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Machine Gun Kelly und „Mainstream Sellout“: Punk in Hollywood

Bling-Bling-Eskapaden und ranzige Clubbühnen: Auf dem neuen Album „Mainstream Sellout“ verteidigt Machine Gun Kelly seine Glaubwürdigkeit.

Machine Gun Kelly (MGK) redet sich in Rage. Bei der internationalen Videokonferenz zur Veröffentlichung seines sechsten Albums „Mainstream Sellout“ setzt er zu einer Art Publikumsbeschimpfung an.

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Ziel der Attacke sind jene Kritiker und Social-Media-Spötter, die ihm seinen Hollywood-Lifestyle krumm nehmen, insbesondere die Bling-Bling-Eskapaden mit Femme-Fatale-Schauspielerin Megan Fox. Jenseits der Musik wird emsig über eine baldige Hochzeit mit meterhohen Zuckertorten und fliegenden Elefanten spekuliert.

Machine Gun Kelly geht es um Glaubwürdigkeit

Böse Zungen würden „Fuck this Dude“ sagen, so MGK. Mit all dem Alarm in der Klatschpresse könnte „so einer“ wohl kaum noch Punk sein. „All diese Penner blenden meinen Weg dorthin aus. Die lange Zeit davor und all die kleinen Gigs vor 150 Leuten; auch das ist mein Weg! Der Albumtitel ‚Mainstream Sellout‘ beschreibt in zwei knappen Worten, wie diese Leute mich heute sehen. Der selbstgewählte Titel raubt ihnen die Kraft, ich nehme ihnen den Wind aus den Segeln.“

Es arbeitet in MGK. Glaubwürdigkeit bleibt das große Oberthema für ihn. Auf dem Albumcover lässt er sich mit pinken Tomaten bewerfen und will damit eine mögliche Negativ-Reaktion ironisch brechen. „Rituelle Selbstbeschimpfung“ hat man das früher einmal genannt.

Das Tracklisting dieser Platte wurde – sehr Beverly Hills mäßig – über individuell designte Hemdchen der italienischen Modefirma Dolce & Gabbana (D&G) präsentiert. Vom Auftaktsong „Born With Horns“ bis zur finalen Liebes-Hommage an Megan Fox „Twin Flame“ zog der Meister nacheinander die Schriftzug-Oberteile aus. Ein weiteres Spielchen mit dem „Mainstream Sellout“, das D&G sicherlich freundlich unterstützt hat.

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Musikalisch bleibt er mit Gästen wie Bring Me The Horizon nicht nur auf der Single „maybe“ seiner Linie treu. Die meisten der 16 Tracks sind klassische Punk-Schoten; mit viel Druck modern ausproduziert. Riff und Chorus erinnern an 1977, zum Mitgrölen auf der Pool Party 45 Jahre später. Gäste wie Lil Wayne oder Iann Dior begleiten ihn beim gelegentlichen HipHop-Crossover. Auf seiner parallel erscheinenden EP „Lockdowns Sessions“ widmet er sich diesem Faible noch einmal in konzentrierter Form.

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Die Hommage „Sid & Nancy“ wiederum erinnert an das Ende des Sex-Pistols-Pärchens und verarbeitet gleichzeitig die Liebeskriege mit seiner Megan. Es ist kaum zu vermuten, dass die Achterbahnfahrt des Lebens für MGK mit der baldigen (?) Heirat beendet ist. Das „Mainstream Sellout“-Thema dürfte ihn auf jeden Fall bis in den September verfolgen, wenn er für drei große Hallenkonzerte nach Deutschland kommt.

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