Marteria beim Lollapalooza: Eskalation bis zur Ekstase
Marteria ist für die HipHop-Fans der „Endboss“, der weiterhin von Level zu Level zu Level springen wird. Ein Höhepunkt des Lollapalooza am Samstag.
Während vier Musiker der Beatsteaks sich noch schunkelnd in den Armen liegen, steht ihr Trainingsanzugs-Sänger Arnim bei Marteria auf der Bühne: Marten aka Marteria feiert den Abschluss seiner dreimonatigen Festival-Tournee beim Lollapalooza – und die gemäß dem amerikanischen Coachella-Vorbild geschminkten, gekleideten und frisierten Fans feiern mit ihm.
Spätestens als Benjamin Griffey, bekannt als Casper, bei „Alles Verboten“ erscheint, wirken die beiden Schönlinge des deutschen HipHop fast zu perfekt: Sie wissen um ihren Status – und so sind die Hinweise auf Caspers Nummer-eins-Album „Lang lebe der Tod“ unnötig, denn nahezu jeder der Anwesenden weiß um Marterias Beteiligung daran.
Marteria bringt überraschend viele Stücke von seinem neuen Album „Roswell“, die er passend in seine Setlist von Klassikern einwebt. Dass der Revoluzzer-Hit „Bengalische Tiger“ auf „El Presidente“ folgt, ist so wenig ein Zufall wie der Umstand, dass sein kiffendes Alter ego Marsimoto für eine weitere Stufe der Eskalation sorgt.
Während Marten von grünem Nebel umwabert wird, beginnt die Ekstase beim Berliner Publikum. Marteria ist für die HipHop-Fans der „Endboss“, der weiterhin von Level zu Level zu Level springen wird. Mit seinem beträchtlichen Charme übertüncht er das Schema F, nach dem er jedes Konzert eingerichtet hat: eine probate Methode.