Marilyn Manson lässt Verleumdungsklage gegen Ex-Verlobte Evan Rachel Wood fallen

Marylin Manson lässt seine Verleumdungsklage gegen Schauspielerin Evan Rachel Wood fallen.

Marilyn Manson hat seine Verleumdungsklage gegen die Schauspielerin Evan Rachel Wood fallen gelassen. Er erklärte sich sogar bereit, ihr rund 327.000 US-Dollar (rund 310.000 Euro) an angefallenen Anwaltskosten zu zahlen.

„Ich bin hier, um diesen gefährlichen Mann bloßzustellen“

Im Februar 2021 hatte Wood Manson öffentlich als ihren Missbrauchstäter bezeichnet und ihren ehemaligen Verlobten der sexuellen Nötigung, des psychologischen Missbrauchs und verschiedener Formen von Nötigung, Gewalt und Einschüchterung beschuldigt.

Auf Instagram schrieb die heute 37-Jährige in einem Statement: „Der Name meines Missbrauchers ist Brian Warner, der Welt auch bekannt als Marilyn Manson. Er fing an, mich zu manipulieren, als ich ein Teenager war und missbrauchte mich jahrelang auf grausame Weise. Ich wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und in die Unterwerfung getrieben. Und ich bin es leid, in Angst vor Vergeltung, Verleumdung oder Erpressung zu leben. Ich bin hier, um diesen gefährlichen Mann bloßzustellen und die vielen Industrien zu benennen, die ihn begünstigten,  bevor er noch mehr Leben ruiniert. Nun stehe ich an der Seite der vielen Opfer, die nicht länger schweigen werden“, zitiert „Vanity Fair“.

Schon vor Wood kamen öfter Missbrauchsvorwürfe gegenüber Manson auf. Zuletzt wurden die Vorwürfe um Manson 2018 laut, im Zuge der aufkommenden #MeToo-Bewegung. Diese bestärkte unter einem Hashtag auf den sozialen Medien vor allem Frauen, die sexuellen Missbrauch erlebt hatten, ihre Geschichten zu teilen und so auf die Problematik und dessen Ausmaß hinzuweisen. Damals wurde der heute 65-Jährige Manson wegen nicht näher bezeichneten Sexualdelikten aus dem Jahr 2011 sogar angezeigt. Aber die Staatsanwaltschaft lehnte den Fall ab. Angeblich sei Verjährungsfrist abgelaufen und es lagen „keine Beweise“ vor, wie es in der Gerichtsakte heißt, berichtet „Billboard“.

Verleumdungsklage als „Publicity Gag“

Als Reaktion auf Woods öffentliches Statement gegenüber Manson reichte dieser daraufhin im März 2022 eine Verleumdungsklage gegen die Schauspielerin ein. Ohne großen Erfolg.

Etwa ein Jahr später, im Mai 2023 wies ein kalifornischer Richter einen Großteil der Verleumdungsklage von Manson ab. Dabei stützte er sich  auf das kalifornische sogenannte Anti-SLAPP-Gesetz, welches die individuelle Meinungsfreiheit schützt. Der Richter ordnete ebenfalls an, dass Manson Wood die Anwaltskosten in Höhe von rund 326.956 Dollar erstatten müsse. Der amerikanische ROLLING STONE berichtet, dass der Sänger erst noch versuchte, gegen das Urteil Berufung einzulegen, stimmte dann aber zu, die Klage fallen zu lassen und Evan Rachel Wood die gesamten Anwaltskosten zu zahlen.

„Marilyn Manson reichte die Klage gegen Frau Wood als Publicity-Gag ein, um die Glaubwürdigkeit seiner zahlreichen Ankläger zu untergraben und seine schwächelnde Karriere wiederzubeleben. Aber sein Versuch, Frau Wood zum Schweigen zu bringen und einzuschüchtern, ist gescheitert“, sagte ein Vertreter von Wood in einer Erklärung, wie „Consequence“ berichtet. „Wie das Gericht richtig festgestellt hat, waren Warners Behauptungen unbegründet. Warners Entscheidung, seine Klage schließlich aufzugeben und Frau Wood ihr volles Honorar von fast 327.000 Dollar zu zahlen, bestätigt dies nur.“

Anschuldigungen gegen Manson

In der kürzlich fallen gelassenen Verleumdungsklage gegen Wood wurde behauptet, dass die Schauspielerin „heimlich Anwärterinnen rekrutiert, koordiniert und unter Druck gesetzt hat, damit diese gleichzeitig mit Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfen gegen Warner auftauchen“, um nur einige Behauptungen zu nennen, so berichtet „Consequence“. Dem Sänger wird schon seit Jahren von verschiedenen Frauen Missbrauch vorgeworfen, die Stimmen wurden seit Woods nur lauter. Mit einigen der Frauen hat sich Manson geeinigt, darunter die „Game of Thrones“-Darstellerin Esmé Bianco.

Eine weitere Klage, eingereicht von dem Model Ashley Morgan Smithline, wurde abgewiesen, nachdem sie ihre Anschuldigungen gegen den Musiker widerrufen hatte.

Die mehrfachen Anschuldigungen gegen Manson wegen sexueller Übergriffe brachten seine Musikkarriere praktisch zum Stillstand. Anfang dieses Jahres kehrte er jedoch auf die Bühne zurück, um „Five Finger Death Punch“ auf ihrer Tournee zu unterstützen. Zusätzlich veröffentlichte der Sänger erst letzte Woche ein neues Album.

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