„Mas que nada“: Bossa-Nova-Ikone Sergio Mendes gestorben
Mendes machte den Bossa Nova auf der ganzen Welt populär und hatte mit „Mas que nada“ einen Welthit.
Sergio Mendes, einer der erfolgreichsten und bekanntesten Musiker Brasiliens, ist tot. Der Pianist und Komponist verstarb am 6. September 2024 im Alter von 83 Jahren in seiner Wahlheimat Los Angeles.
Mendes landete 1966 mit dem von Jorge Ben Jor geschriebenen Song „Mas que nada“ (auf Deutsch: „Was soll’s“) einen Welthit. 2006 griff er den Song, gemeinsam mit den Black Eyed Peas, erneut auf und veröffentlichte eine überarbeitete Version auf seinem Album „Timeless“. Auch diese wurde zum Erfolg. Für diesen Longplayer arbeitete er außerdem mit Justin Timberlake, Erykah Badu, Q-Tip, India.Arie und Jill Scott zusammen.
Anfänge in der Klassik
Mendes gilt als eine der prominenten Figuren des Bossa Nova. Am 11. Februar 1941 in Niterói, Brasilien geboren, studierte er zunächst klassisches Klavier, wandte sich aber später dem Jazz zu. Anfang der 1960er Jahre leitete er das „Sexteto Bossa Rio“, 1961 erschien sein Debütalbum „Dance moderno“. 1963 und 1964 tourte er durch Europa und ließ sich anschließend im kalifornischen Los Angeles nieder, einer Stadt, die er unter anderem wegen ihres Klimas gegenüber anderen Jazz-Metropolen wie New York bevorzugte. Der Stadt der Engel blieb er bis zu seinem Tod treu.
Mendes veröffentlichte im Laufe seiner illustren Karriere 35 Alben, schrieb Filmmusiken und bekam dafür eine Oscar-Nominierung. 1992 erhielt er für sein Album „Brasileiro“ einen Grammy in der Kategorie „Best World Music Album“. Mit dem von ihm komponierten Song „So Many Stars“ – den Text schrieben Alan und Marilyn Bergman – landete er sogar einen Jazz-Klassiker, der heute als Standard des Real Book gilt.
Sergio Mendes: Offizielles Statement zu seinem Tod
Auf seinen Social-Media-Kanälen wurde ein offizielles Statement zu seinem Tod veröffentlicht. Darin heißt es: „Die internationale Musikikone Sergio Mendes, der die fröhlichen Klänge seiner brasilianischen Heimat in die Welt brachte, ist am 5. September 2024 in Los Angeles friedlich verstorben. Er wurde 83 Jahre alt. Seine Frau und musikalische Partnerin der letzten 54 Jahre, Gracinha Leporace Mendes, war an seiner Seite, ebenso wie seine liebevollen Kinder. Mendes trat zuletzt im November 2023 vor ausverkauften und begeisterten Häusern in Paris, London und Barcelona auf.“
„In den letzten Monaten war seine Gesundheit durch die Auswirkungen einer langwierigen COVID-Erkrankung beeinträchtigt worden. Als einer der international erfolgreichsten brasilianischen Künstler aller Zeiten hat Mendes mehr als 35 Alben aufgenommen, von denen viele mit Gold oder Platin ausgezeichnet wurden. Mendes, dreifacher Grammy®-Preisträger und Oscar-Nominierter, hinterlässt uns ein unglaubliches musikalisches Erbe aus mehr als sechs Jahrzehnten mit einem einzigartigen Sound, den er erstmals mit seiner Band Brasil ’66 präsentierte. Die Familie verarbeitet diesen Verlust, und weitere Einzelheiten zur Beerdigung und zu den Gedenkfeierlichkeiten werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben“, so das offizielle Statement weiter.