Leserbriefe

Der Jubilar

Dylan, war ja klar, 70. Geburtstag, gleich Titel, muss natürlich sein, logisch. Aber die Geschichten sind mal was anderes, ich habe sie gern gelesen, da stand nicht nur das Übliche drin. Dass Tom Buhrow Dylan so liebt, hätte ich nicht gedacht, eine schöne Überraschung.

Aber diese ellenlange Kill-Team-Geschichte hätte eher in eine Politikzeitung gepasst als in den Stone. Bei so vielen tollen Geschichten allerdings nicht so schlimm. Andreas Staab

Happy Birthday, „Bobo“

„Kennt Bobo uns?“ Diese Frage meiner damals dreijährigen Tochter ist in den Dylan-Zirkeln meiner näheren Umgebung legendär. Mit „Bobo“ war natürlich Bob Dylan gemeint, und angesichts der Intensität, mit der Dylan an unserem täglichen Leben teilnahm, war die Frage nur zwangsläufig.

Regalwände voller Platten, CDs, Videos und Bücher. Im Keller Kisten mit Hunderten von Live-Aufnahmen, Fanzines, unzählige Magazine, das Poster von „The Times, They Are A-Changin'“ für Jahre als Begrüßung an der Küchentür, und Urlaubsreisen wurden natürlich nach Dylan-Tourneen ausgerichtet.

Mit vier habe ich sie dann zu ihrem ersten „Bobo“-Konzert mitgenommen. Nach der ersten halben Stunde war sie etwas gelangweilt, verlangte nach einem Toilettenbesuch und schaffte etwas, was noch niemand vorher zustande gebracht hatte: Ich gab meinen Platz in der zweiten Reihe freiwillig auf!

Später kam, was kommen musste: Zusammen mit ihrem jüngeren Bruder rief sie zur Rebellion gegen den alten Bob auf: „Papa, leg‘ was auf … nur nicht Bob Dylan!“, hieß es jahrelang.

Heute, mit 19, findet sie den Dylan der 60er- und 70er-Jahre ganz okay, hält aber meiner Frau, mir und auch ihrem jüngeren Bruder vor, wir würden uns den heutigen Dylan schönreden.

Happy Birthday, „Bobo“! Und danke für alles! Erhard Grundl

Damenunterwäsche

Besonders gefallen haben mir die Gedanken von Tom Buhrow, der mir mit wenigen Worten mehr über Dylan sagt, als es andere in ganzen Büchern getan haben.

Auch was ich da über Dylans Mitwirkung in einem Werbespot für Damenunterwäsche lesen durfte, hat mich sehr amüsiert. Wer sich über so was aufregt, ist nach meinem Empfinden nicht ganz bei Trost! Da glaube ich sofort, dass Dylan so was auch deshalb macht, um all die Leute, die ihn dafür verurteilen, möglichst schnell loszuwerden. Frank Lindemann

House of Blues

Danke für den Artikel über Hugh Laurie. Wahnsinn, endlich ein Interview, wo es nicht nur um „Dr. House“ geht (meine Lieblingsserie, aber über die ist inzwischen so gut wie alles gesagt), sondern um den Mann an sich und um seine Musik.

Ich hatte gehofft, dass so ein Multitalent viel zu erzählen hat, wenn man ihn nur lässt. Da können viele eurer Kollegen noch etwas lernen, die haben ihn bloß mit blöden Popfragen beläs- tigt. Also danke und macht weiter so. Let them talk! Florian Hamann

All That Jazz

Bitte mehr Jazz-Rezensionen, die ihr absolut in die Ecke gedrängt habt, vielleicht statt der vielen umfangreichen „Replays“ …

Im Moment steigert ihr euch aber von Heft zu Heft, nach Jim Jarmusch nun ein weiteres tolles Special zu dem Meisterregisseur Woody Allen, dazu Michel Houellebecq, Bill Callahan und eine erstaunliche CD-Beilage – weiter so. Nur der singende Dr. House war überflüssig, dafür bitte einfach mal eine neue Jazz-Band vorstellen. Daniel Schöning

Killer Queen

Dass Queen bei euch von jeher sach- und humorfrei abgehandelt werden, ist Redaktionslinie – geschenkt. Wer bei euch mittun möchte, dem muss derlei Stilvielfalt übel aufstoßen, und das ginge ja auch in Ordnung, wenn’s gut geschrieben wäre.

Was Franz Schöler aber für einen grammatikalischen und semantischen Rotz hingeschludert hat, ist nicht mal mehr unterhaltend.

Michael Scholz

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