„Liebe gewinnt“: Helene Fischer bricht für #wirsindmehr ihr politisches Schweigen
Die Sängerin sprach sich vor und während ihres Berliner Konzerts gegen Fremdenfeindlichkeit aus. Das Statement war für die Verhältnisse des Schlagerstars sogar recht konkret.
Helene Fischer ist sicherlich nicht bekannt für ihre politischen Aussagen – meist äußert die bekannteste Sängerin Deutschlands sich gar nicht zu relevanten Debatten, oder aber sehr spät und recht vage. So kommentierte die Schlagerinterpretin die Echo-Debatte erst nach vielen anderen Künstlerstimmen.
Im Falle der Demonstrationen in Chemnitz war die Künstlerin für ihre Verhältnisse sogar schnell: Knapp eine Woche nach den ausländerfeindlichen Vorfällen und kurz nach der #wirsindmehr-Gratiskonzertdemo in der ostdeutschen Stadt äußerte sich die 34-Jährige über ihre sozialen Medien: „Wir können und dürfen nicht ausblenden, was zur Zeit in unserem Land passiert, doch wir können zum Glück auch sehen wie groß der Zusammenhalt gleichzeitig ist – das sollte uns stolz machen.“, schrieb Fischer auf Facebook.Die Sängerin berief sich dabei darauf, „Musik als Zeichen der Verbundenheit“ zu nutzen. Dazu nutze sie im Post zu ihren fünf aufeinanderfolgenden Berliner Konzerten den Hashtag #wirsindmehr und fügte #wirbrechendasschweigen und #schreiteslaut hinzu.
https://www.facebook.com/helenefischer.official/photos/a.223675977699680/2006441896089737/?type=3&theater
„Ich freue mich darauf, heute mit euch dieses Zeichen zu setzen!“
Fischer ging sogar einen Schritt weiter – bei ihrem ersten Berliner Konzert eröffnete die Sängerin ein Lied mit einer deutlichen Ansprache: „Ich verfolge natürlich auch die Medien und weiß, was in letzter Zeit los. Ich äußere mich nicht oft politisch, ich gebe nie politische Statements ab, denn meine Sprache ist die Musik. Heute Abend will ich mit euch ein Zeichen setzen. Erhebt gemeinsam mit mir die Stimmen gegen Gewalt, gegen Fremdenfeindlichkeit!“
Der Schlagerstar wurde schon öfter dafür kritisiert, dass sie keine Statements zu gesellschaftlich relevanten Debatten abgibt. Zuletzt wendete sich Internet-Aktivistin Barbara an die 34-Jährige mit der Bitte, baldmöglichst ein Konzert in Chemnitz zu spielen. „Die Verteidigung der freien und offenen Gesellschaft braucht ganz dringend die breite Mitte der Bevölkerung und Sie könnten diese sooo gut erreichen“, schrieb die Künstlerin in einem offenen Brief.
https://www.facebook.com/ichwillanonymbleiben/posts/2113176878714657?__tn__=-R
Nach der Äußerung der Schlagersängerin bedankte sich die Street-Art-Künstlerin und schlug vor, in Chemnitz ein „Schlagerfest gegen Rassismus“ zu organisieren. Ob das in der Form passiert, ist nicht klar – seitens Kraftklub ist jedoch bestätigt, dass es mehr Gratiskonzerte gegen rechts in Chemnitz geben wird.