„Maestro“: Jüdische Organisation verteidigt Bradley Cooper und seine Nasenprothese
Bradley Coopers Darstellung des jüdischen Komponisten Leonard Bernstein sorgte für Kritik. Die Anti-Defamation League steht ihm nun bei.
Schauspieler und Regisseur Bradley Cooper sorgte in den USA für Aufregung in der jüdischen Gemeinde. Seine Darstellung des jüdischen Komponisten Leonard Bernstein in „Maestro“, für die er eine Nasenprothese trug, wurde als antisemitisch aufgefasst. Nun aber hat sich die Organisation Anti-Defamation League für Cooper ausgesprochen.
Anti-Defamation League: „Bradley Cooper und ‚Maestro‘ sind nicht antisemitisch“
Die Anti-Defamation League ist eine Menschenrechtsorganisation in den USA, die sich gegen Diskriminierung jüdischer Menschen und gegen Antisemitismus einsetzt. Die Organisation existiert bereits seit mehr als 100 Jahren und bekämpft seitdem jegliche Formen von Vorurteilen, Bigotterie und Benachteiligung. Als wichtigstes Sprachrohr jüdischer Menschen in den USA steht die ADL auf der Seite von Bradley Cooper.
Coopers kommender Streifen, das Musiker-Biopic „Maestro“, hat mit dem ersten Trailer für heftige Kritik gesorgt. In dem Film spielt Cooper den Komponisten Leonard Bernstein („West Side Story“), der jüdisch-osteuropäischer Herkunft war. Cooper bekam viel Gegenwind von jüdischen Vertreter:innen aus der Medienwelt, da er zum einen selbst nicht jüdisch ist und Bernstein mit einer Nasenprothese spielte. Viele Anhänger der Glaubensrichtung bezichtigten dies der antisemitischen und klischeehaften Darstellung.
Nun äußerte sich die ADL zu den Vorwürfen in einem Statement, das dem US-Magazin „Variety“ vorliegt. Dort heißt es: „Durch die Geschichte hinweg wurden Juden oft in antisemitischen Filmen und Propaganda als böse Karikaturen mit großen Hakennasen dargestellt. In diesem Film, der ein Biopic über den legendären Dirigenten Leonard Bernstein ist, ist dies nicht der Fall.” Auch die drei Kinder von Bernstein stehen an Coopers Seite. Laut ihnen hätte der Schauspieler schon während der Recherche seinen allergrößten Respekt gegenüber ihrem Vater gezeigt. Dieser hätte sich wohl auch nicht an der falschen Nase gestört.
„Maestro“, in dem neben Bradley Cooper auch Carey Mulligan („Promising Young Women“) zu sehen ist, erscheint am 20. Dezember auf Netflix.