Lynyrd Skynyrd – One More From The Road
Das berühmte Doppelalbum der Southern-Rock-Arbeiter, jetzt mit etlichen interessanten Bonustraclcs Ja, die Live-Alben. Wir kennen alle ihre Nachteile, wir mögen nur die wenigsten. Dieses hier hat aber zweifellos seine Berechtigung – zumindest wird das jeder zugeben, der Lynyrd Skynyrd je auf einer Bühne gesehen hat. Die machen es selten unter drei Stunden und 35 Jams, außerdem schwitzen sie und sie haben drei Gitarristen und bombastische Background-Sängerinnen und gar keine Pyro-Effekte. Wozu auch? Das Publikum explodiert ja schon bei den ersten Takten von „Workin‘ For MCA“.
Im Fox Theater zu Atlanta wurde dieses Doppel-Live-Album aufgenommen -im Juli 1976, drei Jahre nach dem Debüt und kurz nach dem vierten Album „GimmeBackMyBullets“. Eigentlich zu früh für einen ersten Rückblick, aber wen kümmert’s? Später klang Southern Rock nie mehr so gut – vielleicht, weil einem die Konföderierten-Flaggen und Redneck-Attitüden bald auf die Nerven gingen. Bei “ One More From The Road“ darf man die Songs noch einmal ohne all die ideologischen Zweifel hören und sich freuen. Wie Ronnie Van Zant sich als „Simple Man“ anbietet, das Eifersuchtsdrama „Gimme Three Steps“ röhrt und Jimmie Rodgers‘ „T For Texas“ covert. „Sweet Home Alabama“ und „Freebird“ als krönender Abschluss – das war mal. Auf der „Deluxe Edition“ gibt es noch zehn Bonustracks, darunter Alternative-Takes der besten Songs. Danach fallt einem erst mal kein Südstaaten-Witz mehr ein. BIRGIT FUSS
Auch ab „Deluxe Edition“ erschienen: Blind Faith „same“; James Brown – „Live At The Apollo, Vol.I“; Peter Frampton -„Frampton Comes Alive“; Marvin Gaye -„What’s Going On“, „Let’s Get It On“; Rick James „Street Songs“; Bob Marley & The Wailers „Catch A Fire“, „Exodus“, „Legend“; Velvet Underground & Nico „same“; The Who „Live At Leeds“, „My Generation“ (siehe S. 94).