Leonard Cohen im Gespräch mit Jarvis Cocker von Pulp
Am 27. Januar erscheint Leonard Cohens zwölftes Studioalbum "Old Ideas". Im Gespräch mit Jarvis Cocker plauderte Cohen über seine nun noch tiefere Stimme, das Songwriting als solches und Notizbücher.
Eine Woche bleibt noch bis zum 27. Januar, dem Tag an dem Leonard Cohens zwölftes Studioalbum „Old Ideas“ erscheint, die erste Veröffentlichung seit dem 2004 erschienenen „Dear Heather“. Im May Fair Hotel in London hat sich Leonard Cohen im Rahmen eines Podiumgespräches vor geladenen Gästen mit Pulp-Frontmann Jarvis Cocker unterhalten und ein wenig über das neue Werk und sein Schaffen im Allgemeinen geplaudert.
Im Gespräch erzählte er Cocker, dass das Songwriting ihm noch nie leicht fiel. „Ich hatte nie eine Strategie, ich hab mich immer so gefühlt, als würde ich am Boden eines Fasses kratzen, im Versuch dort einen Song zusammenzukriegen. Ich hab nie das große Buffet vor mir stehen sehen, das eine Vielzahl von Möglichkeiten zulässt.“ So hätte er auch nie zu den Leuten gezählt, die „mit dem Gefühl arbeiten, dass da ein riesiger Überschuss an Ideen wäre“, „ich wäre unglaublich gerne einer von ihnen, aber ich bin es nicht“.
Weiter ging es um Cohens Stimme, die – wenn es denn möglich ist – nach Cockers Eindruck noch tiefer geworden ist, als noch beim letzten Album. „Ja, das passiert, wenn du mit dem Rauchen aufhörst, gegenteilig der allgemeinen Annahme. Ich dachte erst, meine Stimme würde sich zu einem Sopran steigern, aber es ging nicht in die Richtung.“ Doch der Bruch mit dem Raucherdasein wird auch nicht auf immer sein, so ergänzte der 77-jährige Cohen, „ich werde mit dem Rauchen wieder anfangen, wenn ich 80 bin. Ich ersehne diesen Moment.“
Auch wenn die Aufnahmen zu „Old Ideas“ erst im vergangenen Januar begannen, waren so manche Ideen für das Album schon deutlich älter. Auf die Frage wie alt antwortete Cohen „in etwa 2614 Jahre alt. Manche ein bisschen älter, manche jünger.“
Um Ideen, ob alt oder jung, zu behalten, bedient sich Cohen seit jeher klassischen Notizbüchern. „Ohne Angst sie zu verlieren?“, fragte Cocker. „Ich lebe tatsächlich in großer Angst ein Notizbuch zu verlieren. Ich habe bereits eine Menge von ihnen verloren, und es waren wirklich ein paar Meisterstücke dabei.“
Ein paar weitere, nicht verlorene Meisterstücke gibt es dann hoffentlich auf „Old Ideas“ am 27. Januar.
Leonard Cohen – „Darkness“: