Led Zeppelin – „Physical Graffiti“
Wir sind bekanntlich in unserem großen Cover-Voting noch bis zum 16. Januar auf der Suche nach dem besten Cover aller Zeiten. Deshalb stellen wir momentan einige dieser Cover ein wenig genauer vor. Weiter geht es mit "Physical Graffiti" von Led Zeppelin.
Eigentlich ist es nur ein Häuserblock. Zweiunddreißig Fenster, zwei Türen, zwei Treppen. Uneigentlich ist die 96/98 St. Mark’s Place in New York City aber viel mehr und in einer Hinsicht auch weniger als das. Von ‚Kult‘ ließe sich da sprechen, nahezu von einem Musikkulturerbe, sicher jedoch von einem Grammy-Preisträger und nicht zuletzt von einem Anwärter auf unseren Titel des besten Plattencovers, im Rennen für Led Zeppelin und ihr Album „Physical Graffiti“.
Wenn auch „Physical Graffiti“ als eine der erfolgreichsten und prägnantesten Arbeiten von Led Zeppelin gilt, so ist der Verdienst hinsichtlich der künstlerischen Gestaltung dennoch zwei anderen Männern zu zollen: den Album-Designern Peter Corriston und Mike Doud.
Peter Corriston schuf, fand und entwickelte 1974 primär die Idee, das Objekt sowie das Konzept – und was wie ein spontan entdecktes oder schon bekanntes Gebäude anmutet, ist letzten Endes das Resultat einer langen, akribischen Suche nach einem symmetrischen Gebäude mit interessanten Details, das groß genug ist, ein ganzes Cover zu füllen.
„We walked around the city for a few weeks looking for the right building. I had come up [with] a concept for the band based on the tenement, people living there and moving in and out.“
Dabei erwies sich das ‘Tenement‘-Haus trotzdem nicht als perfekt, denn für das Album-Artwork wurde ein vierstöckiges Gebäude gesucht – jenes bestand aber aus fünf Etagen. An dieser Stelle kam Mike Doud ins Spiel, der nicht nur die eine Ebene kurzerhand verschwinden ließ, sondern auch für die gelungene Umsetzung der Besonderheiten des „Physical Graffiti“-Covers sorgte: Für die ursprüngliche Verpackung stanzte er die Fenster der vorderen Tagesansicht sowie der hinteren Nachtaufnahme heraus, um sie unterschiedlich durch die enthaltenen Mittel-Cover zu füllen. So ist die Fensterfront mit dem Mittelcover der Platte 1 einerseits durch den Album-Titel geziert, andererseits durch die Informationen zum Album. Zieht man dieses Mittelcover heraus, erscheinen verschiedene, farbig gestaltete Gesichter, gedruckt auf das Inlay der zweiten Platte – unter anderem auch die von Robert Plant und Richard Cole.
Nach der Veröffentlichung im Februar 1975 erzielte „Physical Graffiti“ – als sechstes Album von Led Zeppelin, und als erstes des eigenen Labels „Swan Song“ – insgesamt 16mal Platin-Status allein in den USA. Es enthält 15 Songs, die zwischen Juli 1970 und Februar 1974 aufgenommen wurden und die, produziert von Jimmy Page, ein äußerst erfolgreiches Ende der erfolgreichsten Ära Led Zeppelins manifestieren. 1976 gewann „Physical Graffiti“ den Grammy Award in der Kategorie „Best Album Package“.
Sind Sie der Meinung, „Physical Graffiti“ ist eines der besten Cover der Popwelt? Dann nehmen Sie hier Teil an unserem großen Cover Voting 2012, bei dem Sie zudem einen Haufen Preise gewinnen können.