Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Led Zeppelin – „Presence“

Es ist das am wenigsten geliebte Album von Led Zeppelin und das am schlechtesten verkaufte obendrein. Aber die Stumpfheit ist hier Programm.

Mehr Filler als Killer – aber schon „Physical Graffiti“ im Jahr zuvor war ein Doppelalbum voller Filler gewesen; überraschender, unterhaltsamer Filler.

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Die Filler auf „Presence“ zeichnen sich durch eine gewisse Stumpfheit aus. Und das ergibt Sinn, denn „Presence“ ist Led Zeppelins „Get Back“. Die einigermaßen zerrüttete Band wollte zurück zum Hard-­ und Bluesrock ihrer frühen Tage, sie nahm die sieben Tracks in knapp drei Wochen auf, verzichtete auf Keyboards und akustische Instrumente, Jimmy Page führte den Taktstock.

Es gelang ihm ein unumstrittenes Prachtstück, „Achilles Last Stand“, zehn Minuten wütendes Getose mit sechs übereinandergelegten Gitarrenspuren, das „Kashmir“ der Saison.

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Es gelangen eine Handvoll mittelguter Bluesrock-­Stomper, aber auch übersehene Kleinode wie der funky dahergroovende Bullenritt „Hots On For Nowhere“, bei dem John Bonham ebenso stupend wie luftig trommelt. Wovon sie so singen, möchte man allerdings – wie so oft – nicht unbedingt wissen.

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Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten

Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.

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Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.

Platten nicht für die sprichwörtliche einsame Insel gedacht, aber sie gehören auf die Insel der Unterschätzten.

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