Mark Knopfler solo: In Deutschland erfolgreicher als mit Dire Straits?

Es steht 4:3 für Knopfler gegen die Dire Straits

Vielleicht ein nicht ganz erwarteter, aber umso erfreulicher Erfolg: „One Deep River“ ist in den deutschen Charts das vierte Nummer-eins-Album für Mark Knopfler. Damit hat er seine Ex-Band Dire Straits übertroffen, worauf „Musikwoche“ an diesem Freitag (19. April 2024) nach Veröffentlichung der Longplay-Charts hingewiesen hat.

Als Sol0künstler stand er mit „Sailing To Philadelphia“ (2000), „Privateering“ (2012), „Tracker“ (2015) und nun „One Deep River“ auf der Spitzenposition der hiesigen Rangliste. Bei den Dire Straits sah es so aus: „Communiqué“ schaffte es 1979 ganz nach oben, im Jahr 1985 dann „Brothers in Arms“ und 1991 schließlich „On Every Street“. Also nur drei statt vier.

Solche Chartpositionen lassen sich natürlich schwer vergleichen. Eine Top-Notierung in den Charts der 1970er bis 1990er-Jahren setzte weit mehr Verkäufe voraus als in der heutigen Streaming-Ära, bei der auch der Kaufpreis der physischen (Deluxe-)Editionen mit auf den Erfolg (und den Einnahmen) draufgeschlagen wird.

Mit seinen ehemaligen Band-Kollegen stand er seit Jahren nicht mehr auf der Bühne.

Und dass wird vermutlich auch so bleiben, wie er nun in einem „BBC-Breakfast“-Interview erklärt.

Zu beschäftigt

Zum einen hat sich der 74-Jährige ein eigenes Studio gebaut, das er, wie er selbst sagt sehr liebe. „Ich hatte keinen einzigen schlechten Tag da drin. Es hat mir die Möglichkeit gegeben, mich wirklich zu pushen. Ich finde außerdem, auf dem letzten Album habe ich viel zu viele Songs gemacht“, fügt er hinzu. Außerdem sei vieles seitdem „einfach“ passiert, wie die Neuaufnahme von seinem 1983 veröffentlichtem Hit „Going Home“. Dafür arbeitete er mit über 60 Rock-Größen zusammen, darunter Bruce Springsteen und Ronnie Wood. Eine Zusammenarbeit, die vermutlich als Mitglied von Dire Straits so nicht zustande gekommen wäre und ihn, wie er sagt „busy“ hält.

Kein Comeback in Sicht

Ein Comeback der Dire Straits sehnen sich natürlich viele Fans herbei. BBC-Moderator Jon Kay behauptet, die Menschen würden ein Vermögen dafür bezahlen, die Band noch einmal gemeinsam auf der Bühne zu sehen.

Der Sänger zeigt sich von dem Gedanken unbeeindruckt. Er habe die Zeit mit Dire Straits zwar geliebt, aber es gab auch Schattenseiten.

„Ich hatte einen Riesenspaß, bis die Band so groß wurde, dass ich die Namen aller Roadies nicht mehr wusste. Es wurde einfach alles zu groß“

Deswegen möchte er sich nun weiterentwickeln, mit neuen Künstlern zusammenarbeiten – denn Musik machen halte einen jung, wie er sagt.

 

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