Mehr als 100 Künstler solidarisieren sich in Zeitungsanzeige mit Xavier Naidoo
Mit einer Anzeige in der "Frankfurter Allgemeinen" stellen sich viele Prominente hinter den Sänger, der nach heftiger Kritik an seiner Person vom NDR abberufen wurde, zum ESC nach Stockholm zu fahren. Der Initiator der Aktion hatte Naidoo schon vor einigen Tagen mit markigen Worten verteidigt.
In einer ganzseitigen Anzeige in der „FAZ“ mit dem Slogan „Menschen für Xavier Naidoo„ haben sich insgesamt 121 Prominente deutlich hinter Xavier Naidoo gestellt. Unterstützer wie Til Schweiger (der die Kritik an Naidoo zuletzt eine „Form des Terrorismus“ nannte), Jan Delay oder Jan Josef Liefers wollen damit den Sänger vor der Kritik schützen, die dazu führte, dass der öffentlich-rechtliche Sender NDR seine zuvor abgemachte Teilnahme am Eurovision Song Contest in Stockholm im nächsten Jahr zurückzog.
Nach der Nominierung Naidoos hatte es vor allem im Internet wegen einiger politischer Ansichten, die der Sänger in der Vergangenheit in Interviews zu erkennen gegeben hatte, heftige Kritik gegeben – bis hin zu Aufforderungen, dass der Musiker nicht teilnehmen dürfe, damit das Ansehen Deutschlands in Schweden nicht beschädigt wird. Der Unterhaltungschef der ARD, Thomas Schreiber, hatte die Entscheidung für Naidoo allerdings in einem Statement verteidigt („Xaidoo ist weder Rassist noch homophob“).
Schließlich reagierte der NDR auf die negative Stimmung gegen den 44-Jährigen und verkündete – auch nachdem sich mehrere Redakteure in einem Brandbrief gegen den Tauschkonzert“-Teilnehmer ausgesprochen hatten -, dass Naidoo nicht am ESC teilnehmen werde.
Schaltete Marek Lieberberg die Anzeige?
Hinter der nun veröffentlichten Anzeige in der „FAZ“, die nach Listenpreis etwa 70.000 Euro gekostet haben dürfte, könnte Marek Lieberberg stehen, der Auftritte von Naidoo und der Söhne Mannheims veranstaltet. Lieberberg hatte schon vor einigen Tagen mit deutlichen Worten die Absetzung Naidoos kritisiert und sprach von einer „unglaublichen Hetze gegen Xavier Naidoo“.
Unterdessen ist immer noch nicht klar, wie ARD und NDR nach dem unfreiwilligen Rückzug Naidoos reagieren und wen sie stattdessen nach Stockholm schicken werden. Die ARD deutete aber bereits in einem Statement an, dass es doch wieder einen Vorentscheid geben könnte.