„Live Killers“ von Queen: Könnte so geil sein…
Lange Zeit war „Live Killers“ die einzige Live-Platte von Queen aus den 70er Jahren. Das Album schwankt zwischen genial und gruselig.
Ein wenig scheiden sich an der ersten Live-Compilation Queens die Geister. Ein Doppelalbum mit Songs, die während der European Jazz Tour eingespielt wurden.
Wo all die Tracks aufgenommen wurden, scheint unklar – das meiste wurde wohl bei einem Gig in Frankfurt mitgenommen, zueilen wurden sogar Gesang und Instrumentenklang von verschiedenen Gigs zusammengequirlt.
Der 12-Minuten-Furor von „Brighton Rock“ (mit Gitarren- und Schlagzeug-Solo) lässt aber keine Fragen offen. „We Will Rock You“ in der Fast Version ist atemberaubend, live besser als die klassische Studioversion auf „News Of The World“. Preziosen wie „Dreamer’s Ball“, „Spread Your Wings“ und eine Granatenvariante von „Tie Your Mother Down“ gibt es nur hier, auf der einzigen Live-Platte, die das pompöse, gewiss auch größenwahnsinnige Frühwerk der Band vollständig zusammenfasst, bevor „Another One Bites The Dust“ den nächsten Pfad einschlug.
Gewöhnungsbedürftiger Sound
Traurig ist der Soundmix dennoch, auch das Remaster reißt es nicht heraus. Im Studio wurde ordentlich nachgebessert (man hört es zum Beispiel bei „Keep Yourself Alive“). Es bleibt der Eindruck, dass manches besser und anderes schlechter klingt. Befreit von all dem Schnickschnack der Studioaufnahmen bleibt aber dennoch ein lebhafter Eindruck, wie perfekt der Queen-Sound Ende der 70er funktionierte. Und wie einsilbig Freddie Mercury das Publikum mit Wortbeiträgen „verwöhnte“.
Dafür singen die Fans hörbar bei fast allen Stücken mit. Einmal fordern sie überraschend den „Jazz“-Opener „Mustapha“. Dem konnte die Band aber letztlich nicht nachkommen. Nicht genug geübt.