Margot Friedländer sorgt für historischen „Tagesschau“-Moment

Die 103-Jährige Shoa-Überlebende Margot Friedländer stand im Zentrum einer Gedenkausgabe der „Tagesschau“.

Am 27. Januar 2025, dem 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, setzte die „Tagesschau“ einen Schwerpunkt auf die Erinnerung an die versuchte Judenvernichtung der Nazis. Einen besonderen Beitrag gab es dabei direkt nach dem 20-Uhr-Gong von der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer. Die inzwischen 103-Jährige eröffnete die Sendung mit einer eindringlichen Botschaft:

„Was war, können wir nicht mehr ändern. Aber es darf nie wieder geschehen. Die Demokratie, die Menschlichkeit: Es gibt kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Wir sind alle gleich. Wir kommen auf die gleiche Art und Weise auf die Welt, also respektiere die Menschen.“

In einem ausführlichen Interview mit tagesschau24 sprach Friedländer über ihre Erfahrungen während des Holocaust und betonte die Bedeutung des Erinnerns vor allem auch für Nachfolgegenerationen. Sie äußerte ihre Besorgnis über den aktuellen Anstieg des Antisemitismus in Deutschland und zog Parallelen zur Vergangenheit: „So hat es ja damals auch angefangen.“

Friedländer überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt als einzige in ihrer Familie. Ihr jüngerer Bruder Ralph und ihre Mutter Auguste wurden 1943 in Auschwitz ermordet, Vater Arthur und ihre Tante bereits ein Jahr zuvor. In den letzten Jahren wurde sie zu der bedeutendsten Stimme der Erinnerung an die Nazi-Verbrechen. Unermüdlich gab sie Interviews, besuchte Schulen und erzählte aus ihrer Vergangenheit. Zuletzt wurde sie sogar mit einem „Vogue“-Cover geehrt.

Margot Friedländer ist enttäuscht, macht aber auch Mut

In der „Tagesschau“ wurde an Gedenkaktionen zum Jahrestag der Auschwitz-Befreiung erinnert. Dazu gab es weitere Gedanken von Friedländer. Mit Blick auf die immer stärker werdenden rechtspopulistischen Parteien in Europa zeigte sie sich enttäuscht. „Ich hätte es nicht erwartet. Als ich zurückkam nach Deutschland, nach Berlin, nachdem ich 64 Jahre in Amerika gelebt habe, war es ruhig.“ Sie kritisierte Sonntagsredner, die zwar an die Gräuel früherer Zeiten erinnerten, aber ihre eigenen Mahnungen während ihrer Amtszeit nicht mehr politisch befolgten.

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Die 103-Jährige appellierte insbesondere an die junge Generation, Verantwortung zu übernehmen und gegen Intoleranz einzutreten. Sie betonte die Wichtigkeit von Bildung und Aufklärung, um sicherzustellen, dass sich solche Verbrechen nie wiederholen.

Als Credo, um sich gegen Hass und Hetze zu stellen, empfahl Fiedländer: „Seid Menschen.“

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