Maktub
geben der Grunge-Hauptstadt den Soul
Seattle ist auch nicht mehr das, was es mal war. Maktub, einer der in rainy city derzeit am heißesten gehandelten Acts, will so gar nicht in die Indie-Rock-Klischees passen, die man sonst mit dem Geburtsort des Grunge verbindet. Stattdessen kriegt man auf „Say What You Mean“, dem dritten Album der Band, schwergewichtigen Soul um die Ohren gehauen. Den Namen Maktub („Es steht geschrieben“) verdankt die Band einem Ausdruck aus dem Bestseller „Der Alchimist“. „Seattle ist einer der besten Orte auf der Welt, um eine Musiker zu werden“, behauptet Watts, „denn dort gibt es keine profitable Musikindustrie, die einem mit ihren Angeboten ständig beeinflußt. Hier machst du ungestört dein eigenes Ding und wartest einfach ab, was dabei herauskommt.“ Bei Maktub treffen Led Zeppelin auf Earth. Wind & Fire, Reflexionen über den arg unerfreulichen Zustand dieses Planeten auf enthemmte Liebesschnulzen, und wenn Sänger Reggie Watts loslegt, glaubt man, mal die Stimme Marvin Gayes, mal die Al Greens, mal die Chris Cornells zu erkennen. „Wir mögen Sade genauso wie Soundgarden„, sagt Reggie, „und weil wir die meisten Songs zusammen schreiben, hat sich diese Platte zu einem seltsamen Bastard aus Soul und Rock entwickelt.“ Und während die Band auf ihrem erstem Album „Subtle Ways“{1999) noch ziemlich wild herumexperimentiert hat. glaubt Reggie. dass seine Band inzwischen auch beim Songwriting sehr große Fortschritte gemacht hat: „Es ist darum recht schwierig zu sagen, wie es mit uns weitergehen wird. Es könnte sein, daß wir beim nächsten Album wieder einen Gang zurückschalten, vielleicht versuchen wir uns aber auch an elektronischer Musik.“