Madonna koffert gegen „King“ Trump

Die Queen of Pop wendet sich gegen den Größenwahn mit goldener Krone. Die Geschichte der USA steht dagegen.

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Nach dem Wahlsieg von Donald Trump im November ist nicht nur der politische Gegenspieler, die Demokratische Partei, in eine Art Schockstarre gefallen. Auch die „Pop-Opposition“ von Billie Eilish bis Neil Young scheint von dem Tempo, mit dem die Trump-Administration die Vereinigten Staaten umkrempelt, regelrecht überfahren.

Zumindest Madonna hält aufrecht dagegen.

Im Streit um die New Yorker „City-Maut“ (wie es sie auch in London oder Stockholm gibt) ledert sie gegen ein markantes Zitat von Donald Trump auf. Und erinnert dabei an die Geschichte der USA.

„Wenn das ein Witz sein soll, werde ich nicht lachen“

„Wir haben gerade einen Präsidenten, der sich selbst als unseren König bezeichnet“, schrieb die Queen of Pop in ihren Social-Kanälen. „Wenn das ein Witz sein soll, werde ich nicht lachen.“

Der Vorgang bezieht sich auf ein Post des offiziellen X-Accounts des Weißen Hauses vom Mittwoch (19. Februar). Der Titel des Beitrags zeigt ein montiertes Fantasy-Cover des „Time“-Magazins. Es wurde mit dem Namen Trump ausgestattet und der Bildzeile „Lang lebe der König“. Die Optik zeigt einen sardonisch grinsenden Präsidenten, der eine Krone auf seinem Haupt trägt. Ein Mix aus Gag und Größenwahn.

Der royale Beitrag wurde veröffentlicht, nachdem die Regierung die Behörden von New York angewiesen hatte, die jüngst eingeführte City-Maut für die inneren Bezirke wieder abzuschaffen. Das entsprechende Trump-Zitat lautete: „Die City-Maut (CONGESTION PRICING) ist tot. Manhattan, und ganz New York, ist gerettet. Long Live The King!”

Mal abgesehen von den Verkehrs-politischen Folgen wandten sich Kritiker gegen Trumps Monarchen-Fantasie, und verwiesen auf die Gründungsgeschichte der USA. Auch Madonna hatte offenbar im Geschichts-Unterricht aufgepasst.

Bereits zu Beginn von Trumps erster Präsidentschaft 2017 sprach Madonna auf dem „Women’s March on Washington“ zu über 500.000 Demonstranten

„Ich dachte, dieses Land wurde einst von Europäern gegründet, die dem Leben unter der Herrschaft eines Königs entflohen. Sie haben eine neue Welt geschaffen, die vom Volk regiert wird“, schrieb sie. „Derzeit haben wir einen Präsidenten, der sich selbst als unseren König bezeichnet. Wenn das ein Scherz sein soll, dann lache ich nicht.“

Bereits zu Beginn von Trumps erster Präsidentschaft 2017 sprach Madonna auf dem „Women’s March on Washington“ zu über 500.000 Demonstranten. Dabei zog sie voll vom Leder, inklusiver einiger Kraftausdrücke, die erstaunlicherweise unzensiert auf C-Span, CNN und MSNBC versendet wurden.

„Es ist so traurig zu sehen, wie unsere neue Regierung langsam all die Freiheiten abbaut“

„Willkommen zur Revolution der Liebe, zur Rebellion, zu unserer Weigerung als Frauen, dieses neue Zeitalter der Tyrannei zu akzeptieren, in dem nicht nur Frauen in Gefahr sind, sondern alle ausgegrenzten Menschen, in dem das einzigartige Anderssein in diesem Moment wirklich als Verbrechen angesehen werden könnte“, sagte sie den versammelten Massen. „Es brauchte diesen schrecklichen Moment der Dunkelheit, um uns wachzurütteln.“

Schon damals schrieb sie „Es ist so traurig zu sehen, wie unsere neue Regierung langsam all die Freiheiten abbaut, für die wir über die Jahre gekämpft und gewonnen haben“, Ausgestattet mit einer „Pride“-Flagge und einem Emoji mit gebrochenem Herzen.

Ihr „Don’t give up the Fight!“ von damals hat acht Jahre später wieder an drastischer Aktualität gewonnen.