MADRUGADA singen über Ärger mit Alkohol
Natürlich hat der Teufel mehr Sexappeal als Gott. Madrugada wissen um diese Dinge und inszenieren Rock’n’Roll als Mythen- und-Mysterien-Theater. Nichts an ihrer intensiven Musik ist authentisch. Alles ist leidenschaftliche Pose und kenntnisreiche Verarbeitung der Rock-Geschichte. Vielleicht vergleicht man die Band deshalb so gern mit Nick Cave, den Doors und nun auch noch mit Iggy & The Stooges.
„Grit“, das jüngste Album des Quartetts aus Norwegen, klingt deutlich weniger melancholisch als die beiden Vorgänger: „Wir wollten ein unmittelbares und intensives Album machen“, erzählt Svert Hoyem. Der Sänger von Madrugada ist ein sportlicher Gelegenheits-Abstinenzler mit großem Interesse an Henry Miller und den moralischen Gedanken des Marquis de Sade. „Das Album handelt von Ärger“, sagt er „Ärger, den man bekommt, wenn man nicht einsieht, dass Rechnungen bezahlt werden müssen und Drogen und Alkohol auch Nachteile haben.“
Hoyem und Gitarrist Robert Buras würden niemals einen Fernseher aus einem Hotelzimmer werfen: „Heute ist so etwas nur noch blöde. Auch die Geschichte, dass Iggy Pop sich auf der Bühne in Glasscherben gewälzt haben soll, ist ein Mythos. Das war ein Unfall.“
Dabei klingt die neue Platte alles andere als zurückhaltend und altersweise. „Grit“ rockt.