Wesley Schultz (The Lumineers): „Musik lässt uns mehr fühlen“
Mit ROLLING STONE spricht Wesley Schultz über seinen Weg zur Musik und die Bedeutung der neuen Lumineers-Platte.

Sucht man nach The Lumineers im Internet, spuckt einem die Suchmaschine einige karge Fakten aus: Gegründet 2005, Ursprung in Colorado und vom Genre her Indie/Alternative und Folk. Doch hinter diesen kurz gefassten Fakten steckt viel mehr, als man anfänglich zu vermuten mag.
The Lumineers ist die musikalische Vision der beiden Gründer Wesley Schultz und Jeremiah Fraites. Seit fast 20 Jahren erschaffen die beiden Seite an Seite und Song für Song eine nostalgische, verträumte und heitere Klangwelt, in der man sich verlieren kann.
Vereint mit poetischen Zeilen spiegelt sich das Gemüt und die Gedankenwelt von Schultz und Fraites unverkennbar in ihren Songs wider. So erschaffen The Lumineers ihren ganz eigenen Sound mit einer breiten Palette an Emotionen.
Auch für ihr neues Album „Automatic“, das am 14. Februar erscheint, geben die Musiker einen hüllenlosen Einblick in ihre manchmal schräge Gedankenwelt . Mit ihrem charmanten und auch gleichzeitig düsteren Humor reflektieren die 11 Songs unsere Zeit und Gesellschaft, während zwischen den Zeilen einige der persönlichsten Seiten der Musiker zum Vorschein treten.
Im Interview mit ROLLING STONE spricht Leadsänger Wesley Schultz über seinen musikalischen Werdegang, seine Gefühle als Motivation für seine Musik und auch darüber, was ihm das neue Album „Automatic“ tatsächlich bedeutet.
Seit 2005 gibt es The Lumineers offiziell und seither erschafft ihr mit eurer Musik eine nostalgische und gleichzeitig hoffnungsvolle musikalische Sphäre. Aber wie genau hat eure Reise damals begonnen? Wie wurdet ihr zu „The Lumineers“?
Wesley Schultz: Mein Vater war Psychologe. Ich habe damals mit der Musik angefangen, im Versuch, die Welt durch die Sicht der Musik zu verstehen, weil man so Dinge versteht, die man nicht wirklich erklären kann. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber ich habe festgestellt, dass Musik manchmal ein besserer Freund für mich ist, als es ein Gespräch mit einem Freund jemals sein könnte. Sie kann mich durch Dinge hindurchbringen, die ich auf normalem Wege nie verarbeiten könnte, und sie kann mich an den Rand eines Gefühls bringen, den ich mit fast nichts anderem erreichen kann.
Ich war fasziniert von der Vorstellung, dass Musik all die anderen Dinge überwinden kann, all die Panzerung, die wir uns aufgebaut haben. Sie kann einfach direkt in dein Herz eindringen. Mein Vater war auch sehr musikbegeistert. Wir hörten zum Beispiel viel The Cars, das waren einfach brillante Popwriter. Er mochte auch Leonard Cohen und sein Album „The Future“. Oder die Talking Heads, die viel mehr Humor in ihren Texten hatten. Ich würde sagen, dass viele dieser Alben mich zu The Lumineers und generell zur Musik gebracht haben, denn mein Vater hat sie auf seinen Autofahrten gespielt. Ich merkte, wie sehr er –mein Vater, mein Held – Musik liebte, und das brachte mich dazu, etwas in die Richtung machen zu wollen. In der Musik fand ich viel Mitgefühl, das hat mich wirklich fasziniert. Das hat mich dazu gebracht, zuerst Gedichte zu schreiben, dann Gitarre zu lernen und sehr bald Songs zu schreiben. Jahre später fand ich mich dann bei The Lumineers wieder.
Der Sound eurer Band ist geprägt von beschwingten Melodien, während die Texte oftmals eher düster sind. Wie habt ihr diese Art von Sound für euch entdeckt?
Kennst du diese Filme, in denen etwas wirklich Schlimmes passiert, aber es läuft fröhliche Musik? Oder nehmen wir als Beispiel die Beatles. Einige ihrer Songs – besonders die, die John schrieb – waren ziemlich subversiv. Ich glaube, ein Teil dessen, was ich gerne mache, ist es, etwas, das sich auf eine gewisse Art und Weise anfühlt, mit einer komplett anderen Bedeutung kollidieren zu lassen. Das war für mich schon immer faszinierend. Und das habe ich dann auch oft in meine Arbeit übertragen, denn die Musik, die ich am liebsten mochte, bestand aus fröhlich klingenden Melodien, gemischt mit düster klingenden Themen.
Auf eurem neuen Album habt ihr auch eine ganz neue, eine sehr persönliche Seite von euch gezeigt. Wie fühlst du dich dabei, diese Seite der Öffentlichkeit zu präsentieren?
Ich bin jemand, der Humor und Comedy liebt und ich habe das Gefühl, dass davon viel auf diesem Album zu finden ist. Eine Art Humor, wie man ihn von Talking Heads oder Warren Zevon kennt. Zum Beispiel in ‚Asshole‘, wenn ich über Leute spreche, die mich getroffen haben und dachten, ich sei ein Arschloch. Sogar meine Frau bestätigt das. Oder in ‚Same Old Song‘, wenn ich singe: ‚I don’t know what’s wrong with me, I killed the mood so naturally, the guests make me feel alone‘ („Ich weiß nicht, was mit mir los ist, ich habe die Stimmung einfach wie von selbst abgetötet, die Gäste sorgen dafür, dass ich mich allein fühle“). Ich habe einfach einen bestimmten Humor in vielen dieser Dinge. Oder in ‚Better Day‘, wo es um Pornos und Immobilien geht – das war ziemlich befreiend, auch in dem Sinne, keine Filter zu haben.
In der Vergangenheit war alles immer so gestriegelt und geordnet. Aber wenn man mehr als 20 Jahre lang Musik macht, dann lernt man irgendwann, sich selbst zu vertrauen und Dinge einfach zu sagen. Wenn Sachen einfach rauskommen, ist es vielleicht sogar besser, als wenn man sich hinsetzt und sie ganz förmlich schreibt. Das ist ein ganz neues Element für mich. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich jetzt Vater bin und mich weniger darum kümmere, was die Leute denken. Es ist schön, an diesem Punkt zu sein, und ehrlich gesagt, ist das die beste Musik, die ich je gemacht habe. Ich wünschte, ich hätte das die ganze Zeit tun können, aber ich glaube nicht, ob ich früher schon so weit war, als Mensch.
Es scheint eine Art kreativer Prozess zu sein, bis man an diesen Punkt kommt, an dem man in der Lage ist, sich durch die Musik auf diese Weise auszudrücken …
Ja! Ich habe das Gefühl, es ist, wie wenn man ein paar Drinks intus hat und die Hemmungen verliert und man Dinge sagt, die man schon immer gefühlt hat. Stell dir vor, du könntest dein Leben einfach so leben. Das wäre doch schön, oder? Künstlerisch fühlt es sich so an, als wäre ich angeheitert gewesen, als ich das hier schrieb: Es war schön, nicht das Bedürfnis zu haben, es perfekt zu machen.
Wie kam es zu diesem Wandel in der Herangehensweise an die Musik?
Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich wüsste es. Ich denke, es war einfach das Timing. Ich habe das Album zu einem Zeitpunkt in meinem Leben gemacht, an dem ich das Gefühl hatte, dass ich eine Platte machen kann, ohne sechs Monate daran schreiben zu müssen. Wir, Jeremiah und ich, waren uns sicher, dass wir das schaffen können. Da war ein gewisses Maß an Selbstvertrauen dabei. Unsere ersten beiden Alben kamen dicht hintereinander, und … ich weiß nicht, wie ich es richtig sagen soll … sagen wir einfach, sie hatten ein paar große Hits wie ‚Ophelia‘ und ‚Ho Hey!‘ und einige andere Songs. Die dritte Platte war dann sehr persönlich. Sie handelte von der Sucht meiner Schwiegermutter und ihrem Kampf gegen den Alkoholismus. Ich denke, das war ein guter, befreiender Akt – etwas zu machen, das nicht für irgendjemanden in unserem Team gedacht war, egal ob es ein Labelpartner war oder Jer (Jeremiah) und ich oder wer auch immer.
Um uns mit einem Album wohlzufühlen, brauchen wir keinen großen Hit oder Ähnliches. Es muss einfach nur gut ankommen. Anfangs war die Resonanz zwar verhalten, aber jetzt, ein oder zwei Jahre später, gehören diese Songs zu den stärksten Momenten in unseren Liveshows. Manchmal muss man genau solche Alben machen, um das zu erreichen. Ich glaube, sie waren wie Sprungbretter, um mehr in etwas hineinzuwachsen, von dem ich glaube, dass es am Ende des Tages viel bedeutungsvoller war. Wir waren viel spontaner, es kam viel mehr aus dem Bewusstsein heraus. Es war nicht so gefiltert und versuchte nicht, etwas zu sein, was es nicht war.
Das klingt nach einer aufregenden musikalischen Reise.
Ja, wie ich schon sagte: Ich wünschte, ich hätte das vom ersten Album an machen können. Aber ich bin auch froh, dass die Leute mochten, was wir früher gemacht haben, als wir jedes Detail noch durchdacht haben. Trotzdem finde ich das jetzt viel spannender. Alleine weil so bei den Auftritten die Gefahr viel größer ist. Warst du jemals bei einer Show, bei der ein technisches Problem auftrat? Dann sieht man, wie die Band ins Schwitzen gerät, und man bekommt etwas ganz anderes von den Musikern mit, weil sie nicht so recht wissen, was passieren wird. Und das ist in etwa so, wie wir unser ganzes letztes Album gemacht haben.
Was erwartest du von deinen Fans, wie sie auf „Automatic“ reagieren?
Ich weiß es nicht, darüber denke ich nicht wirklich nach. Ich weiß nur, wie ich mich damit fühle. Und ich habe das Gefühl, dass es das Beste ist, an dem ich je mitgewirkt habe. Ich habe Jer gesagt, wenn wir jetzt bei einem Feuer oder einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen würden, wäre es für mich in Ordnung, wenn dies die letzte Platte wäre, die wir gemacht hätten. Wir wollten uns von unserer besten Seite zeigen, unser stärkstes Werk herausbringen. Es ist seltsam, das zu sagen, aber Jer und ich machen seit 20 Jahren zusammen Musik. Es ist aber auch seltsam zu sagen, dass wir bei dieser Platte mehr Spaß hatten als bei allen vorherigen. Es war ein ganz besonderer Punkt, an dem man sich fragte, ob wir noch immer dieses Feuer, diese Aufregung und Verbundenheit haben werden. Und das Resultat war wirklich beruhigend. Ich glaube, das ist der Grund, warum Jer und ich nach 20 Jahren immer noch zusammen in einer Band sind. Es ist so, weil wir es einfach lieben, Musik zu schreiben, Musik zu machen. Es hat etwas Beruhigendes, dass wir bei dem Album nichts aufgesetzt haben; es war einfach natürlich, wir waren so begeistert von dieser Musik.
Es gibt einen Grund, warum bestimmte Bands über lange Zeit zusammenbleiben. Es ist, weil sie die Sache, die sie tun, wirklich lieben. Es geht nicht darum, erfolgreich zu sein oder viel Geld zu verdienen. Es gibt etwas Größeres, das sie dazu bringt, lange dabei zu bleiben und besessen an etwas zu arbeiten. Für mich ist es ein rechtschaffener Grund, weil man die Sache liebt. Ich will nicht sagen, dass das überraschend ist, aber ich möchte das nicht als selbstverständlich ansehen. Man kann eine Zeit lang etwas tun, und dann ändern sich die Interessen dramatisch oder man wird beispielsweise Eltern … Für uns war es einfach ein so verrücktes Hochgefühl, dass ich mich auf mehr freue.
Gibt es bestimmte Botschaften auf eurem neuen Album, bei denen es dir wichtig ist, sie dem Publikum zu vermitteln?
Es liegt zwar an der Person, die zuhört, aber was mir persönlich beim Schreiben dieser Platte mit Jer auffiel – vielleicht liegt es daran, dass ich Kinder habe und sehe, was auf sie zukommt – ist dieses Element der modernen Gesellschaftskultur. Wir sind so abgeklärt, so aktiv gefühllos. Ob es nun das Telefon ist, Koffein, Alkohol oder die sozialen Medien … wir überladen unser System ständig mit allem. Und die Ironie ist, dass das alles ein Versuch ist, weniger zu fühlen. Ich denke, dass Musik auf eine seltsame Art und Weise das Gegenmittel dazu ist. Musik lässt uns fühlen, auch wenn wir nicht fühlen wollen.
Es war wirklich interessant zu sehen, wie viele Leute nach dem Ende der Pandemie wieder zu Konzerten strömten. Wir brauchen das. So bringen wir uns wieder mit uns selbst in Kontakt. Wir wollen, ohne es zu merken, etwas fühlen, obwohl wir so viele Dinge in unserer Macht tun, um zu vergessen. Ein großer Teil des Albums ist eine Erkundung dessen, wie das aussieht und wie viel freien Willen wir dabei tatsächlich haben. Allein der Titel „Automatic“ zeigt, wie berechenbar wir sind, durch KI, Unternehmen, Algorithmen – wie wenig Mitspracherecht wir teilweise in unserem eigenen Leben haben. Das Album hat nicht wirklich eine Antwort darauf, aber es beschäftigt sich eben mit solchen Dingen.
Ist das Album von bestimmten Ereignissen oder Erfahrungen in deinem Leben inspiriert?
Das Thema, das mir beim Schreiben vieler Texte in den Sinn kam, war die Idee, dass man jemanden liebt – ob es nun mein Sohn, meine Tochter, meine Frau oder Jer ist: Es gibt immer zwei Seiten. Auf der einen Seite liebt man das Gefühl, dass man eine Person liebt und braucht. Auf der anderen Seite will man sich unabhängig fühlen, man will sich stark fühlen, wie eine Insel. Aber niemand ist eine Insel. Es gibt diesen seltsamen Zwiespalt, wenn man jemanden wirklich so sehr liebt. Irgendwie hasst man es, dass man ihn so sehr liebt, weil es viel bequemer wäre, einfach niemanden zu brauchen.
Aus musikalischer Sicht hatte die Produktion des Albums viel mehr mit gemeinsamen Aufnahmen zu tun, mit gemeinsamen Takes. Alle Künstler:innen aus den späten Siebzigern haben ihre Musik zusammen in einem Raum aufgenommen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Aufnehmen aber immer weiter vom gemeinsamen Tun entfernt. Man ist nur noch in seinen eigenen kleinen Silos und nimmt getrennt voneinander auf, manchmal nimmt man nicht einmal zur gleichen Zeit auf. Diesmal haben wir einfach versucht, das, was wir live machen, mit dem zu verbinden, was wir machen, wenn wir eine Demo aufnehmen. Nach all der gemeinsamen Zeit gibt es da eine gewisse Chemie und das macht die Musik wirklich besser.
Ich habe gelesen, dass ihr im Aufnahmestudio alle in einem Raum gespielt habt und dass ihr sowohl altes als auch modernes Equipment zur Verfügung hattet … meine Frage ist deswegen: Wie waren eure Erfahrungen bei der Aufnahme dieses Albums?
Es ist ähnlich wie bei Filmregisseur:innen: Einige von ihnen drehen gerne auf echtem Film, weil es dem Ganzen eine ganz andere Qualität gibt. Bei uns war es ähnlich. Wir haben also immer versucht, zum Beispiel ältere Mikrofone zu verwenden. Ich habe auch ganz besondere Gitarren benutzt. Gitarren, die die Beatles und die Stones oft in den Händen haben. Eine alte Hummingbird und eine Gibson, die ein weißes Schlagbrett am oberen und unteren Ende der Gitarre hat. Die Idee war, dass man ein Live-Tape zusammen macht. Der positive Aspekt dabei ist, dass man all diese Artefakte hat, die man nicht entfernen kann. Wenn du einen Tontechniker fragst, wird er das vielleicht nicht mögen. Aber ich mag das. Moderne Musik ist oft so poliert, dass es sich nicht wirklich echt anfühlt.
Ich denke, Filme sind ein guter Weg, um das zu verstehen. Wenn es in einem Film einen wirklich langen Einzeltake gibt, hat man dieses neue Element der Glaubwürdigkeit und der Verbindung damit erzeugt. Zuschauer denken sich dann: Sieh mal, man hat nicht weggeschnitten, wie Leonardo DiCaprio sich die Hand am Glas geschnitten hat, sie filmen einfach weiter. Auch wenn wir es nicht sofort erkennen, versteht unser Unterbewusstsein, dass der Rahmen nicht gebrochen ist und sie die Aufnahme beibehalten und die Schauspieler:innen einfach miteinander agieren. Ich glaube, da ist etwas dran. Und so hat auch dieses Album einen echt gespielten Charakter, weil es eben echt gespielt wurde. Sowas wird oft vergessen, aber das Publikum verzeiht Fehler und Unvollkommenheiten, weil es einfach etwas Echtes will. Also versuchen wir, ihnen das zu geben.
Manche Alben haben eine Art Storyline an sich, welche den/die Hörer:in durch die Tracks führt … Wie ist das bei „Automatic“?
Wir haben die Songs in eine ganz bestimmte Reihenfolge gebracht und diese Reihenfolge aber tausendmal geändert, bis wir die richtige Kombination gefunden haben. Jetzt nimmt es dich mit auf eine Reise. Aber das ist eigentlich bei jeder Platte so, das ist einfach die Essenz davon. Und wie alle unsere Alben davor endet auch dieses mit einer ziemlich großen Note. Der letzte Song heißt „So Long“ und ist einfach einer unserer Lieblingssongs, den wir aufgenommen und live gespielt haben. Er macht einfach so viel Spaß. Für mich klingt er wie ein Song von Neil Young.
Ihr seid das erste Mal als Co-Produzenten auf dem Album aufgeführt – wie fühlt es sich an, diesen Meilenstein zu erreichen?
Wir haben diesen Titel immer weitergegeben. Vielleicht ist es zwar das erste Mal, dass ich nach diesem Titel frage, aber ich habe schon andere Platten produziert, also weiß ich, was das bedeutet. Für mich war es so, dass ich jetzt weiß, was dieser Titel bedeutet und wie ich das bei unseren anderen Alben gemacht habe. Ich glaube, wir wollten einfach Anerkennung für etwas, das wir schon immer gemacht haben. Wir haben sieben Jahre lang zu Hause aufgenommen, so dass wir gezwungen waren, alles selbst zu machen: vom Ingenieur bis zum Produzenten, einfach alles.
Gibt es einen bestimmten Song auf dem Album, der eine besondere Bedeutung für dich hat, und wenn ja, warum?
Ich würde sagen, es gibt einige, aber der Song „Automatic“ ist wie eine Ballade, und für mich hat er einfach eine sehr ruhige Qualität. Wir haben ein paar Leute von unserem Label und unserer Booking-Agentur eingeflogen und ihn ihnen vorgespielt. Die Leute im Raum haben ihn gehört und geweint. Ich weiß, das hört sich komisch an, das ich mich darüber freue, aber es war wie eine Bestätigung: Was auch immer es mit uns macht, macht es auch mit anderen. Ich glaube, es gibt eine Hauptlinie der Emotionen, dass der richtige Text mit der richtigen Melodie und dem richtigen Zeitpunkt diese Art von Gefühlen einfach freisetzen kann.
Der Song hat diese universellen Phrasen wie „oh lover is it ever gonna be enough“ und dann heißt es einfach „Automatic“. Wenn du diese Worte nur auf Papier lesen würdest, würde es wahrscheinlich, obwohl eigentlich ziemlich sicher, nichts mit dir machen. Für mich ist das das wirklich Seltsame und irgendwie Mystische an der Musik. Sie macht einfach etwas mit dir. Und dieser Song berührt mich einfach sehr. Ich weiß nicht einmal genau, warum, aber er tut es einfach. Das ist eines meiner Lieblingsdinge an diesem Album, aber auch an der Musik im Allgemeinen.