Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Lucinda Williams – „Sweet Old World“
Alle Wut und aller Sarkasmus sind verbannt aus diesem spätsommerlichen Schwanengesang von Lucinda Williams.
Wenn „Sweet Old World“ einen Makel hat, dann, dass es zwischen die kanonisierten Meisterwerke „Lucinda Williams“ (1988) und „Car Wheels On A Gravel Road“ (1998) fällt.
An der Qualität der Songs kann es jedenfalls nicht liegen, dass dieses Album bei vielen Fans und Kritikern einen geringeren Stellenwert hat als andere Williams-Werke.
Gedanken über zerbrochene Liebe und die Vergänglichkeit vertrauter Gefühl
Womöglich fehlt manchen der scharfzüngige Ton, das gallige Liebeslied. Das ersetzt die Americana-Erbin hier durch empathische Betrachtungen über den Tod von Bekannten und Freunden, über die Einsamkeit in der Menge und die laute Stille in Hinterzimmern, über zerbrochene Liebe und die Vergänglichkeit vertrauter Gefühle.
Alle Wut, aller Sarkasmus sind verbannt aus diesem spätsommerlichen Schwanengesang. „Something About What Happens When We Talk“, „He Never Got Enough Love“, „Pineola“ und „Sidewalks Of The City“ wirken wie schwermütige Seufzer aus der Feder von Carson McCullers oder Raymond Chandler.
Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten
Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.
Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.
- Teil 43: The Style Council – „Confessions Of A Pop Group“
- Teil 42: Garland Jeffreys – „14 Steps To Harlem“
- Teil 41: John Cale – „Artificial Intelligence“
- Teil 40: Joan Armatrading – „To The Limit“
- Teil 39: Randy Newman – „Trouble In Paradise“
- Teil 38: Television – „Adventure“
- Teil 37: Frank Sinatra – „Cycles“
- Teil 36: Crowded House – „Together Alone“
- Teil 35: The Clash – „Sandinista!“
- Teil 34: Sly & The Family Stone – „Small Talk“
- Teil 33: J.J. Cale – „Number 10“
- Teil 32: Lou Reed – „The Raven“
- Teil 31: Swans – „The Burning World“
- Teil 30: Element Of Crime – „Psycho“
- Teil 29: New Order – „Movement“
- Teil 28: Pavement – „Terror Twilight“
- Teil 27: Van Morrison – „Inarticulate Speech…“
- Teil 26: The Band – „Northern Lights – Southern Cross“
- Teil 25: Kate Bush – „50 Words For Snow“
- Teil 24: Paul Simon – „You’re The One“
- Teil 23: Joni Mitchell – „Don Juan’s Reckless Daughter“
- Teil 22: Beach Boys – „Friends“
- Teil 21: Blumfeld – „Verbotene Früchte“
- Teil 20: David Bowie – „Lodger“
- Teil 19: Crosby, Stills & Nash– „CSN“
- Teil 18: Don Henley – „Building The Perfect Beast“
- Teil 17: Sonic Youth – „NYC Ghosts & Flowers“
- Teil 16: Roxy Music – „Siren“
- Teil 15: Bee Gees – „Bee Gees 1st“
- Teil 14: R.E.M. – „Around The Sun“
- Teil 13: Prince – „Batman“
- Teil 12: Bob Dylan – „Planet Waves“
- Teil 11: Jethro Tull – „This Was“
- Teil 10: Oasis – „Heathen Chemistry“
- Teil 9: Pearl Jam – „No Code“
- Teil 8: Genesis – „Abacab“
- Teil 7: Pink Floyd – „The Final Cut“
- Teil 6: The Cure – „The Top“
- Teil 5: Queen – „Hot Space“
- Teil 4: The Beatles – „With The Beatles“
- Teil 3: Led Zeppelin – „Presence“
- Teil 2: Bruce Springsteen – „Tunnel Of Love“
- Teil 1: U2 – „How To Dismantle An Atomic Bomb“