marvel-Filme im Ranking aufgestellt.
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Dass der moderne Franchise-Film nicht mehr viel mit innovativen Geschichten und überraschenden Bildern zu tun habe, untermauert Scorsese mit der Aussage, der moderne Filmfranchise sei „marktbeobachtet, publikumsgetestet, geprüft, modifiziert, ausgekleidet und wieder ummodifiziert, bis sie zum Konsum bereit sind.“ Obwohl viele Filme heute gut gemacht seien und von talentierten Teams, fehle etwas, was fürs Kino essenziell sei: „Die vereinende Vision eines Künstlers. Und das, weil der individuelle Künstler das größte Risiko darstellt.“

Scorseses episch lange Netflix-Produktion „The Irishman“ ist ab dem 27. November auf Netflix zu sehen. Behandelt wird die Story des Mafiakillers Frank Sheeran (Robert De Niro), der über sein Leben nachdenkt und unter anderem mit Jimmy Hoffa (Al Pacino) und Russell Bufalino (Joe Pesci) zusammenarbeitete.

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