Für Lee Child war Tom Cruise eine Fehlbesetzung als Jack Reacher
Der Erfolgsautor hätte lieber gerne einen anderen Schauspieler für die Verfilmungen seiner Bücher über Jack Reacher gehabt.

Tom Cruise – eine Fehlbesetzung? Das hat der Hollywood-Star bestimmt seit „Rock of Ages“ nicht mehr hören müssen. Doch nun rückt Bestseller-Autor Lee Child mit seiner Sichtweise auf die zwei „Jack Reacher“-Filme heraus, in denen Cruise als halsbrecherischer Ex-Militärpolizist der US-Armee zu sehen ist.
Zweimal spielte der 62-Jährige Jack Reacher, aber laut dem Schöpfer der actiongeladenen Buchvorlage war Cruise eigentlich viel zu schmächtig für die Rolle. In einem Interview mit „Metro“ bewarb der Schriftsteller eigentlich die dritte Staffel der Amazon-Prime-Video-Serie, ging dann aber auch auf Cruise ein.
„In einem der Tom-Cruise-Filme gibt es eine Stelle, an der der Detektiv ins Motel geht und sagt: ‚Ich suche einen Kerl, der jemanden mit einem Schlag töten kann‘, und sie zeigen auf Tom Cruise, was eigentlich nicht sehr plausibel ist“, sagte er.
Child verglich ihn mit Alan Ritchson, der die Figur in „Reacher“ spielt: „Endlich haben wir die Körperlichkeit auf eine Weise eingebaut, die wirklich zur Figur passt. (…) Er trägt die ganze Sache. Es muss einfach stimmen. Und vor allem nach der Enttäuschung mit Cruise dachte ich: ‚Das ist jetzt ganz entscheidend. Wir können uns keine zwei Fehler leisten. Es war absolut wichtig und Alan war perfekt.“

Tom Cruise fehlten einfach die Muskeln für Jack Reacher
Zur Einordnung: Lee Child beschreibt Jack Reacher als eine imposante Erscheinung, sowohl körperlich als auch charakterlich. 1,96 Meter groß, etwa 110 kg schwer, extrem muskulös, fast schon wie ein Schwergewichtsboxer oder ein Football-Spieler. Seine Hände werden als groß wie Schaufeln bezeichnet. In den Büchern redet er wenig, nutzt dafür oft seine imposante Körperkraft, um Probleme zu lösen.
Führt man sich all das vor Augen, ist nachvollziehbar, warum Lee Child mit Tom Cruise als Reacher-Besetzung haderte, obwohl nicht zuletzt er mit den „Mission Impossible“-Filmen eine starke Bewerbungsmappe für den Dreh der beiden Filme mitbrachte. Während „Jack Reacher“ (2012) zwar bereits die Kritiker enttäuschte, gab es wenigstens noch ein solides Einspielergebnis. Bei „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (2016) stimmte auch der Kassenerfolg nicht mehr. Von den vielen Verrissen gar nicht erst zu reden.
Lee Child will auch nicht falsch verstanden werden. Für ihn sei die Zusammenarbeit mit Cruise ein „Vergnügen und ein Privileg“ gewesen, und er fügte hinzu: „Ich liebe Tom. Er ist ein super Typ, ein kluger Mensch, und wir waren damals gute Freunde. Wir haben super zusammengearbeitet.“