Marc Terenzi: Zoff um den Ausgleich zwischen Täter und Opfer
Mutter des Teenagers will öffentliche Entschuldigung
Wäre das Thema nicht so ernst, könnte man von einer „Real Soap“ nach Muster der Nachmittags-Schoten bei den privaten TV-Sendern sprechen. In der sächsischen Kleinstadt Borna ist das Gerichtsverfahren gegen den Sänger und Striptease-Impressario Marc Terenzi bekanntlich eingestellt worden. Vorläufig wohlgemerkt.
Terenzi hat einem sogenannten „Täter-Opfer-Ausgleich“ mit einer heute 17-Jährigen zugestimmt, die er im Jahr 2022 sexuell belästigt haben soll. Nach diesem Modus muss binnen drei Monaten ein „Ist Wieder Alles Gut?“- Gespräch mit dem Teenager stattfinden. Fürwahr keine einfache Konstellation. Zumeist passiert dieser „Talk“ unter Moderation einer neutralen (Fach-)Person.
Doch mit diesem salomonischen Rechtsspruch ist die Kuh längst nicht vom Eis.
Stattdessen brodelt der Beef zwischen Terenzi und Ex-Freundin Anja R., die Mutter des Mädchens, weiterhin auf Siedetemperatur.
Rosenkrieg auf Sächsisch
So ist in vielen (Boulevard-)Quellen zu vernehmen, dass es über „die konkrete Ausgestaltung“ des besagten Schlichtungs-Gesprächs derbe Uneinigkeit gibt. Die 45-Jährige Ex bestreitet vehement ein Fehlverhalten ihrerseits.
Terenzi jammerte in einem Interview mit dem Fernsehsender RTL, für den dieser Stoff natürlich Quoten-Gold alleroberster Kajüte ist, über seine heftigen „finanziellen Einbußen“ angesichts der Anschuldigungen. Er sprach, ganz Show-Profi, von „hunderttausenden Euro“, die nicht auf seinem Konto gelandet sind. Anja R. wolle ihn lediglich „fertigmachen“, wegen entzogener Zuneigung. Rosenkrieg auf Sächsisch also.
Terenzis These: „Es ist mehr eine Rache, eine Hetzkampagne“. Er habe schließlich selbst Kinder. Was angesichts der Kriminalstatistik beim Missbrauch von Minderjährigen nicht unbedingt das stimmigste Argument ist.
Auch Anwalt Andreas Hohnel gibt den harten Hund:
„Marc ist unschuldig und er wird sich auch nie entschuldigen für einen Griff an den Po, den es nicht gegeben hat.“
In der anderen Ecke des Rings steht sein Gegenüber Thomas Bodis. Er erklärt zugleich den Charakter des „Täter-Opfer-Ausgleichs“: In der Regel würde sich der mutmaßliche Täter beim mutmaßlichen Opfer entschuldigen.
Mutter Anja R flankiert, ohne jede pekuniäre Absicht:
„Wir wollen kein Geld. Es geht einfach nur um eine Entschuldigung.“
Wenn sich dieser Causa weiterhin, auch medial, so hochschaukelt, könnte dieser Streit doch noch einmal vor dem Borna’schen Gericht landen. RTL wäre womöglich nicht todunglücklich darüber. Anja R. versucht zumindest die Tochter vor all dem Rummel abzuschirmen: „Ich schaue mit ihr kein Fernsehen und wir lesen auch keine Zeitung. Sie soll davon nichts lesen.“ Ob eine 17-jährige sich daran hält, steht auf einem anderen Blatt. Schließlich gehen auch auf Social Media-Kanälen die Wogen hoch.