Lost Highwy
ab 10. April im Kino
Das Kino ist ein magischer Ort und David Lynch sein Zeremoniemeister. Seit seinem sensationellen Debüt „Eraserhead“ sucht er nach dem irrationalen Zauberreich zwischen Traum und Alptraum. Seine Affinität zur deutschen Romantik war schon immer augenfällig. Und in „Lost Highway“ sind die Topoi – der personifizierte Tod, das Doppelgängermotiv – unübersehbar. Nach jahrelanger Durststrecke hat Lynch sich aufsein Meisterwerk „Blue Velvet“ besonnen, für viele der beste Film der 80er Jahre, und dessen Themen und Bilder neu arrangiert.
Ich garantiere: Auch nach mehrmaligem Sehen wird es niemandem gelingen, alle Geheimnisse von „Lost Highway“ entschlüsseln. David Bowies „I’m Deranged“ rahmt eine bizarre Handlung fern jeder Kausalität ein. Fred Madison (Bill Pullman) leidet unter Wahnvorstellungen und wird wegen des bestialischen Mordes an seiner Ehefrau Renee (Patricia Arquette) verurteilt Aber am nächsten Tag sitzt statt seiner der junge Pete (Balthasar Getty) in der Zelle. Nach seiner Entlassung verliebt sich Pete in eine blonde Gangsterbraut, einem Ebenbild Renees, die ihn zu einem Raubmord anstachelt, von Lynch mit einer bizarren Komik und surrealen Bildern inszeniert. Und immer wieder kreuzt der „Mystery Man“ (Robert Blake) alias „der Tod“ die Spur der beiden Männer. Am Schluß rast der reinkarnierte Fred den lost highway entlang – und David Bowie singt dazu „1’m Deranged“. Nicht nur er. Der Film des Jahres. Und ein Wunder!