Die letzten Stunden im Leben von Marilyn Monroe

Mit Marilyn Monroe starb eine der größten Schauspielerinnen, die Hollywood je gesehen hat, unter mysteriösen Umständen. ROLLING STONE blickt auf die Ereignisse zurück.

Im August 1962 schien es, als versuche Marilyn Monroe ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie hatte gerade ihr erstes Haus im kalifornischen Brentwood für 75.000 Dollar gekauft, sie erschien auf der Titelseite der Zeitschrift „Life“, und für den Film „Something’s Got to Give“ stellte man sie man wieder ein.

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In anderer Hinsicht jedoch war es die trostloseste aller Zeiten für den Hollywood-Star. Wie niemand zuvor, abgesehen von Elivs Presley, war sie längst zur Projektionsfläche einer ganzen Generation avanciert. Im Jahr zuvor hatte sie sich von ihrem dritten Ehemann, dem Dramatiker Arthur Miller, scheiden lassen. Es gab Gerüchte über eine angebliche Affäre zwischen ihr und Präsident John F. Kennedy und ihre normalerweise glamourösen Auftritte waren nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Marilyn Monroe
Marilyn Monroe führte ein turbulentes Leben

Marilyn Monroe ist tot

Am 5. August 1962 wurde Monroe in ihrem Haus am 12305 Fifth Helena Drive tot aufgefunden. Sie hatte einen Telefonhörer in der Hand und lag mit dem Gesicht nach unten und ohne Kleider auf dem Boden. Neben ihr lag eine leere Tablettenflasche mit 50 Kapseln Nembutal, einem Medikament, das oft als Schlafmittel verwendet wird.

Der Tod von Marilyn Monroe mit nur 36 Jahren war das Ende eines langen Aufstiegs zum Ruhm. Nach einer kurzen Untersuchung kam die Polizei von Los Angeles zu dem Schluss, dass ihr Tod „durch eine selbst verabreichte Überdosis von Beruhigungsmitteln verursacht wurde und dass die Todesart wahrscheinlich Selbstmord ist“. Trotz dieser Feststellung erschienen in den darauffolgenden Jahrzehnten immer wieder Theorien darüber, wie es tatsächlich dazu gekommen war.

Vom Waisenhaus zum Ruhm

Obwohl sie als eines der größten Sexsymbole in der Geschichte der Popkultur bekannt ist, war Monroes persönliches Leben von Drama geplagt. Marilyn Monroe wurde am 1. Juni 1926 als Norma Jeane Mortenson in Los Angeles geboren. Ihre Mutter war emotional instabil und häufig in einer Anstalt untergebracht, so dass Norma Jeane von einer Reihe von Pflegeeltern und in einem Waisenhaus aufgezogen wurde.

Marilyn Monroe: Bilder aus ihrem Leben
Marilyn Monroes (Mitte) Kindheit und Jugend waren von der Krankheit ihrer Mutter geprägt

Im Alter von 16 Jahren heiratete sie einen Arbeitskollegen in einer Flugzeugfabrik, von dem sie sich einige Jahre später scheiden ließ. 1944 begann sie mit dem Modeln und unterschrieb 1946 einen Kurzzeitvertrag bei 20th Century Fox, wobei sie ihren Künstlernamen Marilyn Monroe annahm. Sie übernahm kleinere Rollen und kehrte dann zum Model-Geschäft zurück.

Sie begann 1950 als Schauspielerin auf sich aufmerksam zu machen, nachdem sie in kleineren Rollen in „Asphalt-Dschungel“ und „Alles über Eva“ aufgetreten war. Obwohl sie in beiden Filmen nur kurz als Geliebte auf der Leinwand zu sehen war, nahm das Publikum die Blondine zur Kenntnis. Ein neuer Vertrag bei Fox war folglich nur noch Formsache. Ihre Schauspielkarriere nahm in den frühen 1950er-Jahren mit Auftritten in „Love Nest“ (1951), „Liebling, ich werde jünger“ (1952) und „Niagara“ (1953) endgültig an Fahrt auf.

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Eine erneute Scheidung

Sie wurde für ihre Wollust und ihren Charme gefeiert und erlangte internationalen Ruhm für ihre Rollen in „Blondinen bevorzugt“ (1953), „Wie angelt man sich einen Millionär?“ (1953) und „Rhythmus im Blut“ (1954). „Das verflixte siebte Jahr“ (1955) stellte ihr komödiantisches Talent unter Beweis und zeigt die klassische Szene, in der sie über einem U-Bahn-Gitter steht und ihr weißer Rock vom Wind eines vorbeifahrenden Zuges aufgeblasen wird. 1954 heiratete sie den Baseball-Großmeister Joe DiMaggio, was für weitere Publicity sorgte, doch die erneute Scheidung folgte nur acht Monate später.

1955 studierte sie mit Lee Strasberg am Actors Studio in New York City und gab anschließend eine unglückliche Entertainerin in „Bus Stop“ (1956). Im selben Jahr heiratete sie den Dramatiker Arthur Miller. Mit Laurence Olivier drehte sie 1957 „Der Prinz und die Tänzerin“ – ein kritischer und kommerzieller Misserfolg – und gab 1959 eine gefeierte Vorstellung in der Erfolgskomödie „Manche mögen’s heiß“. Ihre letzte Rolle in „The Misfits“ (1961) wurde von John Huston inszeniert und von Miller geschrieben, von dem sie nur eine Woche vor der Premiere des Films geschieden wurde.

Marilyn Monroe in New York City

Das Missverständnis mit Arthur Miller

Mit Miller führte Marilyn Monroe ihre längste Ehe. Das Paar war ein vollkommener Gegensatz in sich: ein Filmstar als Sexsymbol auf der einen Seite und der preisgekrönten Dramatiker auf der anderen. Doch am Ende reichte Miller, genau wie der zweite Ehepartner Joe DiMaggio, für die zerbrechliche Schauspielerin nicht aus. Neben ehelichen Stressfaktoren wie gescheiterten Schwangerschaften, Missverständnissen und Auseinandersetzungen um die Arbeit konnten Monroe ihren Dämonen, die sich in ihrem Alkohol- und Drogenkonsum zeigten, nicht entkommen.

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Monroe begegnete Miller erstmals 1950. Damals versuchte sie noch, Berühmtheit zu erlangen, während er dank seines mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten „Tod eines Handlungsreisenden“ bereits als einer der führenden Dramatiker des Landes gefeiert wurde. Zur selben Zeit führte Monroe eine Affäre mit Elia Kazan, der in Los Angeles war, um Arthur Miller eines seiner Drehbücher schmackhaft zu machen.

Marilyn Monroe mit Arthur Miller

Als Miller, von Kazan eingefädelt, Monroe zu einer Party mitnahm, machte er ihr nicht direkt den Hof. Monroe glaubte, dies zeige seinen Respekt für sie, was mehr als genug war, um ihn von anderen Männern, die sie kannte, zu unterscheiden. Sie erzählte einer Freundin von der Begegnung: „[Es war] wie ein kühles Getränk, wenn man Fieber hat.“

Arthur Millers Rückkehr nach New York

Monroe verabschiedete Miller im Januar 1951 am Flughafen, als er nach New York zurückkehrte. Er hatte ihr erzählt, wie unglücklich seine derzeitige Ehe war, also erwartete sie, dass er bald zurückkehren würde. In der Zwischenzeit stellte sie sein Foto auf ein Bücherregal über ihrem Kissen. Obwohl die beiden Briefe austauschten, blieb Miller in New York.

Monroe und Miller trafen sich erst 1955 wieder persönlich, nachdem sie nach New York City gezogen war, um am Actors Studio zu studieren. Da ihre jüngste Ehe mit DiMaggio weniger als ein Jahr hielt, war sie ledig und immer noch sehr an Miller interessiert. Monroe knüpfte sogar eine Beziehung zu seinen Freunden Norman und Hedda Rosten, um dem Dramatiker näher zu kommen.

„Ich glaube, dass ich wirklich sterben müsste, wenn ich dich jemals verlieren würde“

Bald darauf begannen Miller und Monroe eine Affäre, obwohl er ein verheirateter Mann blieb. In den Jahren seit ihrer ersten Begegnung war sie jedoch zu einem Star geworden. Das bedeutete, dass die Presse jeden Schritt von Monroe aufmerksam verfolgte und die Beziehung nicht lange unentdeckt blieb.

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Monroe wollte mit Miller zusammen sein, der ihr sowohl Liebe als auch das Gefühl der Sicherheit zu bieten schien, nach dem sie sich immer gesehnt hatte. Sie mochte zudem die Vorstellung, als ernsthafte Schauspielerin gesehen zu werden, die mit einem renommierten Dramatiker zusammenarbeitet. Miller verließ seine Frau nur zögerlich, aber er war sehr in Monroe verliebt; in einem Brief sagte er ihr: „Ich glaube, dass ich wirklich sterben müsste, wenn ich dich jemals verlieren würde“. Im Frühjahr 1956 ging er schließlich nach Nevada, um sich dort niederzulassen, damit er sich von seiner Frau scheiden lassen konnte.

Verbindungen zum Kommunismus?

Während Miller offiziell in Nevada wohnte, reichte er einen Passantrag ein, damit er Marilyn Monroe zu Dreharbeiten nach England begleiten konnte. Sein Antrag führte jedoch zu einer Vorladung vor den Ausschuss für unamerikanische Aktivitäten des Repräsentantenhauses, um über seine Verbindungen zum Kommunismus auszusagen. Am 21. Juni 1956 befand sich Miller in Washington D.C., um vor dem Ausschuss zu erscheinen.

Miller war nie Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen, aber er war in den 1940er-Jahren zu parteianahen Versammlungen gegangen. Er beschloss, sich nicht auf sein Recht des Fünften Verfassungszusatzes gegen Selbstbeschuldigung zu berufen, und beantwortete Fragen zu seinen eigenen Handlungen. Zugleich weigerte er sich jedoch sich, die Namen der anderen Teilnehmer mitzuteilen. Dies bedeutete, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit vom Kongress geächtet werden würde. Angesichts ihrer Beziehung zu Miller riskierte Monroe daher, die Zuneigung der Kinobesucher inmitten des Kalten Krieges zu verlieren.

Marilyn Monroe am Set von ihrem letzten Film „The Misfits”.

Ein Spiel mit dem Feuer

Monroe wurde geraten, sich von Miller zu distanzieren, ansonsten würde ihre Karriere in Rauch aufgehen. Sie ignorierte diesen Rat jedoch und blieb Miller gegenüber sowohl öffentlich als auch privat loyal. Ihre Hingabe war ein Segen für Miller, da es schwierig war, die Öffentlichkeit dazu zu bringen, sich gegen einen Mann zu wenden, der das Herz einer amerikanischen Ikone gewonnen hatte.

Obwohl Miller wegen Missachtung des Kongresses beschuldigt wurde (seine spätere Verurteilung sollte schließlich in der Berufung aufgehoben werden), bekam er seinen Pass. Miller und Monroe heirateten am 29. Juni 1956 in einem Richterbüro in White Plains, New York; am 1. Juli folgte eine jüdische Zeremonie. Gemeinsam machten sie sich als nächstes auf den Weg nach England, damit Marilyn Monroe mit Laurence Olivier an „Der Prinz und die Tänzerin“ arbeiten konnte.

Große Enttäuschungen

Monroe war begeistert von ihrer Ehe und sagte einmal: „Das ist das erste Mal, dass ich wirklich verliebt bin.“ Der Dreh in England verlief dagegen nicht reibungslos und sie geriet mit Olivier aneinander. Zudem stieß sie zufällig auf Notizen, die Miller über sie gemacht hatte. Die genauen Worte, die sie las, sind unbekannt, aber sie berichtete, dass Miller von ihrer Ehe enttäuscht war und Monroe manchmal peinlich fand.

Marilyn Monroe in Palm Springs, 1954

Monroe berichtete Lee und Paula Strasberg über das, was Miller geschrieben hatte. „Er dachte, ich sei eine Art Engel, aber jetzt ahnte er, dass er sich irrte. Dass seine erste Frau ihn im Stich gelassen hatte, aber ich hatte etwas Schlimmeres getan.“ Sie hatte Miller idealisiert und war am Boden zerstört über das, was sie als Verrat betrachtete. Die Entdeckung von Monroe in England reichte nicht aus, um ihre Ehe zu beenden. Sie und Miller sollten darauf noch glückliche Momente erleben, etwa als er ihr eine Ausgabe seiner gesammelten Stücke widmete. Doch diese glücklichen Momente wurden durch andere Probleme unterbrochen.

Keine Einwände gegen eine Affäre

Sie erlitt im September 1956 eine Fehlgeburt, verlor im August 1957 eine Eileiterschwangerschaft und hatte im Dezember 1958, kurz nachdem sie die Dreharbeiten zu „Manche mögen’s heiß“ beendet hatte, eine zweite Fehlgeburt. Monroe, die regelmäßig Pillen und Alkohol zu sich nahm, gab sich selbst die Schuld für die letzte Fehlgeburt.

Miller fehlte die Ruhe und der emotionale Frieden, die er zum Schreiben brauchte. Marilyn Monroe hingegen ärgerte sich über ihren Mann. Es gefiel ihr nicht, dass er seine Prinzipien ignoriert und Szenen für ihren Film „Machen wir’s in Liebe“ glanzlos umgeschrieben hatte. Als sie aus Frust eine Affäre mit dem Co-Star Yves Montand begann, bemerkte sie, dass Miller nicht um sie kämpfte oder gar Einwände gegen die Liaison hatte.

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Die Beziehung zwischen Monroe und Miller erreichte ihren Endpunkt, als sie gemeinsam an ihrem letzten Film, „The Misfits“, arbeiteten. Das Drehbuch, das auf einer Kurzgeschichte von Miller basierte, sollte ihr ursprünglich helfen, als ernsthafte Schauspielerin wahrgenommen zu werden. Doch als der Film im Sommer 1960 gedreht wurde, gefiel ihr das Skript nicht, und sie erklärte: „Arthur sagte, es sei sein Film. Ich glaube nicht, dass er mich überhaupt darin sehen will. Es ist alles vorbei. Wir müssen zusammenbleiben, denn es wäre schlecht für den Film, wenn wir uns jetzt trennen würden“.

Marilyn Monroe und Arthur Miller lassen sich scheiden

Die Dreharbeiten wurden für Monroe zusätzlich durch Millers Neufassung erschwert, da sie Schwierigkeiten hatte, ihren Text in letzter Minute neu zu lernen. Auch ihr anhaltender Drogenmissbrauch verkomplizierte die Arbeit an dem Film. Um eine vermeintliche Lösung für das Problem zu finden, schickte man sie für eine Woche in ein Krankenhaus in Los Angeles.

Monroe schaffte es, zurückzukommen und den Film fertigzustellen, aber zu diesem Zeitpunkt war ihre Ehe mit Miller bereits endgültig vorbei. Ihre Scheidungspläne wurden am 11. November 1960 bekannt gegeben. Monroe reiste am 20. Januar 1961 nach Mexiko, um sich scheiden zu lassen – ein Datum, das in der Hoffnung gewählt wurde, dass John F. Kennedys Amtsantritt die Aufmerksamkeit der Medien ablenken würde.

Marilyn Monroe führte ihre längste Ehe mit Arthur Miller

Im Rückblick auf ihre Beziehung zu Arthur Miller gab Marilyn Monroe zu: „Ich war nicht immer angenehm. Er sollte das Monster auch lieben. Aber vielleicht bin ich zu anspruchsvoll. Vielleicht gibt es keinen Mann, der mich ganz ertragen kann. Ich habe Arthur viel durchmachen lassen, ich weiß. Aber er hat mir auch eine Menge zugemutet.“

Die Begegnung mit JFK

Etwas mehr als ein Jahr später, im März 1962, traf Monroe Berichten zufolge auf einer Party von Bing Crosby in Palm Springs das erste Mal auf John F. Kennedy. Es war nur wenige Wochen vor ihrem berühmten öffentlichen Auftritt bei einer Spendenaktion der Demokraten am 19. Mai 1962, bei dem Monroe ihre schwermütige Darbietung von „Happy Birthday, Mr. President“ sang. Für diesen Anlass trug sie ein Kleid des Designers Jean Louis, das die Illusion vermittelte, sie sei vollkommen nackt.

Kennedy reagierte auf die Aufführung mit den Worten: „Ich kann mich jetzt aus der Politik zurückziehen, nachdem mir ‚Happy Birthday‘ auf so süße, warmherzige Weise vorgesungen wurde.“ Weder Kennedy noch irgendjemandem sonst war bewusst, dass Marilyn Monroe weniger als drei Monate später tot sein würde.

Die berühmteste „Happy Birthday“-Sängerin aller Zeiten: Marilyn Monroe
Die berühmteste „Happy Birthday“-Sängerin aller Zeiten: Marilyn Monroe

Obwohl der denkwürdige Auftritt die seit langem bestehenden Gerüchte über ihre Affäre anfachte – die Journalistin Dorothy Kilgallen beschrieb sie als „Liebe machen mit dem Präsidenten unter den Augen von vierzig Millionen Amerikanern“ – markierte er auch das Ende ihrer Begegnungen. Der Hollywoodstar und der Präsident mischten sich kurz auf einer Afterparty von Studioboss Arthur B. Krim unter die geladenen Gäste, was zu dem einzigen bekannten Foto der beiden (zusammen mit Kennedys Bruder Robert) führte. Danach sahen sie sich nie wieder.

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Der schwindende Ruhm

Während die Öffentlichkeit darüber diskutierte, wie stark sich die Scheidung von Miller und die Gerüchte um eine Affäre mit John F. Kennedy auf Monroes Gemütsverfassung ausgewirkt haben könnten, waren ihre Höhen und Tiefen mit Liebhabern (zu denen auch Romanzen mit Marlon Brando und Frank Sinatra gehörten) ihr ganzes Leben lang ein turbulenter Faktor.

Marilyn Monroe mit Joe DiMaggio

Nach einer Reihe von Enttäuschungen an den Kinokassen in den frühen 1960er-Jahren, darunter „The Misfits“, hatte Monroe die Auswirkungen ihres schwindenden Ruhmes zu spüren bekommen. Hinzu kam, dass sie durch ihre Allüren am Set von „Something’s Got to Give“ dazu führten, dass sie am 8. Juni 1962 von den 20th-Century-Fox-Studios gefeuert wurde.

„Ein Sexsymbol zu sein, ist eine schwere Last, die man tragen muss, besonders wenn man müde, verletzt und verwirrt ist“

Das Filmstudio gab an, dass die ständigen Verspätungen des Stars die Produktion zwei Millionen Dollar kosteten. Es folgte eine Klage über 500.000 Dollar. „Das Management ist das, was mit dem Geschäft nicht stimmt“, entgegnete Monroe laut der New York Times. „Die Probleme Hollywoods auf die Stars zu schieben, ist dumm. Diese Führungskräfte sollten ihre Wertanlagen nicht beschädigen.“

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Der öffentliche Kampf hatte ihrem Ruf geschadet, aber Monroe wusste, was sie zu tun hatte. Sie bereitete sich darauf vor, die Dinge zu ändern. Die Titelblätter von prestigeträchtiger Magazine wie „Life“ und „Paris Match“ brachten sie auf der Titelseite, zudem verhandelte sie mit den Studios, um für „Something’s Got to Give“ wieder eingestellt zu werden. Kurz darauf ging sie wieder an die Arbeit. Berichten zufolge schmiedete sie Pläne für eine Pressekonferenz in den kommenden Tagen.

Marilyn Monroe
Marilyn Monroe

Monroes schwere Kindheit vermischt mit dem Druck des Ruhmes verfolgte sie ihr ganzes Leben lang. Einige ihrer berühmtesten Zitate spielen auf die Dämonen an, die in ihrem Geist ständig anwesend waren: „Ein Sexsymbol zu sein, ist eine schwere Last, die man tragen muss, besonders wenn man müde, verletzt und verwirrt ist“, so hieß es aus ihrem Mund. „Hollywood ist ein Ort, an dem man 1000 Dollar für einen Kuss und 50 Cent für seine Seele bekommt“, und „Wenn ich meine Augen schließe und an Hollywood denke, sehe ich nur eine große Krampfader“.

Hilfe vom Psychiater

Kurz vor ihrem Tod suchte sie Hilfe beim Psychiater Dr. Ralph Greenson. Tatsächlich hatte sie am Samstag vor ihrem Tod gegen 17:15 Uhr etwa eine Stunde lang mit Greenson telefoniert, der sie aufforderte, eine Weile draußen spazieren zu gehen, um gegen ihre Schlaflosigkeit anzukämpfen. Die leere Pillenflasche, die neben ihrer Leichte gefunden wurde, stammte von einem Rezept, das ihr erst einige Tage zuvor gegeben worden war. Eine Pille pro Nacht sollte sie nehmen. Auf dem Nachttisch lagen weitere 12 bis 15 Medikamentenflaschen.

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Ihre Haushälterin, Eunice Murray, hatte Monroe an jenem Sonntagabend, an dem sie starb, gegen 20:00 Uhr in ihr Schlafzimmer gehen sehen. Gegen 3:25 Uhr bemerkte sie dann, dass Monroes Licht noch brannte. Sie ging zu ihr, um nach ihr zu sehen, vernahm aber keine Antworten. Als der Psychiater Greenson zur Hilfe eilte, schlug er das Fenster des Schlafzimmers ein, in dem Marilyn Monroe bereits tot war.

Vom Präsidenten ermordet?

In den darauffolgenden Jahrzehnten entstanden eine Reihe von Verschwörungstheorien über ihren Tod, von denen die meisten besagen, dass sie von John und/oder Robert Kennedy ermordet wurde. Diese Theorien behaupten, dass die Kennedys sie getötet haben (oder töten ließen), weil sie befürchteten, sie würde ihre Liebesaffären und andere Regierungsgeheimnisse, die sie gesammelt hatte, öffentlich machen.

Am 4. August 1962 war Robert Kennedy, damals Generalstaatsanwalt im Kabinett seines älteren Bruders, tatsächlich in Los Angeles. Zwei Jahrzehnte nach dem Tod der Hollywoodikone verkündete die Haushälterin Eunice Murray zum ersten Mal, dass der Robert Kennedy Monroe in der Nacht ihres Todes besucht und mit ihr gestritten habe. Die Glaubwürdigkeit dieser Aussagen wurde mehrfach in Frage gestellt.

Arthur Miller erschien nicht zur Beerdigung

Am 8. August 1962, drei Tage nach ihrem Tod, wurde Marilyn Monroe in einem Sarg auf Bronze auf dem Corridor of Memories im Westwood Village Memorial Park Cemetery beigesetzt. Unter den Organisatoren war ihr ehemaliger Ehemann Joe DiMaggio, der zu den wenigen Gästen im engsten Familien- und Freundeskreises gehörte. Nicht anwesend war dagegen Arthur Miller.

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Im Januar 1964 wurde Millers Stück „After the Fall“ in New York uraufgeführt. Eine der Figuren, Maggie, hatte den gleichen Hintergrund, die gleichen Manierismen und selbstzerstörerischen Tendenzen wie Monroe. Maggie war Sängerin, keine Schauspielerin, aber sie basierte offensichtlich auf Millers Ex-Frau, während ihre Darstellerin sogar eine blonde Perücke trug.

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Miller wurde weithin dafür kritisiert, dass er Monroe und ihren Schmerz zum Material für ein Theaterstück machte, obwohl er den Zusammenhang verneinte. Er fuhr fort, Charaktere mit Verbindungen zu Monroe in andere Werke aufzunehmen, darunter 2004 das Stück „Finishing the Picture“, das auf dem chaotischen Dreh von „The Misfits“ basierte. Obwohl ihre Beziehung schon Jahrzehnte zuvor beendet worden war, hatte er sie offensichtlich nie vergessen.

Das Grab von Marilyn Monroe
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